Am fünften Wettbewerbstag fand das krönende Finale von drei Tagen FreeFly-Slalom-Action statt, bei dem die 40 Männer neun Ausscheidungsrunden auf dem türkisfarbenen Wasser von Sotavento absolvieren konnten. Bereits am Vortag konnten die Wettbewerbe der Damen im FreeFly-Slalom abgeschlossen werden. Nach ganzen 15 Eliminations hatte sich Nia Suardíaz als nahezu unschlagbar auf dem Kurs erwiesen. Die ersten 12 Eliminations konnte sie mit einem Start-Ziel-Sieg für sich verbuchen, womit sich bereits vorzeitig als Siegerin feststand.

Bei den Herren ging es deutlich spannender zu. Vor dem letzten Tag hatte Titouan Galea einen leichten Vorsprung in der Gesamtwertung. Aber der Vorsprung auf die wichtigsten Rivalen war gering genug, damit sich die direkten Verfolger Francesco Cappuzzo, Alan Fédit und Bastien Escofet noch ins Spiel bringen konnten. Insbesondere das zweite Streichergebnis nach der siebten Elimination hatte noch das Potential die Reihenfolge bei den Topplatzierungen durcheinander zu bringen.

Alan Fédit, der konstant in die Finalläufe einzog und immer im vorderen Feld mitfuhr, machte gleich in einem frühen Lauf der ersten Ausscheidungsrunde des Tages einen Fehler und stürzte, wodurch er nicht in die Semifinalläufe einzog. Die schlechte Platzierung in der siebten Elimination kann er zwar streichen, aber hätte er hier einen besseren Platz erreichen können, wäre noch ein Podiumsplatz möglich gewesen. Mit seinem Sieg in Finallauf fand sich Titouan Galea hingegen schon fast auf der Zielgeraden, da jetzt auch der vierte Platz aus der sechsten Elimination Makulatur war und gestrichen werden konnte. Bastien Escofet und Francesco Cappuzzo fuhren hinter ihm über die Ziellinie auf Position zwei und drei.

Im Finale der achten Elimination konnte Francesco Cappuzzo dann den Pumptrack zu seinem Vorteil optimal nutzen und sich in Führung setzen. Bis zur Ende kann er den knappen Vorsprung halten und kommt diesmal vor Bastien Escofet ins Ziel. Titouan Galea muss auch noch Axel Gerard ziehen lassen und beendet den siebten Lauf nur auf Rang 4. Nur 1,3 Punkte trennten Titouan Galea und Francesco Cappuzzo jetzt vor der letzten und abschließenden Entscheidung.

Aber Titouan Galea nutzte in der letzten Elimination seine ganze Rennerfahrung. Von der Mitte der Startlinie aus raste er direkt an der ersten Markierung vorbei und übernahm von Anbeginn die Führung. Alan Fédit, Bastien Escofet und Francesco Cappuzzo kämpften ihm hinterher. Im zweiten Pumptrack kann sich der Italiener durchsetzen, aber gegen Titouan Galea vierten Sieg im Wettbewerb war nichts mehr auszurichten. Am Ende läuft das dominante Viergespann von Titouan Galea, Francesco Cappuzzo, Bastien Escofet und Alan Fédit in letzten Elimnation genau in der Folge ein, die auch im Endergebnis steht.

Als Titouan Galea die Ziellinie nur wenige Meter vor Cappuzzo überquerte, startete er einen Backflip, der seine Freude und Erleichterung über die erledigte Aufgabe zum Ausdruck brachte. Francesco Cappuzzo ließ sich sofort ins Wasser sinken, um seinem Kontrahenten zu gratulieren.

„Bei Cappuzzo war es wieder wahnsinnig eng“, sagte Titouan Galea, als er nach dem letzten Rennen mit Wing und Foil in der Hand an Land ging. „Ich musste dieses Rennen gewinnen, um das Event zu gewinnen. Ja, ich bin ziemlich begeistert. Ich hatte bis zum Schluss Druck.“

Mit dem vierten Ergebnis kommt jetzt auf der Gesamttour das erste Streichresultat zum tragen. Titouan Galea kann seinen vierten Platz in Neuseeland streichen. Damit kann er sich mit 30 Punkten Vorsprung knapp vor Bastien Escofet und Francesco Cappuzzo setzen, die punktgleich mit 2910 Zählern auf Rang zwei und drei stehen. Die nächsten FreeFly-Slalom- und Surf-Freestyle-Kämpfe finden Anfang September in Hvide Sande in Dänemark statt. Doch zunächst steht die zweite Station der GWA Wingfoil Wave World Tour in Rio de Janeiro an, die Ende des Monats beginnt.

GWA Wingfoil World Cup Fuerteventura 2023

FreeFly-Slalom Herren
1. Titouan Galea
2. Francesco Cappuzzo
3. Bastien Escofet
4. Alan Fédit

FreeFly-Slalom Damen
1. Nia Suardíaz
2. Flora Artzner
3. Orane Ceris
4. Kylie Beloeuvre

Surf-Freestyle Herren
1. Christopher MacDonald
2. Jerome Cloetens
3. Malo Guénolé
4. Axel Gerard

Surf-Freestyle Damen
1. Nia Suardíaz
2. Bowien van der Linden
3. Orane Ceris
4. Viola Lippitsch

Fotos: Lukas K. Stiller / Tillmanns Visual Communication