Doch trotz der Möglichkeit des Surfens, welche erfreulich ist und ich fast jeden Tag wahrnehme, ist das Gefühl beängstigend und sogar fast erdrückend. Böse Gesichter und sogar verbale Anfeindungen, wegen meines Nummernschildes aus Hannover sind nur der Gipfel des Eisberges. 3 Polizeikontrollen an Land und eine auf dem Wasser zeigen, dass die Polizei wachsam ist, zumindest habe ich es so erlebt.

Kein Segelboot ist auf der ganzen Förde zu sehen. Ein Anblick, der für Kiel und Umgebung noch vor kurzer Zeit unvorstellbar gewesen wäre. Die Häfen sind leer, keine Sportboote und keine Trainingsgruppen. Einzig eine Fregatte liegt schon seit Längeren in der Förde, die mir stetig das Gefühl der Präsenz der Staatsmacht gibt.

Die menschenleeren Strände vermitteln das Gefühl von Endzeitstimmung. Diejenigen, dich sich doch einmal an den Strand verirren, um ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen, bleiben wie angeordnet auf Distanz. Ein gutes Verhalten, doch ein Lächeln sucht man vergebens. Eher ein Blick der Verständnislosigkeit oder ein Kopfschütteln.

Doch nicht zu Surfen ist im Moment für mich auch keine Lösung, es ist immerhin mein Job und meine Leidenschaft. Und mehr Isolation als auf dem Wasser findet man in der jetzigen Zeit wohl kaum. Es scheint, dass sogar die Quallen, die sonst so zahlreich an der Wasseroberfläche schwimmen, sich lieber in der Tiefe verstecken.

Ich hoffe, dass sich die Situation nicht weiter verschlechtert. Noch gelten ja die bestehenden Reglungen. Das Wichtigste ist natürlich, dass möglichst viele Menschen gesund bleiben, und ich werde mich an die bestehenden Anordnungen halten. Das sollten alle tun.

Mit kalten Füßen vom heutigen Slalomtag sende ich an allen Wassersportler ein freundliches Lächeln und wünsche jedem viel Gesundheit und Kraft um diese Zeit durchzustehen. Auf das wir uns bald wieder auf dem Wasser sehen!