Trotz aller oben genannten Einschränkungen reicht allein nach der Ankunft ein erster Blick von Norden auf Kapstadt mit dem Tafelberg, um sich wohl zu fühlen. Ein Bild, dass sich wirklich jeden Tag anders präsentiert, je nach Wetter und Lichtstimmung. Immer aber beeindruckend und schön.

Die Kühle vom Wasser lässt die Hitze der afrikanischen Sonne erträglich werden, aber gleichzeitig erinnert es einen daran, dass es gut ist, dass man doch den dickeren Neo eingepackt hat. Der Februar 2023 zeigte sich surftechnisch eher durchwachsen. Irgendwas ging immer irgendwo, aber in der Zeit, in der wir da waren, liess sich der Swell nicht richtig blicken, vielleicht ist auch die Wellenmaschine vom Loadshedding betroffen gewesen.

Trotzdem hatte ich viel Spaß auf dem Wasser und am Strand - oder beim traditionellen Sundowner am Blue Peter Pub. Spätestens da trifft man sie alle wieder, und die Pandemiezeit mit ihren Einschränkungen hinsichtlich Reisemöglichkeiten hat zumindest mich demütiger gemacht. Es ist eben nicht selbstverständlich, mal eben nach Kapstadt zu fliegen, um schon fast routinemässig dem europäischen Winter zu entfliehen. Ich bin dankbar dafür, so etwas machen und erleben zu können. Es bewusst und intensiver zu geniessen.

Dann ist es irgendwann auch nicht mehr so wichtig, wie groß der Swell ist oder ob der Wind nur abends noch ein paar Stunden weht. Sondern vielmehr, dass man bei Sonnenuntergang zwischen Freunden abriggt, das Salzwasser noch im Gesicht spürt und sich für den Abend verabredet und auf den nächsten Tag freut… alles andere als selbstverständlich.