Windsurfen im Winter: Verrückt und gefährlich? Oder einfach nur geil?

Windsurfen im WinterVerrückt, gefährlich? Oder einfach nur geil?

von Mathias Genkel
Einige wichtige Dinge solltet ihr aber beachten, wenn ihr zwischen November und März in Nordeuropa aufs Wasser geht.

Hier deshalb unsere 5 Top-Tipps, direkt vom Wintersurf-Fachmann Mathias Genkel.

1. Die Wahl des richtigen Neoprens: Bitte hier nicht am falschen Ende sparen! Gute Winterneos haben üblicherweise eine Dicke von 5/3mm oder 6/4mm. Eine integrierte Haube schützt zusätzlich und erspart den Kauf von weiteren Neoprenaccessoires. Eine bunte Shorts über dem Neo bringt Sommerfeeling und fragwürdige Coolness. Schuhe sollten mindestens 5mm dick sein. Zu dicke Boots stören aber gerade beim Freestylen. Die Hände sind oft das größte Problem beim Wintersurfen. Hier empfiehlt es sich, offene Fäustlinge zu nutzen. Geschlossene Handschuhe bieten oft nicht den nötigen Grip. Die Unterarme ermüden, die Session findet ein frühzeitiges Ende. Einige Windsurfer ziehen Spülhandschuhe unter die Handschuhe. Es gibt verschiedenste individuelle, aber keine Ideallösung.
Windsurfen im Winter: Verrückt und gefährlich? Oder einfach nur geil?
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Windsurfen im Winter: Verrückt und gefährlich? Oder einfach nur geil?
2. Die Wahl des richtigen Spots: Follow the crowds! An gut frequentierten Spots wie Heiligenhafen, Laboe oder Heidkate bist du im Winter nicht alleine auf dem Wasser. Stehreviere bieten sich zum Freestylen an. Ablandiger Wind ist eher tabu. Viel Weißwasser und Chaoswelle wie auf Römö nerven, da lange Waschgänge bei kalten Temperaturen viel mehr Kraft kosten.

3. Vor dem Surfen: Don't forget to heat up! Aufwärmen ist vor einer Session im norddeutschen Dauergrau unabdingbar. Wer stundenlang Auto fährt, die Heizung maximal aufdreht und sich nicht bewegt, wird beim Spotcheck sein blaues Wunder erleben. Dann sollte man eine kleine Laufeinheit am Strand einlegen. Liegestütze und Burpees haben sich als sehr hilfreich erwiesen. Wer umweltfreundlich mit dem Fahrrad an den Spot fährt, ist sowieso schon aufgewärmt.
Windsurfen im Winter: Verrückt und gefährlich? Oder einfach nur geil?
Windsurfen im Winter: Verrückt und gefährlich? Oder einfach nur geil?
Windsurfen im Winter: Verrückt und gefährlich? Oder einfach nur geil?
4. Auf dem Wasser: Fahrt nicht zu weit raus! An ganz kalten Tagen sollte man es außerdem vermeiden, bei Stürzen die Hände ins Wasser zu halten. Das lässt sich natürlich nicht immer zu 100% vermeiden. Wenn die Hände taub werden, fährt man an Land und beginnt die Arme so lange zu kreisen bis sie warm werden und der Schmerz nachlässt. Murphy's Law: Oft wird man am Strand genau dann von anderen Menschen angesprochen, wenn der Schmerz am größten ist. Wartet mit dem Auftauen der Hände nicht zu lange. Nach ungefähr 15 bis 20 Minuten ist es an der Zeit, kurz an den Strand zu fahren. Nach dem Auftauen kann man oft für eine Stunde ohne Probleme surfen.

5. Materialbruch und Seenot: Macht auf euch aufmerksam. Einen GPS-Peilsender. Gebt niemals das Brett auf. Die Autofahrt zum Spot bleibt aber gefährlicher als die Wintersession.

Geht auch ihr bei jedem Wetter aufs Wasser? Dann ladet euer bestes Bild von einer Winter-Session in unsere Galerie. Die besten 5 Fotos belohnen wir mit einem WINDSURFERS T-Shirt!

Fotos: maignpix, Marcus Friedrich, Oli Maier



Links:
matswindsurfingpage.blogspot.com/2012/02/it-wasnt-to-be.html
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