PWA/IWT World Cup Gran Canaria 2023: Alabau und Marotti gehen in Führung

PWA/IWT World Cup Gran Canaria 2023Alabau und Marotti gehen in Führung

Nach 14 Jahren die ersten Slalomrennen in Pozo Izquierdo! Bei Windgeschwindigkeiten zwischen 20 und 30 Knoten inklusive Wellengang, entschieden sich die meisten Fahrerinnen und Fahrer für das Finnen-Setup, aber am Ende setzten sich Enrico Marotti und Blanca Alabau auf dem Foil durch.

von Sven Block
Spannende erste Rennen der Slalompilotinnen und -piloten am dritten Tag in Pozo. Bei den Herren konnten drei Rennen ausgefahren werden, sodass noch kein Streichresultat vorliegt, bei den Damen ganze fünf Eliminations, wobei die neun Fahrerinnen ohne Vorläufe immer gleich das Finale ausfuhren. Und die „Finnen vs. Foil“-Diskussion wird nach dem ersten Tag in Pozo bestimmt wieder in Gang kommen.

Slalom Damen


Blanca Alabau führt am Ende des ersten Tages in Pozo die Wertung bei den Damen an. Die Spanierin erwischte nicht den besten Start und musste sich beim Auftaktrennen noch mit dem siebten Platz zufrieden geben, kam dann aber immer mehr in Fahrt und beendete den Tag schließlich mit zwei Siegen. Sie entschied sich durchgehend für das Foil und das zahlte sich, insbesondere gegen Ende des Tages, als der Wind nachließ, aus. Der Vorteil lag wie schon in anderen Rennen beobachtet, nicht auf der Geraden, sondern bei den Halsen an der Tonne, wo die Konkurrentinnen zu viel Fahrt verloren, um auf der Strecke wieder Anschluß zu finden. Blanca Alabau liegt derzeit mit 2,3 Punkten Vorsprung an der Spitze der Rangliste.

Sarah-Quita Offringa zeigte sich nach den fünf Rennen als Blanca Alabaus größte Herausforderin. Die fünfmalige Slalom-Weltmeisterin konnte die vierte Elimination gewinnen, einen zweiten Platz und zwei dritte Plätze belegen. Für die zwei verbleibenden Renntage setzt sie sich damit in eine herausragende Position.
PWA/IWT World Cup Gran Canaria 2023: Alabau und Marotti gehen in Führung
PWA/IWT World Cup Gran Canaria 2023: Alabau und Marotti gehen in Führung
PWA/IWT World Cup Gran Canaria 2023: Alabau und Marotti gehen in Führung
Wie Blanca Alabau erholte sich auch Justine Lemeteyer schnell von einem relativ schwachen Start und konnte am Ende des Eröffnungstages wieder in die Top 3 vorrücken. Die Französin dominierte die Eröffnungsveranstaltung in Italien und schien sich auch hier wohler zu fühlen, als der Wind am Nachmittag etwas nachließ. Die amtierende Weltmeisterin Marion Mortefon hatte einen perfekten Start und konnte gleich das Auftaktrennen gewinnen, bendetete dann aber dreimal die Rennen nur an sechster Position und liegt damit derzeit auf dem vierten Platz.

Die Top 5 werden derzeit von Jenna Gibson komplettiert, die die zweite Elimination gewinnen konnte. Eigentlich hätte ihr auch der Sieg im Eröffnungsrennen gehört, nachdem sie unter Finnen-Setup eine phänomenale Höchstgeschwindigkeit zeigen konnte. Eine Ersatzboje im Hafen lenkte sie im Rennen ab und sie steuerte zielstrebig darauf zu, was ihr letztlich den Sieg kostete. Sollte der Wind wieder zunehmen, hat sie durchaus die Option wieder aufzuschließen, derzeit liegt sie 9,3 Punkte zurück.

Slalom Herren


Enrico Marotti, dem in Italien ein paar kostspielige Fehler unterlaufen waren, präsentierte sich auf Gran Canaria erneut in Topform. Der Kroate setzte von Anbeginn aufs Foil, während sich viele Konkurrenten für das Finnen-Setup entschieden hatten, was dazu führte, dass in den Vorläufen auch Heats komplett mit Finne ausgetragen wurden. Das Risiko zahlte sich für ihn aus und gleich die beiden ersten Entscheidungen konnte er zu seinen Gunsten entscheiden. Auch wenn er im letzten Race Amado Vrieswijk und Maciek Rutkowski den Vortritt lassen musste, liegt er jetzt mit einem satten Vorsprung von 7,6 Punkten an der Spitze.
PWA/IWT World Cup Gran Canaria 2023: Alabau und Marotti gehen in Führung
PWA/IWT World Cup Gran Canaria 2023: Alabau und Marotti gehen in Führung
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Auch Maciek Rutkowski war von Anfang an auf dem Foil unterwegs und sicherte sich so souverän seinen Platz im Siegerfinale der Eröffnungsausscheidung, das er dann aber zu beherzt anging, was ihm ein Disqualifikation und den achten Platz einbrachte. Der amtierende Weltmeister, der auch der Tourwertung anführt, erholte sich schnell und konnte mit zwei zweiten Plätzen demonstrieren, dass an ihm zurzeit kein Weg vorbei führt. Auch im letzten Finale führte Maciek Rutkowski das Feld bis zur letzten Halse an, musste dann aber Amado Vrieswijk ziehen lassen.

Wie Enrico Marotti und Maciek Rutkowski entschied sich auch Nico Prien für das Foil und liegt mit einem dritten und zwei fünften Plätzen zurzeit im Gesamtranking an Position drei. Die Tatsache, dass die ersten drei Fahrer auf das Foil setzten, unterstreicht einmal mehr die Bedeutung des Foil-Slaloms für die zukünftigen Titelentscheidungen und wird sicherlich den einen oder anderen Fahrer dazu bewegen, die Entscheidung mit Finne bei Starkwind anzutreten, nochmal zu überdenken.

Matteo Iachino hingegen war einer der Starter, die sich bei den ersten Rennen für das Finnen-Setup entschieden hatten, und der Italiener zeigte indem er beim Auftaktrennen einen dritten Platz belegte, dass er so immer noch unglaublich schnell unterwegs zu sein vermag. Auch das zweite Finale konnte er an fünfter Position beenden. Als der Wind am Nachmittag nachließ, beschloss er, in der dritten Elimination aufs Foil umzusteigen, aber nachdem er sich für das Siegerfinale qualifizieren konnte, hatte er großes Pech, als sich beim Start ein Stück Seil um sein Foil verfing, was ihm letztendlich dazu zwang zu stoppen und die Chance auf ein Top-Ergebnis kostete. Nach einem soliden Eröffnungstag liegt Matteo Iachino aber immer noch auf dem vierten Gesamtrang.

Ein Fahrer, der bei der Rückkehr zum Starkwind-Slalom sichtlich aufblühte, war Jordy Vonk, der mit zwei vierten Plätzen und einem zehnten in die Veranstaltung startete und sich so an fünfter Position vor seinen beiden Duotone-Teamkollegen Pierre Mortefon und Jimmy Thieme befindet.

Die Top 10 werden derzeit von Michele Becker, Alexandre Cousin und Taty Frans komplettiert. Michele Becker hatte in den beiden ersten Entscheidungen mit Disqualifikationen zu kämpfen, konnte dann aber im letzten Rennen im Finale mit dem vierten Platz zeigen, dass er jederzeit für eine Spitzenposition gut ist.

Es wird nun interessant zu sehen sein, ob die Finne noch einen Vorteil gegenüber den Foil haben kann, wenn an einem der nächsten beiden Tage Windgeschwindigkeiten von mehr als 30 Knoten entstehen, oder ob das Foil mittlerweile technisch so weit fortgeschritten ist, dass die Finne inzwischen überflüssig geworden ist?

Zwischenergebnis Slalom Damen PWA World Cup Pozo
1. Blanca Alabau
2. Sarah-Quita Offringa
3. Justine Lemeteyer
4. Marion Mortefon
5. Jenna Gibson

Zwischenergebnis Slalom Herren PWA World Cup Pozo
1. Enrico Marotti
2. Maciek Rutkowski
3. Nicolas Prien
4. Matteo Iachino
5. Jordy Vonk
6. Pierre Mortefon
7. Jimmy Thieme
8. Michele Becker
9. Alexandre Cousin
10. Taty Frans

Fotos: PWA / John Carter

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