Die Prognose für den Tag war klar: Nach dem Regen kam eine Front auf, die für guten Wind sorgen und für die Double Elimination in der Disziplin Foilstyle optimal genutzt werden sollte. Als sich der Wind drehte und stärker wurde, begann der Kampf um den fünften Platz zwischen Jamie Howard und Tim Gerdes. Die beiden gaben alles, wobei Jamie Howard sich mit einem sehr schönen Shaka in Position bringen konnte, dennoch gelang es am Ende Tim Gerdes den Sieg zu erringen und sein Comeback zu starten. Der Niederländer galt aufgrund seines Outputs auf dem Foil in den sozialen Medien vielen als potenzieller Gewinner dieser Veranstaltung und hatte nun die Chance, sich zu beweisen. Mit einigen Monster-Air-Funnels und Smooth-Burnern war er konstant unterwegs und schaffte es im nächsten Heat auch Sam Esteve zu schlagen. Im Folgeheat ging es schon gegen Steven van Broeckhoven, der seine ganze Wettkampfroutine ausspielen musste, um Tim Gerdes Durchmarsch zu stoppen.

Allerdings zeigten sich bei ihm auch erste Ermüdungserscheinungen und der Niederländer hatte Mühe sein Scoresheet komplett zu füllen. Nach vier gescheiterten Air Funnel Versuchen, von denen einige zu spektakulären Crashs führten, verpasste er am Ende eine Wertung und verlor gegen den fünffachen Freestyle-Europameister. Der belgische Routinier der Szene erwies sich als bemerkenswert anpassungsfähig und beeindruckte mit einigen gewaltigen Konos. Einer von ihnen war so radikal, dass er es fast schaffte, ihn wieder auf der Foil zu landen, wobei ihn im Grunde nur der Schwung des Aufpralls abwarf. Er trat nun gegen den aktuellen Freestyle Tour Spitzenreiter Lennart Neubauer an, der seine zweite Position verteidigen musste.

Lennart Neubauer ließ sich von seinem Gegner jedoch nicht beeindrucken. Er schaffte es schon Steven van Broeckhoven zuvor in Bonaire zu schlagen und dann noch einmal um den Event-Sieg in Österreich zu kämpfen, und war jetzt bereit, die Herausforderung erneut anzunehmen. Er zeigte unzählige moderne Powermoves auf dem Foil und ließ den Belgier keine andere Wahl, als sich mit seinem dritten Platz zu arrangieren. Er übernahm einige Stilelemente von Timm Gerdes und fing an Akzente zu setzen, indem er einige Moves mit einer Hand ausführte.

Im Finale gegen Yentel Caers war der Druck auf ihn aber zu hoch. Leider erlitt er ein ähnliches Schicksal wie Tim Gerdes zuvor und verpasste am Ende den Sieg aufgrund von vier aufeinanderfolgenden Air Funnel-Crashs. Dieser Move scheint mit dem Foil viel schwieriger zu sein als der Burner, ist aber unglaublich stilvoll und wird von den Juroren entsprechend belohnt, weshalb die Fahrer dieses Risiko eingehen. Yentel Caers zeigte eine ähnlich konstante Leistung wie bei der Single Elimination und konnte seine Position an der Spitze der Foilstyle-Rangliste verdient verteidigen.

Da die Bedingungen immer noch gut waren, beschloss Rennleiter Emi Galindo, eine weitere Single Elimination anzusetzen. Bevor der Wind nachließ, könnten noch einige Vorläufe absolviert werden, wobei Lucie Honegger und Youp Schmit glänzten. Lucie Honegger, die als einzige Teilnehmerin in der gemixten Wertung antrat, inspirierte alle Damen mit Backloops und einer soliden Wertung.

Fotos: EFPT / Protography Official