FPT King & Queen of the Caribbean 2023: Youp Schmit setzt sich am Homespot durch

FPT King & Queen of the Caribbean 2023Youp Schmit setzt sich am Homespot durch

Auch der zweite Tourstopp der Proving Grounds Series der FTP auf Bonaire war ein voller Erfolg. Vor heimischen Publikum kann sich Youp Schmit in einem starken Teilnehmerfeld beim King and Queen of the Caribbean behaupten. Lennart Neubauer und Yentel Caers komplettieren das Podium.

von Sven Block
Adam Sims, der die EFPT und FPT Tour verantwortet, beweist mit dem Event auf Bonaire erneut ein gutes Händchen. Zusammen mit Tonky Frans und Mick Schmit galt es den King and Queen of the Caribbean, ein eher lokal ausgerichtetes Eventformat am Sorbon Beach, auf internationales Niveau zu heben, Nachwuchs mit Profis zusammenbringen und die Veranstaltung professionell zu promoten.

Weder Yentel Caers noch Bodhi Kempen, Steven van Broeckhoven oder Lennart Neubauer ließen sich von der langen Anreise abhalten und komplettierten das Feld zusammen mit Sarah-Quita Offringa und Oda Johanne Brødholt, die schon im letzten Jahr an diesem Event teilgenommen hatten. Einen König und eine Königin der Karibik konnte es dabei aber nicht geben, zu klein war das Teilnehmerfeld der Damen. Aber natürlich witterten auch Sarah-Quita Offringa und Oda Johanne Brødholt ihre Chance, das Feld der Herren ordentlich aufzumischen. Bei dem vereinfachten Bewertungsformat der Proving Grounds Series zählte hier zu 50% der beste Trick auf beiden Seiten und zu 50% der Gesamteindruck auf dem Wasser.

Single Elimination


Traditionelle Größen der EFPT und FTP Tour wie Yentel Caers, Tigo Kort, Youp Schmit, Steven van Broeckhoven und Adam Sims hatten es als gesetzte Fahrer bei der Hinrunde einfacher, während Lennart Neubauer, Sarah-Quita Offringa und Oda Johanne Brødholt das Feld von ganz hinten aufrollen mussten. Für Lennart Neubauer und Sarah-Quita Offringa kein großes Problem, sie setzten sich gegen die Locals Storm Nicolai und Bimbi Clappers durch, aber Oda Johanne Brødholt traf mit Ryan Richie von der Nachbarinsel Curaçao auf einen hochmotivierten Fahrer, der die sympathische Norwegerin gleich im ersten Heat in die Double Elimination verwies.
FPT King & Queen of the Caribbean 2023: Youp Schmit setzt sich am Homespot durch
FPT King & Queen of the Caribbean 2023: Youp Schmit setzt sich am Homespot durch
FPT King & Queen of the Caribbean 2023: Youp Schmit setzt sich am Homespot durch
Die nächste Runden brachten dann bereits Topfahrer zusammen und das sorgte für einige Überraschungen. Insbesondere der Local Nigel Hart drehte an seinem Homespot richtig auf. Nachdem er Pawel Palichleb in der ersten Runde aus dem Weg geräumt hatte, geht es auch dem zweiten polnischen Starter Pawel Kazmierczak nicht besser. Gut aufgewärmt traf er jetzt auf niemand Geringeren als Yentel Caers. In einem äußerst knappen Heat entschieden die Judges zugunsten von Nigel Hart, der damit überraschend im Semifinale stand. Yentel Caers, der derzeit Viertplatzierte der PWA Tour und Weltmeister von 2019, muss sich in der Rückrunde zurückkämpfen.

In einem der besten Heats des Tages ging es seinem Landsmann Steven van Broeckhoven nicht besser, der auf einen völlig entfesselten Lennart Neubauer traf. Double Culos, Flaka into Punch, Airfunnel Burner - zum ersten Mal gelang es Lennart Neubauer hier überglücklich, einem der ganz großen Fahrer im Freestyle zu bezwingen. Auch für Taty Frans und Tigo Kort endete es nicht besser als für Steven van Broeckhoven, als sie auf Youp Schmit trafen. Für eine weitere Überraschung sorgte dann Bodhi Kempen, der die Queen of Freestyle, Sarah-Quita Offringa, in seinem Heat schlagen konnte und das Semifinale komplettierte.

Auch im Halbfinale ließ Youp Schmit keinen Zweifel an seinem Superstar Status an seinem Spot aufkommen. Mit sauberen Shove-it Spocks, One Handed Ponches und Culos setzt er sich gegen Nigel Hart durch. Lennart Neubauer stoppte im zweiten Semifinale Bodhi Kempen, der aber im kleinen Finale dann gegen Nigel Hart noch mal sein außergewöhnliches Talent beweisen konnte. Im Finale der Single Elimination machte sich Lennart Neubauer die Skills von Youp Schmit zu eigen und startet mit einem Culo 360. Danach gleich ein weiterer Signature-Move von Youp Schmit, der Flaka into Ponch in einhändiger Ausführung. „I was like, thats my move“. Youp Schmit zeigte sich nicht sehr amüsiert und konterte gnadenlos. Am Ende hatte niemand am Strand Zweifel, dass ihm der Sieg hier gehörte.
FPT King & Queen of the Caribbean 2023: Youp Schmit setzt sich am Homespot durch
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Double Elimination


Für Yentel Caers, Steven van Broeckhoven, Sarah-Quita Offringa und Oda Johanne Brødholt hieß es in der Rückrunde Schaden zu begrenzen. Das gelang Sarah-Quita Offringa im ersten Heat gegen Pawel Palichleb ohne Blessuren. Oda Johanne Brødholt machten allerdings die Oldschool-Einlagen, die Robert Sosnowski in seine Moves einzubinden wusste und die das Publikum begeisterten, zu schaffen. Wieder ein frühes Aus für sie. Robert Sosnowski scheiterte im Anschluss-Heat allerdings gegen Steven van Broeckhoven, der sich gegen solche Schmonzetten zu wehren weiß.

Ein Höhepunkt der Rückrunde war sicherlich das Aufeinandertreffen von Yentel Caers und Sarah-Quita Offringa. Yentel Caers betonte mehrfach, dass er es mit einer 20-fachen Weltmeisterin zu tun habe. Eine Niederlage gegen die beste Windsurferin der Welt ist alles andere als eine Schmach. Sarah-Quita Offringa war sichtlich erfreut sich in einem so starken Feld präsentieren zu dürfen und als sie einen radikalen und blitzsauberen Spock Culo zeigen konnte, spürte Yentel Caers den Druck in diesem Heat. Aber am Ende gelang es dem Belgier einen soliden Heat zusammenzustellen. Das war allerdings nur der Beginn der großen Aufholjagd, die Yentel Caers jetzt startete. Mit chirurgischer Präzision erledigt er im nächsten Heat zunächst Steven van Broeckhoven, um sich dann Tim Gerdes vorzunehmen. Jetzt ging es bereits gegen Nigel Hart mit dem er noch eine Rechnung aus der Hinrunde offen hatte, um die Platzierungen ganz vorne anzugreifen. Dort hatte sich Bodhi Kempen eingerichtet und musste jetzt um seinen allerersten Podiumsplatz fürchten. Auch Bodhi Kempen gelang es nicht, sich gegen Yentel Caers zu Wehr zu setzten und musste sich von seinem Podiumstraum verabschieden.

Lennart Neubauer ließ sich von Yentel Caers imposanten Comeback nicht beeindrucken und hatte sich zusammen mit Youp Schmit die Rückrundenläufe in Ruhe angesehen. Was folgte, war ein Heat, der vielen lange in Erinnerung bleiben wird. Innerhalb von sieben Minuten zeigen die beiden Spock Culos, Kabikuchis, unzählige Flaka-, Shaka- und Ponch-Variationen, Double-Power-Moves wie Air Funnel Burners und Double Culos. Yentel Caers konnte auch noch einen schönen Air Bob Culo zeigen, dennoch fehlte seinen Bewegungen, so beeindruckend sie auch gewesen waren, die eindrucksvolle Kraft, die Lennart Neubauer bei seinen Moves zeigen konnte. Der hatte anders als Yentel Caers auf sein 5.6 m2 Segel gesetzt und konnte so mehr Speed für seine Powermoves mitnehmen. An Strand zurückgekehrt und gefragt wie er sich fühle, antwortete er gelassen, es sei der bislang „beste Heat“ seines Lebens gewesen.

Zweimal musste Lennart Neubauer Youp Schmit jetzt schlagen, um ganz oben auf das Podium zu klettern. Aber Youp Schmit ließ keinen Zweifel daran, dass er in seinem Revier die Hosen anhat. Unterstützt vom heimischen Publikum legte Youp Schmit mit einem Shaka Flaka los. Lennart Neubauer raste an ihm vorbei und wollte einen Flaka Ponch landen, stürzte aber dabei. Die Entscheidung das 5.6 m2 gegen das 5.2 m2 während des Heats zu tauschen, schien dann eher zum Nachteil für ihn gewesen zu sein. Mit Spock Culos auf beiden Seiten versuchte er am Ende noch seine Vielseitigkeit zu beweisen, aber Youp Schmit hatte sein Scoresheet schon hinreichend aufgefüllt. Ohne Superfinale verteidigt er seinen Sieg in der Double Elimination und ist der König der Karibik 2023.

Einige Supersessions im Anschluss an dem Wettbewerb rundeten das gelungene Format der FTP in Bonaire ab. Herausforderungen wie den mächtigsten Frontloop, den längsten Bodydrag oder den längsten Willy Skipper Slide zu zeigen, wurden vom anwesenden Publikum begeistert gefeiert. In der Kategorie Frontloop ließ es sich Mitorganisator Tonky Frans nicht nehmen, den Sieg zu holen. Tim Gerdes versuchte sich am Willy Skipper Slide ohne den Move je zuvor gemacht zu haben. Teamkollege Bodhi Kempen half ihn dankenswerterweise wieder auf die Beine. Yentel Caers immenser Bodydrag wurde vom Jubel begleitet. Als Steven van Broeckhoven dann noch einen seiner Signature Moves, den Barracuda, steht, sind auch hier die besten drei gefunden.

Ergebnis FTP King & Queen of the Caribbean 2023


1. Youp Schmit
2. Lennart Neubauer
3. Yentel Caers
4. Bodhi Kempen
5. Nigel Hart
6. Tim Gerdes
7. Steven van Broeckhoven
7. Adam Sims
9. Bimbi Clappers
9. Pawel Kazmierczak
9. Tigo Kort
9. Sarah-Quita Offringa
...
13. Leander Halm

Fotos: FPT (Aalvaa Media, Ayu Picc)

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