Jede Spielart des Windsurfens hat seine Reize aber auch Tücken. Nicht alle Freestyler haben einen perfekten Flachwasserspot zum Freestylen in der Nähe. Ich auch nicht. Macht nichts! In diesem Fall übe ich meine Moves im Chop zu stehen. Wenn gar nichts klappt, sucht man sich ein einfacheres Manöver. Lasst zum Beispiel einmal bei einem normalen Sprung die vordere Hand los oder springt einbeinig. Das sind übrigens gute Vorübungen für schwierige Sprünge in der Welle wie den One-handed Backloop.

Wenn der Wind von der falschen Seite weht, nutzt die Gelegenheit und versucht die Manöver, die sonst wie im Schlaf sitzen auf der anderen Seite zu stehen. Ihr werdet sehen, dass es gar nicht so lange dauert. Ihr werdet zu kompletteren Windsurfern und könnte nun in den verschiedensten Bedingungen euren Spaß haben.

Manchmal stimmen auch mit einem 5.6er Segel und großem Waveboard der Speed und das Timing nicht, um einen Cutback bei Onshore-Bedingungen in den hohl brechenden Shorebreak zu fahren. Doch auch an solchen schwierigen Tagen kann man viel dazu lernen. Wer bei solchen Bedingungen seine Moves sicher beherrscht, kann sie überall stehen.

Nichts geht gehört seit der Einführung der Foils eigentlich der Vergangenheit an. Das Foilen erlaubt es mir auch bei ablandigen Winden auf der Ostsee zu surfen. Natürlich ist das theoretisch nicht immer ganz ungefährlich. Doch mit der richtigen Vorbereitung kein Problem. Die extrem guten Upwind-Eigenschaften der Foils laden dabei zu Langschlägen und Entdeckungstouren ein. Durch konvertible Boards rückt die Vorstellung immer näher, mit dem Foil an einen Spot hochzukreuzen, dort die Finne reinzuschrauben und Freestylen zu gehen. Die stressige Fahrt an den Spot sowie Parkplatzsuche und -gebühren entfallen. Noch klingt das ein wenig wie Zukunftsmusik, ist aber mit dem richtigen Material durchaus realisierbar.

Hier ein paar Tipps, mit denen ihr bei so ziemlich allen Bedingungen Spaß am Windsurfen haben werdet:

1. Nicht zu viel erwarten. Die Ostsee ist nicht Maui.
2. Das richtige Material für die jeweiligen Bedingungen wählen.
3. Probiert neue Manöver, z.B. auch bei Schwachwind Segeltricks üben.
4. Puscht euch mit einem Freund auf dem Wasser gegenseitig.
5. Lasst euch filmen und analysiert eure Fahrweise.
6. Freut euch über jede Minute auf dem Wasser.
7. Genießt die euch umgebende Natur.
8. Verlasst auch mal eure Komfortzone.
9. Macht einen spontanen Langschlag.
10. Vergesst nicht zu lächeln und lasst nach der Session die guten Momente Revue passieren.

In den folgenden Videos gebe ich einen Eindruck davon, wie das Windsurfen bei mir zu Hause an der Ostseeküste aussieht. Die Bedingungen sind sehr unterschiedlich und jeder Tag ist anders - doch immer irgendwie einzigartig. Es klingt kitschig, doch jeder Tag auf dem Wasser ist ein Geschenk.

Windsurfen an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern

Foilen auf der Ostsee bei drei bis vier Windstärken und leichter Dünung

A Short Freestyle Session in the Middle of Summer

Fotos: Gunnar Rosenow, Michael Balluff, Rico Burnecki, Maria Kronemann