Der WINDSURFERS Jahresrückblick 2018 Teil I: Back to the Roots & Foil Freestyle

Der WINDSURFERS Jahresrückblick 2018 Teil IBack to the Roots & Foil Freestyle

2018 war ein verdammt gutes Jahr fürs Windsurfen. Wir fassen die Highlights für alle zusammen, die das Jahr 2018 unter einem Stein verbracht haben.

von Loris Vietoris
Windsurfen wurde dieses Jahr 50 Jahre alt! Hoyle Schweitzer und Jim Drake dachten 1968 bei der Erfindung des Windsurfers sicherlich nicht, dass die Stehsegeler 50 Jahre später zu Piloten werden, haushoch springen, auf flügelartigen Konstruktionen über die Wasseroberfläche zischen und Rotationen auf dem Wasser zeigen, die in der Ausführung scheinbar alle geltenden physikalischen Gesetze außer Acht lassen.

Während Kiten der Lieblingssport aller sich in ihrer Midlife-Crisis befindlichen Porsche-Fahrer schon seit einigen Jahren kein Wachstumsmarkt mehr ist und der SUP-Markt von Baumarkt-Eigenmarken überschwemmt wurde, schien unser Lieblingshobby 2018 im Mainstream und in der Surf-Industrie generell wieder mehr im Fokus gestanden zu haben.

Der generelle Fortschritt hat auch vor dem Windsurfen in 2018 nicht halt gemacht. Letztes Jahr war Foil-Windsurfen das neue heiße Thema, heute haben viele von uns Foil-Surfen schonmal ausprobiert oder besitzen sogar eines. Und bevor jetzt wieder die Foil-Hasser auf den Plan treten: Dieses Jahr hat Foil-Windsurfen seinen Standpunkt endgültig im Sport gefestigt und ist als offizielle Disziplin in die PWA Wertung gegangen. Das ging schnell! Eine echte disruptive Technologie wer jetzt noch Formula-Material fährt, hat den Schuss nicht gehört. R.I.P. 12qm-Segel.

Innovationen können also Voraussetzung für Wachstum sein. Viele Windsurfschulen konnten im Jahr 2018 größeren Zulauf und steigendes Interesse vermerken. Windsurfen scheint im Allgemeinen wieder mehr in den Vordergrund der Trendsportarten zu rücken. Neues Material erleichtert den Einstieg enorm, man kann unter 15 Knoten Wind mit einem 5er-Segel surfen gehen und so richtig schnell über das Wasser schießen. Zusätzlich ist das Image unserer Sportart bei der nicht-surfenden Bevölkerung so gut, wie wahrscheinlich schon seit Anfang der 90er nicht mehr. Ein weiteres Indiz dafür ist zum Beispiel das enorme Engagement von zwei großen deutschen Autoherstellern im Windsurfen, die sich über unseren Sport einen Image-Push geben wollen. Abseits der Corporate-Werbungs-Maschinerie sorgen ein paar junge Wilde aus der Schweiz dafür, dass in der Core-Szene auch der Rock'n'Roll nicht zu kurz kommt.

Im WINDSURFERS Jahresrückblick erfahrt ihr was für Kontroversen gesorgt hat und was die Highlights der Saison waren.
Der WINDSURFERS Jahresrückblick 2018 Teil I: Back to the Roots & Foil Freestyle
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Der WINDSURFERS Jahresrückblick 2018 Teil I: Back to the Roots & Foil Freestyle
Januar: Save Middles?
Das Jahr 2017 endete für alle Cold-Hawaii-Liebhaber mit einem unguten Gefühl in der Magengrube. Hinter dem dänischen Hafenstädtchen Hanstholm liegt Nordeuropas wahrscheinlich bester Wave-Windsurfspot. Die meisten atlantischen Tiefdruckgebiete ziehen für die Deutsche Küste zu weit nördlich durch und England blockt sämtliche Wellen ab. Weit oben im Norden von Dänemark und ganz besonders in Middles gibt es dafür dann wie am Fließband gute Windsurfbedingungen für Waverider jeden Kalibers. Trotz enormer Proteste von Locals und Windsurfern aus der ganzen Welt wurden die schon vorhandenen, direkt am Strand stehenden, vier Windkraftanlagen im Januar abgerissen und durch drei gigantische Windräder ersetzt. Es stand die Befürchtung im Raum, dass am dänischen Top-Spot aus dem konstanten Zug im Segel ein nerviges Stop-and-Go wird und, dass man in Middles nicht mehr im Gleiten über die Brandungszone kommt. Spätestens im Frühling konnte aber Entwarnung gegeben werden: Hanstholm funktioniert wie eh und je, das Gesamt-Setup wurde jedoch deutlich komfortabler. So wurde neben dem dritten Rotor direkt an der großen Wiese eine moderne Toilettenanlage mit Wasseranschluss installiert. Niemand muss jetzt noch in die Dünen kacken! Nicht nur die Redaktion war begeistert, auch die Profis äußerten sich positiv. So meinte Leon Jamaer: Hier gibt es gar nichts zu meckern. Auf dem Wasser konnte ich keinen Unterschied zu früher feststellen, dafür gibt es jetzt eine schönes Toilettenhaus direkt vor Ort. Ist doch besser als vorher. Auch Klaas Voget konnte keinen Unterschied zu früher feststellen. Die Saison 2018 in Hanstholm war super, einer großartigen Saison 2019 steht nichts im Wege.

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