GFB Orth 2021: der zweitbeste Deutsche, war ein Schweizer

GFB Orth 2021„Der zweitbeste Deutsche, war ein Schweizer!“

Am Tag der Deutschen Einheit, fand sich auch die deutsche Freestyle Elite in Orth auf Fehmarn zusammen, um das erste und wahrscheinlich auch letzte Battle der Saison 2021 unter Windbedingungen auszutragen. WINDSURFERS Redakteur und „Mit-Battler“ Loris Vietoris berichtet vom Geschehen.

von Loris Vietoris
Pandemiebedingt und gebremst durch zahlreiche Auflagen war es recht lange nicht möglich, Leute aus unterschiedlichsten Teilen Deutschlands an einem Fleck zu versammeln.

Die Vorhersage stabilisierte sich erst Samstagnachmittag und somit war es für viele doch etwas kurzfristig, Sonntag ein Battle zu fahren. Vom Feuerwehrmann der von der Nachtschicht zu seinem Heat erschien, bis zum Studenten der in alter Andy Laufer-Manier antrat, war alles dabei.

Insgesamt 20 Fahrer, darunter zwei Damen und viele die ihr erstes Battle überhaupt bestritten, fuhren in Orth eine Single und Double Elimination aus. Der Wind spielte wider Erwarten und entgegen der Vorhersage besser mit als gedacht und die Temperaturen waren mit 18 Grad fast sommerlich.

Single Elimination:
Die Single Elimination wurde bei perfekten Bedingungen für Segel zwischen 4,4 und 4,8qm2 ausgefahren. Bereits ab den ersten Runden war abzusehen, dass das nationale Niveau neue Maßstäbe erreicht hat. Powermoves waren ab den ersten Runden Standard. Auch einige Newcomer, wie Ole Wurmdobler aus Heiligenhafen, der sein erstes Battle fuhr, konnte mit soliden Moves die ersten Runden überstehen. Überzeugen konnte ebenfalls Luca Hartmann aus Gettorf, der Skopus und Burner in absoluter Perfektion in die Orther Reede setzte. Nicht zu vergessen der Mitorganisator des Events, Leon Struppeck. Beidseitige Culos und Konos brachten ihm den vierten Platz in der Single Elimination hinter Mathias Genkel, Julian Wiemar und Niclas Nebelung.

Double Elimination:
Die Double hatte es in sich. Wie vorhergesagt ging der Wind gegen Nachmittag etwas runter und die Wettkampfleitung sah sich vor einem inneren Konflikt. Das Grundkonzept der German Freestyle Battles ist es: Einen Wettkampf in guten Bedingungen auszutragen. Das war ab 14 Uhr nur noch Phasenweise gegeben. Nach Zustimmung aller und nach zwei Heats die klar unter die Kategorie Resail fielen, ging es weiter. Ebenfalls mit starker Leistung überzeugte Magnus Wessel, mit beidseitigen Spinloops bei wenig Wind und ohne Welle füllte er sein Scoresheet.
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Entgegen aller Vorhersagen drehte der warme Südwind noch einmal auf und spielte besonders einem in die Karten. Jeremy Plüss aus der Schweiz schien sich bestens mit „Föhnwinden“ auszukennen und fuhr mit 4,8qm2 und seinem „V8-Trimm“ unfassbare sieben Heats a neun Minuten am Stück. Auf diesem Durchmarsch durch die Heatladder wurde der Schweizer von David Weißensteiner fast aufgehalten, ein Move fehlte dem Südtiroler David beim Reinfahren, ein Culo hätte das Aus für Jeremy bedeutet.

Auch Leon Struppeck und Mathias Genkel konnten trotz starker Performance die Siegesserie von Jeremy nicht unterbrechen und mussten sich, wenn auch nur knapp, geschlagen geben.

Im Heat um Platz 3 zeigten die Travel-Buddies Wiemar und Plüss State of the Art Manöver. In diesem Heat regnete es an Kombinationen und zusätzlichen Slides. Auch hier ging unsagbar knapp Jeremy als Sieger hervor, trotz einer enormen Leistung von Julian. Für das Finale schien der Wind Gott alle Gebete erhört zu haben und drehte auf, so trafen Niclas Nebelung und Jeremy Plüss gut angepowert mit ihrem 4,8er zum finalen Showdown aufeinander.

Niclas eröffnete seinen Final Heat mit einem Air Funnel into Burner und setzte damit ein klares Zeichen. Trotz „V8-Trimm“ konnte Jeremy gegen die Double Powermoves von Niclas nicht mehr viel anrichten. Der ältere Nebelung spulte sein Move Repertoire Maschinen gleich ab und dominierte verdient den Finalheat.

Dem kurzfristigen Battle Ruf folgten auch zwei Damen. Elena Dominik und Lina Schmied aus Kiel zeigten wo die Zukunft im Damen-Freestyle hinführt. Flakas, Spocks und Classic Manöver sprangen die beiden Mädels in einem spannenden Duell. Am Ende entschied Elena Dominik das Battle für sich.
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Fahrer Statements:


Niclas Nebelung:
„Oh Mann, wie habe ich das German Freestyle Battle vermisst... Es kam an diesem Wochenende endlich wieder dazu ein spannendes Battle auszufahren, die tolle Atmosphäre unter gleichgesinnten aufzusaugen und (wie immer) eine Analyse über das aktuelle Judgingsystem vorzunehmen. Die Bilanz ist durchweg positiv. Unser neues Judgingsystem hat nach kurzer Eingewöhnungsphase wunderbar funktioniert und es gab, gepaart mit einer super Stimmung, wieder zahlreich spannende Wettfahrten. Als Zuschauer, Judge und Fahrer hat mir das viel Freude bereitet. Das Sahnehäubchen war natürlich dann das Erreichen des obersten Treppchens am Ende des Tages, wobei an diesem Tag eigentlich alle als Sieger vom Wasser gehen konnten.“

Jeremy Plüss:
„Ich bin gerade auf dem Rückweg in die Schweiz und jedes Mal wenn ich aus dem Auto aussteige kann ich mich kaum bewegen… Es war so ein geiles Battle, gerade weil es so spontan kam. Auf so kurze Zeit ein Event auf die Beine zu stellen bekommt wirklich höchsten Respekt von mir an das Orga Team. Das Freestyle Battle hat seinem Namen alle Ehre gemacht, es wurd auf dem Wasser gefreestylt und die Orga war auch 'Freestyle', aber alles hat perfekt funktioniert! Ich muss sagen, was mich absolut geflasht hat, waren einfach die Bedingungen. Das war absolut nicht vergleichbar mit den Bedingungen in denen die PWA ihre Wettkämpfe austrägt. Perfect Flatwater! Das war auf jeden Fall nicht das letzte Mal, dass ich im Norden war!“

Ergebnisse:


Herren:
1. Niclas Nebelung
2. Jeremy Plüss
3. Julian Wiemar
4. Mathias Genkel
5. Leon Struppeck
6. David Weissensteiner
7. Luca Hartmann
7. Hendric Gutacker
9. Sebastian Dietrich
9. Ole Wurmdobler
9. Magnus Wessel
9. Roman Handke
13. Loris Vietoris
13. Kevin Langbehn
13. Quirin Kraus
13. Nils Martens
17. Julian Hohenstein
17. Niklas Dost
17. Simon Ponseti
17. Janus Wilke

Frauen:
1. Elena Dominik
2. Lina Schmied

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