Good morning Vietnam: Julian Wiemar über einen Surftrip der besonderen Art

Good morning VietnamJulian Wiemar über einen Surftrip der besonderen Art

von Loris Vietoris

Spotinfos


1. Stairs
radikaler Wavespot, Riff, Strömung, optimale Windrichtung: N-NNW

Sobald starker Wind einen soliden Swell an die Küste bringt, ist der Spot "Stairs", den wir nach den Stufen, die von der Hauptstraße runter zum Strand führen benannt haben, der beste Wavespot für reines Abreiten in der Region. Ab einem Wasserstand von einem Meter, kann man genau vor den Stufen einsteigen, übers Riff rausfahren und von dort aus ca. 100 Meter bis zum Peak Hochkreuzen. Im Line-Up kann man sich sehr gut an einem Beton-Gemäuer am Strand orientieren. Genau auf dieser Höhe geht man nämlich bestenfalls auf die Welle und kann diese dann, mit bis zu fünf Turns, bis zum Channel abreiten. Da der Wind über einen Berg von links weht, bleibt das Wasser auf der Welle relativ flach und es entsteht selbst bei sideshore kein störender Wind-Chop, dadurch ist der Wind jedoch etwas böiger. An den absoluten Top-Tagen dreht der Wind abends ein paar Grad Richtung Westen und kommt leicht offshore übers Riff.

Einfach der Hauptstraße Richtung Vinh Hy folgen und sobald man das Dorf Thai An hinter sich gelassen hat, sieht man auf der rechten Seite das Wasser. Von dort hundert Meter weiter geradeaus führen die Betonstufen zum Strand runter.
Good morning Vietnam: Julian Wiemar über einen Surftrip der besonderen Art
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2. Stairs Channel
Bump & Jump, Freestyle, leichte Strömung, optimale Windrichtung: NO

Downwind von "Stairs" rundet sich das Riff ab Richtung Strand. Dort wird das Wasser tiefer und somit entsteht ein Bereich indem keine Wellen brechen. Dieser Bereich ist oben von der Straße gut zu erkennen. Hier herrschen perfekte Bump & Jump Bedingungen zum springen üben, oder auch für fortgeschrittene Freestyler, die auf der Suche nach Chop für mehr Airtime sind. Der Vorteil an diesem Spot ist die Wassertiefe, denn hier kann man mit kurzen Finnen schon ab 0,8 Meter Tide direkt vom Strand starten und muss keine Angst vor Untiefen haben. Unerfahrene Windsurfer sollten nur aufpassen nicht zu weit abzufallen, denn ca. zweihundert Meter Downwind, wird das Riff wieder deutlich flacher und Wellen fangen an zu brechen.

3. Nordinsel
Freestyle, Flachwasser, Stehbereich, optimale Windrichtung: NNO

Ein sehr spezieller Spot, der schwer zu erreichen ist, und an dem höchste Vorsicht geboten ist! Hier liegen nämlich drei große Felsen in der Lagune zwischen Land und der kleinen Insel. Man sollte grundsätzlich nur ab 1,5 m Tide rausgehen, aber auch dann liegen die größeren Felsen noch gefährlich knapp unter der Wasseroberfläche.

Wer trotzdem mal vor dieser atemberaubenden Kulisse und bei perfekten Freestyle-Bedingungen windsurfen möchte, biegt von der Hauptstraße Richtung Vinh Hy rechts in das Dorf Thai An ab, fährt dann die dritte rechts und folgt dieser Straße, die irgendwann zu einem Feldweg und später zu Sand wird. Hier kämpft man sich mit dem Moped durch bis zu einer Grasfläche, die genau gegenüber von der Insel liegt. Dort kann man aufriggen und ins Wasser gehen.
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4. Skatepark

gemäßigte Brandung, Freestyle, Welleneinsteiger, Surfstation, pptimale Windrichtung: ONO - NO
Fünfhundert Meter Upwind von "Vietnam Surfcamping" befindet sich ein einzigartiger Freestyle-Spot, der aber genauso gut für Welleneinsteiger geeignet ist. Hier kommt man bei der richtigen Windrichtung über spiegelglattes Wasser aus der Lagune geheizt und ab und zu kommt von vorne, in sehr langen Abständen, eine kleine Welle von vorne durch den breiten Channel gerollt. Je weiter man rausfährt, desto höher werden die Wellen. Die Wellen brechen langsam und flach, da sie nicht auf flaches Riff knallen, sondern sanft in die Lagune rollen. Grundsätzlich kann man an diesem Spot schon ab einem Meter Tide fahren, bei unter 1,3 Meter muss man jedoch von der Station (Vietnam Surf Camping) rauslaufen bis es tief genug ist, um zum Spot aufzukreuzen.

5. Surfcamping Riff
Wave, gemäßigte Brandung - radikaler Wavespot (je nach Windstärke und Swell), Riff, Strömung, Surfstation, optimale Windrichtung NNO

Je nach Windstärke und Swell bricht hier eine schnelle, hohle Welle zwischen 1-4 Meter Höhe. Durch den starken, ungebremsten sideshore Wind von links ist dieser Spot deutlich besser zum springen geeignet als „Stairs“, wo es in der Brandungszone böig ist.

Wer also auf jedem Schlag einen Sprung ansetzen möchte und gleichzeitig noch eine steile, aber etwas ruppige Welle zum abreiten sucht, ist hier bestens aufgehoben. Ab 1,3 Meter Tide kann man mit Wave-Finnen vom Camp aus durch die Lagune zum Riff rausfahren und sich draußen in die Wellen stürzen.

6. Surfcamping Lagune
Flachwasser, Stehbereich, Surfstation, optimale Windrichtung NNO

Direkt in der Lagune vor dem Camp entsteht ab einem Wasserstand von 1,3 Meter ein netter Freestyle-Spot. Der Untergrund besteht die ersten zweihundert Meter aus Seegras, Sand und kleinem Gestein. Wer also schon bei weniger als 1,3 Meter Tide rausgeht, riskiert eine kaputte Finne oder ein paar Kratzer im Board. Weiter draußen kurz vor dem Riff, liegen auch größere Steine, die man bei Ebbe aber gut sieht. Also am besten bei Ebbe einmal einen Überblick verschaffen, sodass man anschließend auf dem Wasser einschätzen kann bis wohin man noch gefahrlos einen Trick abspringen kann. Da direkt nebenan eine neue Kite-Station aufgemacht hat, ist das hier der einzige Spot an dem man auf dem Wasser in Berührung mit Kitern kommen kann. Besonders wenn der Wind schwächer ist und geschult wird.

7. Südinsel
gemäßigte Brandung, Bump & Jump, optimale Windrichtung NNO

Hier kommt der Wind etwas auflandiger und bläst genau durch die Schneise zwischen Festland und der kleinen Insel, und wird dadurch verstärkt. Ein sehr schöner Spot zum springen.
Auf der Hauptstraße Richtung My Tan kurz vor dem Dorf links abbiegen (erkennt man gut an einem großen Schild unter dem man durchfährt) und der kleinen Straße, an einem Friedhof vorbei, folgen bis man die Insel sieht. Unten am Strand, downwind von dem großen Felsen, kann man aufriggen und ins Wasser gehen. Der Untergrund ist die die ersten fünfzig Meter sehr hart und steinig. Ab einem Wasserstand von über einem Meter, kann man vorsichtig vom Ufer aus starten, unter einem Meter sollte man rauslaufen, bis es hüfttief ist, und von dort aus starten.

8. Phan Rang Stadtstrand
Bump & Jump, Shorebreak möglich, optimale Windrichtung: N-NO

In der Bucht von der Stadt Phan Rang ist der Wind etwas schwächer als an den Spots 1-7. Der Wind kommt side-sideonshore und in der Bucht baut sich keine große Welle auf, je nach Tide aber ein kleiner Shorebreak. Also Klassische Bump & Jump Bedingungen. Die Wasserfarbe ist hier durch den sandigen Untergrund und höchstwahrscheinlich durch das Abwasser der Stadt nicht so schön wie an den nördlicher gelegenen Spots.

Wer nicht im Camp übernachten möchte, sondern in einem der Resorts in Phan Rang, hat hier jedoch die Möglichkeit auch direkt vor der Haustür aufs Wasser zu gehen. Von der großen Straße, die parallel zum Ufer durch Phan Rang führt, biegt man am zweiten Kreisverkehr links auf eine breite Straße ab, deren Straßenrand mit lauter Vietnam-Flaggen geschmückt ist, und folgt dieser bis an den Strand. Achtung! Es können Fischernetze oder Leinen zum befestigen von Booten gespannt sein. Diese erkennt man aber normalerweise gut an kleinen Bojen an der Wasseroberfläche.

Bilder: Valentin Böckler

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