PWA/IWT Surazo Infernal Chile 2023: Philip Köster und Jane Seman gewinnen

Philip Köster gewinnt den Event in Chile vor Camille Juban, Julian Salmonn und Baptiste Cloarec. Bei den Damen zeigt Jane Seman einmal mehr ihre Extraklasse und setzt sich gegen die Locals Björte Pürschel, Carolyne Vita und Giannina Sarno durch.

31.03.2023 von Sven Block

Philip Köster dominierte wie am Vortag den Event bei den Herren und beeindruckte nicht nur die Konkurrenz mit seinen massiven Aerials und radikalen Performances in seinen Heats, sondern auch die Judges, die aufgrund der Aggressivität, mit denen er seine Turns in die Wellen schlitze, mitunter Mitleid für die Wellen empfanden. Dabei waren die Bedingungen mit eher leichten Winden für ihn nicht leicht, umso glücklicher äußert er sich über den Sieg, der ihn jetzt auf der diesjährigen Tour an die Spitzenposition bringt. �Chile hat richtig viel Spaß gemacht. Ich freue mich wirklich sehr über meinen Sieg. Als großgewachsener Sportler ist es bei wenig Wind für mich umso schwieriger, meine Leistung in der Welle zu zeigen, aber ich habe mich super gefühlt und konnte mein Repertoire trotzdem komplett abrufen. So kann es gerne weitergehen�, freut er sich über den Sieg. Sobald es druckvolle Wellen oder ordentlich Wind gibt, dürfte der 5-fache Champion in dieser Form schwer zu schlagen sein. Wenn er Cloudebreak etwas zurückhaltender und mit weniger Materialeinsatz angeht, dürfte er schon beim nächsten Stopp in Fidschi Anfang Juni seinem Ziel, Titel Nummer sechs zu holen, deutlich näher kommen.

Das Drehbuch hätte an diesem Tag nicht besser geschrieben werden können. Camille Juban, der im letzten Jahr nur zwei der Stopps der IWT mitgefahren war, aber sowohl auf Fidschi und auf Maui eindrucksvoll zeigen konnte, dass er einer der Top-Waverider der Welt ist, startete in seiner Gruppe in der ersten Runde im letzten Heat, Philip Köster auf der anderen Seite. So bringt die vereinte Tour von IWT und PWA Spitzenfahrer aus beiden Welten zusammen, die sich im Finale auf höchstem Niveau messen und hier zum ersten Mal aufeinander treffen. Komplettiert wurde das Finale durch Julian Salmonn und dem Franzosen Baptiste Cloarec, der sich im Semifinale zum zweiten Mal gegen Leon Jamaer durchsetzen konnte. Das Finale war großzügig auf 30 Minuten angesetzt, damit den Fahrern genügend Zeit blieb, bei geringem Wind, die richtigen Sets zu finden. Am Ende schafft es Camille Juban nicht den Heat für sich zu entscheiden, zu stark war die Dominanz von Philip Köster sobald er einen guten Brecher fand. Julian Salmonn zeigt einmal mehr, dass er in Topform ist und ganz vorne mitfahren kann. Im Finale schaffte er es, den Franzosen Baptiste Cloarec, der einer der auffälligsten jungen Nachwuchsfahrer der Tour ist, vom Podiumsplatz zu verdrängen.

Wie erwartet lässt Jane Seman bei den Damen nichts anbrennen. Mit drei Siegen in allen drei Läufen dominiert sie das Feld auch im Finale vor Björte Pürschel, Carolyne Vita und Giannina Sarno. Bereits das zweite Jahr fährt die 3-fache australische Meisterin, die in Westaustralien regelmäßig mit Scott McKercher, Blair Simpson und Pat Redmann auf dem Wasser trainiert, bei den Stopps der IWT Tour mit und begeistert alle durch ihren Fahrstil. Björte Pürschel, die ebenso wie Carolyne Vita aus Kanada ihr Herz an diesen Ort verloren hat, kommt ursprünglich aus Deutschland und ist Teil einer aktiven Community, die regelmäßig an diesem Traumspot trainiert.