Nachdem die erste Hälfte des Feldes bereits am Freitag über eine Bootswelle hinweg Freestyle-Tricks präsentiert hatte, durften am Samstag zunächst die anderen zehn Fahrer ran. Dabei gab es für die besten fünf noch Finaltickets für den Tow-In zu ergattern. Mit dabei in diesem illustren Feld: Amado Vrieswijk, Weltmeister Yentel Caers, Sam Esteve, Jacopo Testa und Youp Schmit.

Nach jeweils zwei Sprüngen, von denen der bessere gewertet wurde, stand fest: die Favoriten wurden ihrer Rolle (fast alle) gerecht. Lediglich Youp Schmit schaffte es auf Platz 6 nicht ins Finale. Den Move des Tages jedoch packte Sam Esteve schon in dieser Vorrunde aus - der Franzose holte sich mit einem sauberen Double Air Burner sagenhafte 9,25 von 10 möglichen Punkten.

Im Finale trafen die fünf Qualifikanten dann auf die fünf Sieger des Heats vom Freitag. Unter anderem dabei: mit Valentin Böckler der letzte deutsche im Wettbewerb und mit Lennart Neubauer wohl das größte Freestyle-Talent momentan. Der 17-jährige geborene Bremer fährt seit diesem Jahr unter griechischer Segelnummer - ist also, was das angeht, in gewisser Weise ein „Ex-Deutscher“.

Das Video vom zweiten Tag

Vor dem Finale gab es jedoch noch eine Hiobsbotschaft zu verkünden: der Belgier Dieter van der Eyken verletzte sich in den Testläufen und konnte nicht mehr richtig auftreten. Seine Teilnahme am Finale war damit dahin. Die verbliebenen neun Athleten jedoch zeigten in ihren drei Versuchen allesamt ein hohes Niveau, was für den etwas ungewohnten Tow-In sicher nicht für alle selbstverständlich ist. Etwas abreißen lassen musste leider Valentin Böckler, der seine Moves nicht ganz sauber landen konnte und sich mit Platz 8 zufrieden geben musste. Vielleicht war die Doppelbelastung mit der Arbeit beim Livestream-Team für den 28-Jährigen doch etwas zu hoch.

Doch zu den Top-Platzierungen: nachdem es im Rennen um Bronze einen Gleichstand zwischen Adrien Bosson und Taty Frans gab, entschied Bossons Air Funnell Burner mit 6,13 Punkten als zweitbesten Score das Rennen für den Franzosen. Davor konnte sich Ex-Weltmeister Kiri Thode von Bonaire auf Platz zwei tricksen, der einen sauberen Skopu zu 7,5 Punkten nutzte in seinem ersten Tow-In seit über 10 Jahren! Geschlagen geben musste sich das gesamte Feld aber einem absoluten Hot Shot: Lennart Neubauer crashte zwar seinen ersten Lauf, kam dann aber umso stärker zurück und konnte sich am Ende mit einem Air Skopu Diablo und 7,97 Punkten tatsächlich die Tow-In-Krone aufsetzen! Glückwunsch an den gerade 17-Jährigen, der sich allem Anschein nach wirklich anschickt, die Freestyle-Welt ordentlich aufzumischen!

Ob Lennart tatsächlich auch im „normalen“ Freestyle schon so weit ist, die Welt-Elite zu schlagen, kann sich dann hoffentlich am Sonntag zeigen, wenn der Wind mitspielt: dann steht nämlich der restliche Freestyle-Contest an, um das erste Windsurf-Event des Jahres erfolgreich zu beenden.