Good morning Vietnam: Julian Wiemar über einen Surftrip der besonderen Art

Good morning VietnamJulian Wiemar über einen Surftrip der besonderen Art

von Loris Vietoris
Du hast bei deinem Freund Tony Möttus im Camp gewohnt, erzähl uns ein wenig davon.
Tonys Camp liegt knapp zwanzig Kilometer nördlich von Phan Rang, einer kleinen Stadt, ca. zweieinhalb Autostunden nördlich von dem bekannten Touristenort Mui Né, in dem auch 2011 ein PWA-Worldcup stattgefunden hat. Im Gegensatz zu Mui Né, gibt es dort bisher kaum Tourismus, aber viel mehr Wind und deutlich bessere Windsurf-Bedingungen.

Früher haben die Leute ihre Einkäufe einfach in Bananenblätter eingepackt, dann kamen Plastiktüten und viele sind davon ausgegangen, dass sie die Plastiktüten genauso wie Bananenblätter einfach wegschmeißen können, merkt man das?
Wie in den meisten Regionen Asiens, ist auch hier die Müllentsorgung, ein großes, sichtbares Problem. Man kommt immer wieder an sehr schönen Stränden vorbei, die leider voller Plastikmüll sind und das tut in vielerlei Hinsicht weh - nicht nur in den Augen. Doch "Vietnam Surfcamping" hat Glück, Dank des großen Nationalparks, der auf der Höhe vom Camp beginnt, hält sich das Müllproblem hier, im Vergleich zu anderen Regionen, noch in Grenzen.
Good morning Vietnam: Julian Wiemar über einen Surftrip der besonderen Art
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Wie ist das Camp aufgebaut?
Das Camp besteht aus einem offenen Restaurant, einem Storage Room, fünfzehn Wohnzelten am Strand, Duschen und Toiletten und wird zurzeit hauptsächlich von Reisegruppen, vorwiegend Kitern, die aus Mui Ne einen zwei-bis dreitägigen Trip in den Norden machen, besucht. Aber keine Angst, an den umliegenden Spots sind trotzdem nur vereinzelnd Kiter auf dem Wasser. Nur in der Lagune, direkt vor dem Camp, könnte man als Windsurfer in direkten Kontakt kommen.

Du hast gerade schon die hohe Moped Dichte angesprochen, wenn man mal nicht am Camp Surfen will, fährt man dann auch mit dem 50ccm Roller?
(lacht) Auf jeden Fall! Das Fortbewegungsmittel ist ein einfaches Moped mit angebrachter Surfbretthalterung. Es gibt auch keine Alternative dazu, denn man kann schlichtweg kein Auto mieten. Doch ein Brett mit Segel, Mast und Gabelbaum kann man problemlos auf dem Moped transportieren. Zuerst hatte ich zwar kein wirkliches Vertrauen in diese Konstruktion, um mit 40-50 km/h gegen 30 Knoten Gegenwind zu fahren, doch wenn man alles windschnittig packt und mit elastischen Gurten gut festzurrt, kommt man prima an jeden Spot.
Good morning Vietnam: Julian Wiemar über einen Surftrip der besonderen Art
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Was kannst du jemandem Mitgeben, der bereit ist sich auf dieses Abenteuer einzulassen?
Versichern kann ich, dass diese Gegend definitiv nichts für reine "Schönwetter-Surfer" oder einen "gemütlichen" Surfurlaub ist: extreme Gezeitenunterschiede, Riff, teilweise steinige Einstiege, richtig starker Wind und, wie gesagt, von Spot zu Spot geht's nur mit dem Moped.
Doch wer bereit ist, seine Komfortzone mal zu verlassen und sich ein Zelt im Camp bucht, wird dafür mit einem großartigem Surferlebnis, Abenteuer-pur-Feeling und nachhaltigen Eindrücken belohnt.

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