PWA World Cup Gran Canaria 2022: Die ersten Viertelfinalisten stehen fest

PWA World Cup Gran Canaria 2022Die ersten Viertelfinalisten stehen fest

Die Single Elimination der Herren konnte heute zwar nicht beendet werden, aber die ersten Viertelfinalisten stehen fest. Thomas Traversa, Marcilio „Brawzinho“ Browne, Marc Paré und Philip Köster konnten sich in ihren Heats durchsetzen und sind unter den Top 8. Viele, extrem spannende Heats führten heute zu diesem Ergebnis. Alles zum sechsten Tag in Pozo hier.

von Sven Block

Zweite Vorrunde


In der zweiten Runde der Vorentscheidungen konnten sich Joseph Pons, Thomas Traversa, Marino Gil Gherardi und Marcilio „Brawzinho“ Browne bereits am Vortag für das Achtelfinale qualifizieren. Für die 24 verbliebenen Teilnehmer ging es heute noch um den Einzug. Dabei gab es auch heute wieder einige sehr spannende Heats zu beobachten.

In Heat 11a trafen zunächst Julian Salmonn und Takara Ishii aufeinander, im Parallelheat Marc Paré und Antoine Albert. Marc Paré und Julian Salmonn kommen von Beginn an besser in den Heat. Paré eröffnet gleich mit einem 7.12 Wavescore und legt einen anständigen Doppelloop obendrauf, der ihn 6.62 Punkte einbringt. Salmonn übernimmt mit einem sauberen Backloop und Forward die Führung gegen Takara Ishii. Insgesamt zeigt Marc Paré den „Double“ dann noch zweimal in diesem Heat, bis er ihn fast perfekt landet. Glatte 8.0 Punkte für diesen Sprung und die zweite Wertung mit über 20 Punkten in der Single Elimination. Salmonn gelingt zum Heatende noch ein sauberer Onehanded Onefooted Backloop gegen Albert und zieht ebenfalls ins Achtelfinale ein, aber er wird mit Marc Paré einen extrem schweren Gegner haben. Guter Auftakt des Spaniers, der als Mitfavorit gilt.

Endlich ging es für Philip Köster in der Single aufs Wasser, der gegen Alexandre Grand-Guillot fuhr. Auf der anderen Seite standen sich Dieter van der Eyken und Allesio Stillrich gegenüber, Philip Kösters Strategie ist meist die gleiche, eine hohe frühe Sprungwertung zu Beginn des Heats sichert das Polster, um sich dann in Ruhe um einen guten Wavescore zu kümmern. So machte er es auch in diesem Heat und zeigt gleich zu Beginn einen soliden, hohen Doppelloop, den er mit 7,88 Punkte auf seiner Scorekarte verbuchen kann. Den kann Alexandre Grand-Guillot auch, aber die Ausführung war deutlich schlechter. Allesio Stillrich beginnt mit einem Onehanded Backloop, aber Dieter van der Eyken kann ihn mit einem hochbewerteten Wellenritt kontern. Auf der Welle bringt Köster immer wieder spielerische Freestyle-Elemente unter, während sein Kontrahent eher klassisches Waverriding zeigt. Mit einem hohen Backloop und schliesslich einem mit 5.0 bewerteten Waveriding zieht Philip so mit insgesamt 18.8 Punkten am Ende klar ins Achtelfinale ein. Allesio Stillrichs Sprungwertungen sind etwas höher, aber helfen ihm am Ende nicht, er muss Dieter van der Eyken diesmal den Vortritt lassen.
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Heat 13, hier trafen Graham Ezzy und Takuma Sugi sowie Víctor Fernández und Titouan Flechet aufeinander, musste einmal abgebrochen werden. Die Rennleitung entschied dann kurze Zeit später die Zeit in den Heats um zwei Minuten zu erhöhen und startete die Entscheidung neu. Takuma Sugi zeigt nach drei Anläufen einen hohen, sicheren Backloop, der ihn schliesslich 5.25 Punkte sichert. Auch einen Doppelloop kann er in die Wertung einbringen, etwas zu nass leider, um eine ganz hohe Bewertung zu bekommen. Auf der anderen Seite zeigt Víctor Fernández ihn in besserer Ausführung und sichert sich damit satte 7,95 Punkte gegen Titouan Flechet. Graham Ezzy zeigt einen sauberen Frontloop und landet beim Wellenabreiten wieder auf der Welle, aber Sugi kann dasselbe und hängt noch ein paar schöne Cutbacks und Turns ran. Klasse Wavescore des Japaners der zunächst mit 5,75 Punkten und dann von der Jury noch auf 6,0 korrigiert wurde. Damit stand die nächste Paarung im Achtelfinale fest: Víctor Fernández wird gegen Takuma Sugi antreten.

Die nächste Entscheidung hatte es dann in sich. PWA Moderator Ben Proffitt, erwähnt gerne, wenn es knapp wird, aber sein „so close“ schon öfter gehört zu haben, wie beim Heat von Antoine Martin gegen Liam Dunkerbeck Morales, können wir uns nicht erinnern. Für schwache Nerven, war dieser Heat aber in der Tat nichts. Im Parallelheat zwischen Noireaux und Sanllehy ging es zudem auch noch spannend zu, was Ben Proffitts Kommentar noch aufgeregter werden ließ.

Liam Dunkerbeck Morales beginnt seinen Heat grundsolide: Tweacked Pushloop (5,0 Punkte), Tabletop Forward (5,12 Punkte), schliesslich noch ein hoher Backloop, der 5,50 Punkte erzielte. Antoine Martin will zunächst eine sichere Wavewertung nach Hause bringen, was ihm mit einem Score von 5,38 Punkten auch gelang, aber eine gute Sprungwertung fehlt ihn bis dato. Schließlich gelingt ihm ein Tweacked Pushloop, der 5,0 Punkte erzielt, während Liam Dunkerbeck Morales einen Wavescore für seinen Wave 360 von 4,12 Punkten erzielen kann. Martin fehlt ein zweiter guter Sprung für seine Wertung. Zumindest ein solider Backloop muss her. Den schafft er dann und beide Fahrer sind fast punktgleich, bis Liam zu einem hohen Doppelloop ansetzt, nicht ganz perfekt, aber der ihn zunächst mit 5,62 Punkten bewertet knapp in Führung bringt. Die Jury korrigiert die Wertung im Nachgang und erhöht auf 6,0 Punkte, jetzt ist der Abstand auf Antoine Martin etwas höher. Doch der versucht gegenzuhalten und setzt ebenfalls zum Doppelloop an, erhält aber aufgrund der Ausführung nur 4,38 Punkte dafür. Auch ein zweiter besserer Backloop hilft ihn nicht mehr, mit weniger als 0,3 Punkten Rückstand verliert er überraschend den Heat. Starke Vorführung von Liam Dunkerbeck Morales, der jetzt gegen Morgan Noireaux fährt, der sich knapp gegen Sanllehy durchsetzen konnte.
PWA World Cup Gran Canaria 2022: Die ersten Viertelfinalisten stehen fest
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Auch Heat 15 brauchte zwei Anläufe, war aber dann Heat 14 in Spannung fast ebenbürtig. Hier ging es für Leon Jamaer um den Einzug ins Achtelfinale. Mit Arthur Artukin hatte er einen starken Gegner. Im Parallelheat traf Robby Swift auf Loïck Lesauvage. Leon eröffnet mit eine Onefooted Backloop; 5,32 Punkte für ihn. Auch ein schöner Pushloop gelingt ihm wenig später. Arthur Artukin antwortet mit einem Backloop und schliesst einen guten Wavescore mit 5,0 Punkten an. Leon tut sich zu Heatbeginn schwer, einen guten Wavescore zu erzielen, nach drei Versuchen hat er endlich zumindest 3,0 Punkte auf der Scorekarte. Hatte er die gute Leistung auf der Welle von Arthur Artukin mitbekommen? Zwei solide Sprungwertungen bringen Arthur Artukin schliesslich erstmal in Führung, Leon braucht einen höheren Wavescore. Im anderen Heat kann sich Swift durch einen Tabletop Foreward, der mit 6,0 Punkten bewertet wurde, zwischenzeitlich deutlicher von Loïck Lesauvage absetzen. Endlich hat Leon Jamaer die richtige Welle gefunden und scort zunächst 5,38 Punkte dafür. 15,20 zu 15,12 Punkte verschaffen ihn jetzt eine leichte Führung. Arthur Artukin kontert mit einem Backloop (5,88 Punkte), Leon liegt jetzt wieder hinten. Doch die Judges korrigieren die Wertung für Leon auf 6,0 Punkte. Jetzt reicht es wieder knapp. Aber der lässt nichts anbrennen und legt noch einen Score von 6,72 Punkten in der Welle nach. Sicher ist sicher. Er trifft jetzt auf Robby Swift im Achtelfinale.

Der letzte Heat der zweiten Runde eröffnete dann die Campello-Show. Und die geht so: Doppelloop (7,62 Punkte), Tweacked Pushloop (6,12 Punkte), erst ein Wavescore mit 4,12 Punkte, dann eine 7,0 Punktewertung in der Welle. Mehr als fünf Minuten vor Ende des Heats waren bereits 20,74 Punkte bei Ricardo Campello zusammen. Weil das nicht reicht, zeigt Ricardo Campello seinen Doppelloop noch mal. Noch trockener und sauberer, gibt die Jury dafür 8,12 Punkte. Am Ende sind es ganze 21,24 Punkte, die er in den 16 Minuten zusammensammelt. Michael Friedl Morales, sein Heatgegner, konnte dieser imposanten Leistung nur zusehen. Auf der anderen Seite machte es Omar Sanchez, der gegen den Franzosen Miguel Chapuis fuhr, mit einem hohen Wavescore am Ende nochmal spannend, aber die Sprungwertung war an diesem Tag bei ihm zu gering, sodass Miguel Chapuis ins Achtelfinale einzieht.
Wenn wir uns die „20 Points Guys“, wie PWA Moderator Ben Proffitt sie nennt, ansehen, hat Campello mit diesem Heat die Nase bislang vorn. Auf Platz zwei folgt Marc Paré mit 20,88 Punkten vor Browne mit 20,37 Punkten. Was für ein Auftritt von Ricardo Campello, der sichtlich entschlossen ist, seinen Titel in Pozo zu verteidigen.

Auch die ersten beiden Achtelfinalbegnungen konnten im Anschluss noch ausgefahren werden, bevor der Wind leider wieder zu schwach wurde, um die Single Elimination würdig zu beenden. Die Wettkampfleitung entschloss sich am frühen Abend stattdessen die U20 Wertung, die noch ausstand, zu beginnen und auf bessere Bedingungen an den verbleiben Wettkampftagen zu hoffen.

Achtelfinale der Single Elimination


Einer der Topfavoriten des Events, Marcilio „Brawzinho“ Browne, stand im ersten Achtelfinale Marino Gil Gheradi gegenüber, der wohl am höchsten gehandelte Nachwuchsfahrer der Tour bei den Waveevents. Zu Recht, wie sich im Heat zeigte und der Marcilio Browne ordentlich in Bedrängnis bringen konnte. In der zweiten Heatbegegnung standen sich Thomas Traversa und Josph Pons gegenüber. Marino Gil Gheradi begann mit einem Backloop und zeigte gleich im Anschluss einen Taka mit ein paar schönen Kombinationen auf der Welle, für die er 7,38 Punkte erhielt. Ohne eine zweite Sprungwertung waren das bereits 13 Punkte auf dem Scoresheet von Marino Gil Gheradi. Brawzinhos ersten Sprungwertungen fielen nicht besonders hoch aus, auch der erste Doppelloop misslang. Marino Gil Gheradi zeigt einen schönen Tabletop Forward, der 5,55 Punkte erhielt. Endlich gelingt Brawzinho ein besserer Backloop und im Anschluss auf der Doppelloop, aber immer noch liegt Marino Gil Gheradi mit 18,55 zu 17,25 Punkten in Führung. Ein weiterer besserer Doppelloop von Brawzinho bringt mehr Punkte, ändert aber nichts an der Führungsposition. Endlich gelingt ihm auch ein besserer Wavescore. 18,94 Punkte für Brawzinho, das Blatt ist gewendet. Jetzt braucht Marino Gil Gheradi den Doppelloop oder zumindest eine Sprungwertung von 6 oder mehr Punkten. Aber er findet keine passende Rampe mehr und muss jetzt auf die Double Elimination hoffen. Joseph Pons, der eigentlich sprunggewaltig ist, fand heute nicht die Form, die man von ihn kennt. Ohne große Anstrengung kann sich Thomas Traversa im Parallelheat gegen ihn durchsetzen. Für Thomas Traversa geht es somit im Viertelfinale gegen Marcilio Browne weiter.

Im letzten Heat des Tages fuhren dann nochmal zwei der drei letzten Deutschen in der Entscheidung für das Viertelfinale mit. Philip Köster musste gegen Dieter van der Eyken ran, Julian Salmonn sich gegen Marc Paré behaupten. Wieder versuchte Philip Köster mit einer frühen hohen Sprungwertung wertvolle Punkte zu gewinnen. Zunächst ein Frontloop, gleich anschliessend ein perfekter, sauberer Doppelloop, der mit 8,50 Punkten die höchste Sprungwertung des Tages erhielt. Was für ein Auftakt des Weltmeisters. Auch Marc Paré landet ihn gut und kassiert 7,45 Punkte dafür in seinem Heat gegen Julian Salmonn. Ein weiterer hoher Backloop des Spaniers mit 5,57 komplettieren die Scorekarte. Julian Salmonn versucht mit einem Onehanded Backloop dagegen zu halten und bekommt mit 4,78 Punkten eine erste gute Wertung. Philip Köster kontert Dieter van der Eykens frühen Wavescore mit einer 3,62 Punktewertung durch einen 5,75 Punkte Score. Der weniger sprunggewaltige Belgier hat kaum Chancen dagegenzuhalten. Julian Salmonn fährt unterdessen an Land, um auf größeres Material zu wechseln. Ein Onefooted und Onehanded Backloop, der gute 6,32 Punkte erhält, geben ihm Recht, aber Marc Paré zeigt einen schönen Wave 360, der ihm jetzt einen Score von 5,0 Punkten in der Wavewertung einbringt. Auch Philip Köster zeigt noch zwei schöne Wellenritte, die mit 5,88 und 6,12 Punkten bewertet werden. Die beiden Favoriten setzen sich durch und Köster reiht sich so in den Club der „20 Points Guys“ ein. 20,74 Punkte für ihn in diesem Heat. Er trifft jetzt im Viertelfinale auf Marc Paré.

Die beiden weiteren spannenden Achtelfinalbegegnungen konnten leider nicht beendet werden. Insbesondere Heat 19 dürfte spannend werden. Wie weit können Takuma Sugi und Lian Dunkerbeck Morales kommen und an die Weltspitze anschliessen? Tahuma Sugi trifft auf Víctor Fernández, Liam Dunkerbeck Morales auf Morgan Noireaux. Auch Leon Jamaer hat mit Robby Swift in Heat 20a noch einen schweren Gegner. Hoffentlich können die Entscheidungen schon morgen bei ähnlichen oder besseren Bedingungen ausgefahren werden.

Fotos: PWA / John Carter

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