Mehr als Godzilla: Spotguide Teneriffa

Mehr als GodzillaSpotguide Teneriffa

von Lars Niggemeyer
Als Ostsee-Surfer wirst du diese Welle lieben! Größer, sortierter, mehr Abstand und mehr Druck als Zuhause, ohne dabei zu überfordern. Da man auch ordentlich Platz hat, um Anlauf zu nehmen, ist dieser Teil des Spots ein Paradies zum Springen. Direkt in Lee von Godzilla steht der Bunker. Hier tummeln sich die Pros um Dany Bruch, Julian Salmonn, Adam Lewis, Dieter van der Eyken und Co. Das Niveau auf dem Wasser ist dementsprechend astronomisch hoch und alle Windsurfer sind bis in die Haarspitzen motiviert. Back- und Pushloops, Forwards, Wave360s und Takas gehören anscheinend zum Standard. Über das flache Lava-Riff läuft eine knackige Welle mit ordentlich Power, die an größeren Tagen auch mal richtig böse werden kann. Durch die Enge kann es hier schonmal stressig werden, besonders, wenn man sich nicht an die Regeln hält. Hier sollte man auf keinen Fall den falschen Locals reindroppen (oder im Weg herumschwimmen). Gute Windsurfer werden sich hier jedoch pudelwohl fühlen und unter Labor-Bedingungen an ihren Wave-360s und Aerials und arbeiten können. Ein paar Profi-Tipps kann man sich jederzeit am Strand bei einem kurzen Snack auf der Mauer abholen. Beeindruckend ist auch das Level der Kids. Mit ihren 2,7qm Segeln springen hier 14-Jährige aus aller Welt Loops und zerlegen die Wellen nach Lust und Laune. Cabezo ist eine echte Talentschmiede und das motiviert unheimlich. Auch wenn die Situation am Einstieg mit Godzilla und die Sache mit den Locals stressig klingt, wird jeder ambitionierte Waverider in Cabezo voll auf seine Kosten kommen. Wenn man sich einmal auf den Spot eingefahren hat, lernt man hier innerhalb weniger Session so viel wie sonst in Jahren. Cabezo macht dich in kürzester Zeit zu einem besseren Waverider, geile Erinnerungen und selbst Monate später noch Kopf-Kino inklusive!
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Etwas weiter Lee von Cabezo liegt die Hafenmauer mit dem Spot El Muelle. Wenn Cabezo trotz der klassischen Passatwind-Lage irgendwie nicht so richtig läuft und komischerweise auch keine Locals da sind, sollte man sich in Richtung der Hafenmauer orientieren und schnell ein paar Raumwindschläge machen. Regelmäßig kann man dabei fliegende Fische beobachten. Wenn alle Faktoren passen und ein bisschen Glück dazu kommt, läuft dann an der Mole angekommen eine kleine aber feine Welle sauber Down the Line direkt an einem Riff entlang bis zur Mauer. Nach mehreren Turns kann man heraushalsen und ohne Wellen zu queren direkt wieder rausfahren. Natürlich hat die Welle kein Weltklasse-Niveau, aber spaßig sind die Bedingungen alle mal! Kleiner Tipp: Bei Material-Bruch oder falls der Wind komplett abknickt, sollte man es tunlichst vermeiden über das Riff vor der Hafenmauer an Land klettern. Seeigel und böse Löcher im Gestein machen das Kraxeln zur echten Hölle. Sinnvoller ist es auf die andere Seite der Hafenmauer zu schwimmen und einfach die Treppe zu benutzen.

Noch weiter in Lee, in der Bucht von El Médano, befindet sich der Flachwasserspot. Das ist auch der Spot, an dem sich jeden Winter der Weltmeister und die besten Slalom-Racer der Welt einfinden, um zusammen unter realen Bedingungen für den Worldcup zu trainieren. Hier findet auch die Anfänger-Schulung statt. Sobald man den Wasserstart beherrscht, steht dem Freeriding-Spaß nichts mehr im Weg. Innerhalb der Bucht kann man kilometerweit mit bestem Blick auf den Mini-Vulkan Montana Roja geradeaus bügeln. Das Verleihcenter TWS und das Café Flashpoint stehen direkt am Strand, der Parkplatz liegt nur 100 Meter entfernt vom Wasser und der Strand ist angenehm sandig. Wegen der natürlichen Kurve der Bucht ist es unmöglich abzutreiben.
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Bei den selteneren Südost- und Südwest-Winden kann man auf der anderen Seite des Montana Roja aufs Wasser gehen. Mit dem Auto von El Médano aus ist das nur ein Katzensprung. Der Spot La Tejita eignet sich wie die Bucht ebenfalls für jedes Level, man hat viel Platz und der Einstieg ist sandig.

Bei südöstlichem bzw. östlichem Wind müssen sich die Waverider etwas länger ins Auto setzen. Fitenia am Playa de Las Américas ist dann das Ziel. Im Winter kann es in El Médano tagelang bewölkt sein, während sich kein Lüftchen regt, aber 25 Auto-Minuten weiter knallt es in Las Américas dank der einzigartigen Form der Insel mit 40 Knoten bei strahlendem Sonnenschein. Fitenia befindet sich mitten im touristischen Zentrum der Insel. Hier reiht sich ein gigantisches Ferien-Resort an das nächste. Nachdem man sich mit seinem Material quer über die Promenade zwischen den britischen Urlaubern durchbewegt hat, kann Fitenia mit seinem steinigen Einstieg noch einmal so richtig ungemütlich werden. Belohnt wird man aber mit einer kraftvollen Welle bei Wind von rechts. Es gibt etwas weiter links und rechts jeweils einen Wellen-Peak. Nur auf die große Hafenmole in Lee sollte man achten. Ach und falls man gerne mit Publikum surft - hier sind die Surfer so etwas wie eine Touristenattraktion.

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