Beim dritten und letzten Wave-Stopp in Westpoint Dakhlas berühmtem Break werden zurzeit die Weltmeister der Herren und Damen am Ende der auf zehn Tage angelegten Veranstaltung in Marokko gekrönt. Bei dem zunächst gestarteten Wettbewerb der Herren brachte der erste Tag gleich in der ersten Runde einige Überraschungen mit sich. Mehrere der in der Tourwertung vorne liegenden müssen den Weg über die zweite Runde nehmen. Eine Niederlage dort würde bereits das Ende auf die Titelhoffnung bedeuten.

Acht Heats in der ersten Runde konnten beim GWA Wingfoil World Cup in Dakhla in Wave-Disziplin ausgefahren werden und die beiden ersten Entscheidungen in der zweiten Runde. In 16 Minuten und mit maximal 10 Versuchen, wobei die besten zwei Versuche gewertet wurden, galt es auf den eher mäßig anrollenden Wellen vor der Küste von Ad-Dakhla möglichst viele flüssige Kurven aneinanderzureihen und die lang laufende Welle zu lesen.

Zunächst setzte sich der junge Korse Noé Cuyala gegen Xavier Corr und Hendrick Lopes durch. Wesley Brito, der zurzeit in der Tourwertung auf der dritten Position liegt und die erste Wertung auf den Kapverden in dieser Disziplin für sich entscheiden konnte, konnte sich souverän im zweiten Heat mit einer Gesamtpunktzahl von 14 Punkten gegen die beiden französischen Fahrer Julien Bouyer und Alan Fédit behaupten und zieht so ebenfalls direkt in die dritte Runde ein. Auch Julien Bouyers Bruder, Camille, konnte sich mit den Bedingungen nicht so richtig arrangieren und musste sich Cash Berzolla geschlagen geben.

Dann sorgte Wildcard James Jenkins aus den USA für die erste große Überraschung des Tages. Er setzte sich mit einer starken Wertung gegen Benoît Carpentier durch, der jetzt den unliebsamen Weg über die zweite Runde gehen muss, wo er auf Tom Auber trifft.

Der beste Heat des Tages war ohne Frage der fünfte Heat, bei dem sich Malo Guénolé, Finn Spencer und Bastien Escofet gegenüberstanden. Malo Guénolé zeigte mit der höchsten Wertung des Tages, 16,27 Punkte, einmal mehr seine Extraklasse. Auch wenn der amtierende Weltmeister im Surf-Freestyle in diesem Jahr in dieser Disziplin wohl nicht mehr siegen werden kann, weil er auf den Kapverden nicht antreten konnte, präsentierte er sich erneut als erster Anwärter für den Titel in dieser Disziplin in der kommenden Saison. Finn Spencer musste sich mit einer überragenden Leistung alles andere als verstecken. Mit nur drei Wertungen und einer soliden Punktezahl von 15,63 Punkten musste er sich nur äußerst knapp geschlagen geben. Auch in der zweiten Runde kommt er im ersten Heat gegen Julien Bouyer mit einem Vorsprung von drei Punkten weiter und trifft in Runde drei auf Noé Cuyala, der sich die Heats von Finn Spencer genau angesehen haben dürfte.

Big-Wave-Surfer Clement Roseyro kann sich in seinem Heat gegen Chucho Nonnot und Julien Rattotti ebenfalls nur knapp durchsetzen. Besser machte es sein Landsmann Axel Gerard in der vorletzten Entscheidung der ersten Runde. Mit 14,85 Punkte holt er sich die dritthöchste Wertung des Tages und schickte Fernando Novaes und Tom Auber in die zweite Runde.

Für große Spannung sorgte dann die letzte Entscheidung vor dem Hoffnungslauf. Der Erstplatzierte der Tour, Hugo Marin, lieferte sich einen unerbittlichen Kampf mit Marius Auber. Erst die letzte Welle bringt Hugo Marin eine bessere Wertung, aber die 6er-Wertung von Marius Auber kann er nicht mehr aufholen. Auch für den Favoriten und derzeitigen Tour-Leader Hugo Marin geht es in die Bewährungsprobe, wo er auf Gregorio Pugliese aus Italien trifft.

Am zweiten Tag ist geplant, mit den Vorläufen der Herren fortzufahren und dann zu den ersten Entscheidungen bei den Damen überzugehen. Auch für den zweiten Tag wird wieder ein Livestream angeboten.

Fotos: GWA Wingfoil Tour/Lukas K. Stiller