Nach dem wettkampflosen ersten Tag, reichte der Wind am zweiten Tag beim derzeitigen Freestyle Pro Tour Event in Italien, um erste Entscheidungen im Foilstyle auszufahren. Foilstyle wird im Grunde nur in der Herrendivision ausgefahren, lediglich Lucie Honegger aus der Schweiz tritt als einzige weibliche Teilnehmerin bei den Herren mit an und sorgt so für eine gemischte Wertung. Aber auch bei den Herren konnten sich nur einige für diese Disziplin erwärmen oder hatten noch zuviele Trainingsdefizite, um auch auf dem Foil ihre Skills zu zeigen. Während des Skippers' Meeting wurden die Fahrer noch einmal über das Format dieser neuen Disziplin informiert. Zwei Moves auf jeder Seite gehen in die Wertung ein, einer weniger als beim normalen Freestyle-Wettbewerb.

Lucie Honegger lieferte unter den Herren in ihren Vorläufen alles ab! Sie machte einige Backloops mit beeindruckender Höhe und sagte anschließend, dass sie sehr glücklich schätze, dabei sein zu dürfen. Sie versuche alles zu geben, in der Hoffnung, mehr Frauen zu motivieren, sich dem Foilstyle anzuschließen.

Tim Gerdes erzielte in seinem Heat trotz einer beeindruckenden Leistung nicht das gewünschte Resultat. Der Niederländer versuchte mit Burnern und Culos zu punkten, zeigte aber im Vergleich zu anderen Konkurrenten keinen Shaka auf dem Foil. Bei einem der knappsten Heats des Tages zog er so gegen Steven van Broeckhoven den Kürzeren. Mit einem Abstand von nur 0,3 Punkten muss Tim Gerdes nun auf die Double Elimination hoffen. Steven van Broeckhoven nutzte seine Wettkampfroutine und führte Moves aus, mit denen niemand mithalten konnte. Vor allem seine Konos und Backloops waren unübertroffen und ermöglichten ihm zurecht einen Platz auf dem Podium, nachdem er im sich gegen Sam Esteve im kleinen Finale durchsetzen konnte.

Im Allgemeinen schienen die etablierteren Freestyler gegenüber den ebenso talentierten, aber weniger wettkampferfahrenen Rookies im Vorteil. Im Finale kämpften Yentel Caers und Lennart Neubauer um den Sieg. Lennart Neubauer gewann erst vor einem Monat sein erstes Event beim EFPT in Österreich und schien zuversichtlich, dies auch im Foilstyle schaffen zu können. Er füllte sein Scoresheet mit einem Burner auf beiden Seiten, einem Culo und einem Air Funnel und kämpfte um den Sieg. Aber Yentel Caers gelang im Finale der beste Move des Tages. Ein Pasko, von den Judges mit 7,74 Punkten bewertet, machten sogar Lennart Neubauer sprachlos. Die Ausführung und Kraft waren so gut, dass es Yentel Caers gelang, seine ansonsten eher mittelmäßige Punkteausbeute auszugleichen und den Heat noch zu wenden. Nach dem Finale sagte er: „Der Pasko ist für mich wie ein Cheatcode, ohne diesen hätte ich es nicht so weit geschafft!“ Mit dem Sieg in der Single Elimination hat er nun eine gute Ausgangslage für die Rückrunde.

Nach dem Finale ging es direkt weiter mit der Double Elimination. Wie immer war Jamie Howard auf einem soliden Comeback-Lauf. Nach einem enttäuschenden Start in der Single Elimination gelang es ihm, sich bis zu einem Duell mit Tim Gerdes durchzukämpfen. Leider wurde der Wind dann zu schwach, um weiterzumachen, und der Ausgang des Wettbewerbs wurde auf die nächsten Tage verschoben. Die Prognose für den dritten Tag in Vieste sehen leider nicht vielversprechend aus, aber die Fahrer werden vor der wunderschönen Stadt eine Tow-In-Show abhalten und das Publikum unterhalten.

Foilstyle Single Elimination

1. Yentel Caers
2. Lennart Neubauer
3. Steven van Broeckhoven
4. Sam Esteve
5. Tim Gerdes
5. Bodhi Kempen
5. Tigo Kort
5. Youp Schmit

Fotos: EFPT / Protography Official