FPT Paros 2025: Jacopo Testa gewinnt „S.U.R.F.“

FPT Paros 2025Jacopo Testa gewinnt „S.U.R.F.“

Organisatoren und Fahrer der Freestyle Tour Pro wissen die Zeit sinnvoll zu nutzen. Nach dem Supercross-Format gestern, stand heute „A Game of S.U.R.F.“ an. Wer nicht nachzieht, kassiert einen Buchstaben und wer davon vier hat, ist aus dem Rennen. Stylemaster Jacopo Testa zeigte sich am versiertesten in den direkten Duellen.

von Sven Block
Als sich die Fahrer ein letztes Mal auf dem Veranstaltungsgelände beim FPT Paros 2025 versammelten und der Meltemi wieder stark aufbrieste, war die Bühne für den letzten Eventtag bereitet. Nach dem entspannteren und experimentelleren Tag gestern sah der Plan für heute ähnlich aus, ein verändertes Format verbunden mit einem spannenden Wettstreit: A Game of S.U.R.F.

„A Game of Surf“ ist eine Windsurfvariante des klassischen „Game of Skate“ - äußerst beliebt in der Skateboard-Szene - bei dem zwei Fahrer in einem Trick-Battle gegeneinander antreten. Ein Fahrer beginnt mit einem Freestyle-Move. Gelingt ihm dieser, muss der andere Fahrer ihn nachmachen. Gelingt dem zweiten Fahrer derselbe Move nicht mit einer höheren Punktzahl, erhält er einen Buchstaben - beginnend mit „S“, dann „U“ und so weiter, bis „SURF“ zusammenkommt. Der erste Fahrer, der alle vier Buchstaben kassiert, verliert. Stürze beim Einüben des Moves führen ebenfalls direkt zu einem Buchstaben. Das Format legt Wert auf Vielfalt und Kreativität und zielt darauf ab, die Fahrer dazu zu bringen, unter Druck schwierige oder ungewöhnliche Moves auszuprobieren und schon vor dem ersten Heat zeigten die Teilnehmer ihre Kreativität in den Aufwärmübungen. Bodhi Kempen übte beispielsweise bereits vor dem ersten Heat Funnell Clocks.

Eugenio Marconi startete seinen Heat gegen Tigo Kort mit einem Forward Loop und Culo, beides bereitete dem Niederländer kein Problem. Spannend wurde es, als der Italiener mit einem Shaka Cana Brava die Führung übernahm und den Sieg holte.
FPT Paros 2025: Jacopo Testa gewinnt „S.U.R.F.“
FPT Paros 2025: Jacopo Testa gewinnt „S.U.R.F.“
FPT Paros 2025: Jacopo Testa gewinnt „S.U.R.F.“
Jacopo Testa fühlte sich in diesem neuen Format wohl wie ein Fisch im Wasser. Der italienische Stylemaster holte sein ganzes Können aus dem Ärmel und zeigte, wie vielseitig und technisch versiert er ist. In seinem ersten Heat verbesserte er alle von Felix Bittdorfer vorgegebenen Moves und setzte mit einem gewaltigen Air Spock den Schlusspunkt. Als Nächstes stand für ihn ein Duell an, das wir bei diesem Event schon oft gesehen haben - ein Heat gegen Takumi Moriya. Trotz einer schwächeren Leistung gegen den Japaner beeindruckte Japo Testa weiterhin mit einem Triple Spock und beendete den Heat erneut mit einem gewaltigen Air Spock.

Auch Maarten Molenaar zeigte in seinem Kampf gegen Pier Bongianni eine solide Leistung. In seiner klassischer Manier setzte er eine Gozzada, gefolgt von einem Culo, ein. Maarten Molenaar schlug ihn jedoch mit seinen eigenen Waffen, indem er seinen Gozzada übertrag und einen Matador hinlegte, den Pier Bongianni nicht einwandfrei wiederholen konnte, was ihm den Sieg im Vorlauf einbrachte.

Maarten Molenaar wurde schließlich vom Eventsieger Lennart Neubauer gestoppt, der ihm im Matador-Spiel Paroli bot und zusätzlich einen Double Culo und einen Spock Culo präsentierte, um sich den Sieg in diesem Battle zu sichern. Lennart Neubauer zeigte zwischen den Heats auch Kreativität und zeigte den Mitato - einen von ihm selbst erfundener Move, bei dem man nach dem Ducken in regulärer Stellung eine Grubby-ähnliche Rotation vollzieht. Der Sieg in diesem Heat brachte ihn in die Lage gegen Bodhi Kempen anzutreten, der während der gesamten Elimination hart pushte und großartige Moves zeigte, mit denen die meisten seiner Konkurrenten einfach nicht mithalten konnten - bis er eben von Lennart Neubauer gestoppt wurde. Beide lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bis ein Flaka Ponch Bodhi Kempen außer Gefecht setzte.

Auf der anderen Seite der Rangliste hielt Jacopo Testa seinen Angriff weiter aufrecht. Der Sieg über Takumi Moriya brachte ihn ins Halbfinale gegen Yentel Caers. Ein früher Toad von Jacopo Testa brachte den Belgier in Verlegenheit, gefolgt von einem seltsamen, an einen Clock Diablo erinnernden Manöver, doch die Umkehr der Rotation auf halbem Weg verschaffte dem Italiener weiter einen Vorsprung. Nach einem Sturz beim nächsten Manöver gelang es Yentel Caers aufzuholen, sodass beide Fahrer nun bereits drei Buchstaben hatten. Jacopo Testa machte den Sack zu und brachte seinen typischen Air Kabikuchi ins Spiel - ein Manöver, das Yentel Caers zwar zeigen konnte, aber nicht ganz so stilvoll ausführte wie der Vorturner Testa.

Damit war die Bühne für das Finale bereitet: Jacopo Testa gegen Lennart Neubauer! Der Heat begann damit, dass Lennart Neubauer bei seinem Move stürzte, so an Testa übergab und gleich den ersten Buchstaben erhielt. Der setzte den Trend unerwarteter und kreativer Moves fort und startete mit einem Switch Clew-First Flaka. Nach einem Shove-It Spock, gefolgt von einem Crash auf dem Weg nach draußen, nahm Lennart Neubauer die Zügel wieder in die Hand und machte mit einem Flaka Ponch und einem Double Burner Druck, indem er den Punktestand ausglich. Damit blieb die Sache bis zum Schluss spannend - alles oder nichts! Jacopo Testa legte vor, wer den Move besser zeigen konnte, gewinnt. Und - in klassischer Testa-Manier - fegte er Lennart Neubauer vom Wasser, indem er einen massiven Air Spock in die Luft stampfte, dem der Grieche heute nicht standhalten konnte.

Damit war das experimentelle Wettbewerbsformat der letzten beide Tage abgeschlossen und Jacopo Testa wurde zum Sieger des Tages gekürt. Die Teilnehmer machten sich noch auf den Weg zu einigen Freesailing-Sessions aufs Wasser, während der Wind bis zum Ende des Tages anhielt. Als die Sonne tiefer am Horizont versank, fand die Ehrung der Eventsieger statt. Lennart Neubauer und Pier Bongianni erhielten ihre Trophäen. Mit abschließendem Applaus und Jubel endete der Stopp der Freestyle Pro Tour in Paros.

Die Tour legt nun eine Pause über die Sommersaison ein, bevor sie vom 8. bis 12. Oktober für die Finals der Tow-in- und Foilstyle-Flotten an den Genfersee in die Schweiz zurückkehrt.

Ergebnis FPT Paros 2025


1. Lennart Neubauer (GRE)
2. Yentel Caers (BEL)
3. Jacopo Testa (ITA)
4. Takumi Moriya (JPN)
5. Manolis Chrysopoulos (GRE)
6. Bodhi Kempen (NED)
7. Pier Sergio Bongianni (ITA)
7. Tigo Kort (NED)

Fotos: Freestyle Pro Tour/Aalvaa Media (@aalvaamedia}

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