Winter is coming! - Was in der HBO-Serie „Game of Thrones“ eine ständig lauernde Bedrohung darstellt, setzt bei den meisten Windsurfern mittlerweile Glückshormone frei. Denn im Winter gibt es durchschnittlich deutlich mehr Wind als im Sommer, die Wellen sind fett und die Strände leer. Temperaturen im einstelligen Bereich stellen dank ständig verbesserter Neoprentechnologie kein wirkliches Hindernis mehr dar. Warum guckst du also noch „Trailer Park Boys“ auf Netflix? Runter vom Sofa und ab aufs Wasser!

Doch wie sieht das ganze in der Realität eigentlich aus? Mathias Genkel ist leidenschaftlicher Wintersurfer und beschreibt das einzigartige Gefühl des Wintersurfens und gibt Tipps für mehr Spaß in der Kälte.

Früh am Morgen klingelt der Wecker. Im Dunkeln tastest du nach ihm. Endlich ausgeschaltet! Es herrscht Ruhe. Nur der eisige Wind pfeift draußen wie verrückt. Das Bett ist warm, draußen ist es bitterkalt. Du willst da nicht raus! Nach einiger Zeit schaffst du es, dich aufzuraffen. Du öffnest, noch schlaftrunken, die Jalousien. Sie geben den Blick frei auf eine Welt aus Grautönen. So ein typischer Wintertag in Norddeutschland hat schon seinen ganz besonderen Charme.

Natürlich ist es kalt. Wahrscheinlich nieselt es sogar leicht. Die Hälfte deiner Kollegen auf Arbeit ist krank. Du selbst fühlst dich leicht erkältet. Aber da ist auch diese Windvorhersage. Schon seit Tagen freust du dich auf eine Surfsession. Wenn da nur nicht diese Kälte wäre. Doch da sind auch diese bunten Farben auf der Vorhersageseite. Also raus aus den Federn, Auto gepackt und ab an den Spot. Schon die Fahrt ans Wasser ist im Winter oft ein Abenteuer. Schneeverwehungen sind zwar nervig, weisen jedoch auf guten Wind hin. Am Spot angekommen, traust du deinen Augen kaum. Du bist nicht der Einzige, den es bei Temperaturen im unteren einstelligen Bereich aufs Wasser zieht. Die Bedingungen sehen topp aus. Hoch motiviert schlüpfst du in den fast trockenen Neo. Der Session steht nichts mehr im Weg.

Du trägst das Material zum Wasser während dir der eisige Wind ins Gesicht peitscht. Deine Hände sind jetzt schon kalt. Du steigst auf, holst dicht und fährst mit Vollspeed auf die Rampen zu. Der kalte Wind hat so viel Druck, dass es dir fast das Material aus den Händen reist. Die Handschuhe machen das Greifen nicht gerade einfacher. Plötzlich bäumt sich eine eiskalte Ostseewoge tiefgrün vor dir auf. Du springst ab und fliegst. Wie eine Ewigkeit fühlt sich das an, wenn du in der Luft bist. Doch dann kommt das Wasser immer näher und du schlägst mit voller Wucht ein. Wie tausend kleine Nadelstiche fühlt sich das Wasser in deinem Gesicht an. Was tust du hier eigentlich? Nein, du hast nicht den Verstand verloren - das ist Wintersurfen! Das frische Wasser der Ostsee spült die Sorgen weg. Du kannst wieder frei durchatmen. Nimm einen tiefen Atemzug. Denke an nichts. Da ist nur die Ostsee und du. Kein Prüfungsstress, keine Termine, keine Probleme. Lass dich treiben. Du bist frei...

Lust aufs Wintersurfen bekommen? Auf der nächsten Seite findest Du die wichtigsten Tipps von Mathias und nützliche Links zum Thema.