Am dritten Wettkampftag der IFCA Slalom Europameisterschaft bot Borkum wieder hervorragende Bedingungen für die Disziplin Foil Slalom. Bei vier Windstärken und strahlendem Sonnenschein konnten drei weitere Eliminations aus gefahren werden. Viele Zuschauern konnten die Rennen von der Promenade direkt verfolgen, da der Kurs unmittelbar am Ufer ausgelegt war. Dabei gewann der Kampf um den Slalom Europameistertitel zwischen dem amtierenden Multivan Windsurf Cup Champion Michele Becker und dem Worldcup Profi Nico Prien an Brisanz. Prien konnte dort anknüpfen, wo er am Vortag aufgehört hatte und sicherte sich zwei weitere Laufsiege. In der letzten Wettfahrt drehte Michele Becker dann den Spieß wieder um. Mit dem fünften Sieg hat er den Europameistertitel fest im Blick behält.

In der ersten Wettfahrt des Tages gewann Nico Prien. Während er am Vortag noch von der verletzungsbedingten Abwesenheit Beckers profitiert haben mag, bewies er nun, dass er in der Lage ist, seinen Gegner auch im direkten Duell zu schlagen. Michele Becker wurde knapp dahinter zweiter und ließ Prien so nur wenig an sich heranrücken. Pierre Macquaert aus Frankreich sicherte sich dritten Platz. Der Italiener Ennio Dal Pont konnte mit einem vierten Platz näher an das Podium heranrücken. Der niederländische Worldcup Profi Ingmar Daldorf erfüllte mit Platz fünf die gesetzten Erwartungen.

Und auch die zweite Elimination des Tages konnte Nico Prien für sich entscheiden. Michele Becker fuhr abermals als Zweiter ein. Jetzt drohte Nico Prien zu einer echten Gefahr für dessen Titelambitionen zu werden. Auf dem dritten Platz folgte Jonne Heimann, der damit breits zum zweiten Mal bei dieser Regatta eine Podiumsplatzierung einfuhr. Ingmar Daldorf konnte sich mit Platz vier ein weiteres Mal steigern. Der Brite Scotty Stallman komplettierte das Feld der besten fünf.

In der letzten Wettfahrt des Tages fand Michele Becker dann aber wieder zu seiner alten Form zurück und sicherte sich den Sieg, indem er mit Nico Prien wieder den Platz wechselte. Nachdem er in den ersten beiden Läufen des Tages nicht richtig performen konnte, zeigte sich Fabian Wolf in der letzten Wettfahrt des dritten Tags stark und eroberte den dritten Platz. Pierre Macquaert erhöhte mit einem vierten Platz den Druck auf die Spitze. Der Brite Scotty Stallman lief abermals auf Platz 5 ein.

Nach drei Wettkampftagen konnten bei der IFCA Slalom Europameisterschaft im Rahmen des Multivan Windsurf Cups Borkum sensationelle acht Entscheidungen ausgefahren werden. In der Ergebnisliste können die Fahrer so jeweils ihre drei schlechtesten Ergebnisse streichen. Die Veranstaltungswertung wird weiterhin von Michele Becker angeführt. Der Kieler kann mit der Idealpunktzahl 0,0 seine beeindruckende Konstanz bestätigen. Da er sogar zwei zweite Plätze als Streicher hat, ist er vor dem Finaltag in einer aussichtsreichen Position am Sonntag um 15:00 Uhr als Europameister geehrt zu werden. Auf dem zweiten Platz folgt Nico Prien mit 4,0 Punkten Rückstand. Als Tagessieger des dritten Wettkampftages hat er sich vor dem Finaltag noch in Schlagdistanz für den Kampf um den Titel gebracht. Die endgültige Entscheidung um den Europameistertitel ist damit auf den letzten Tag der Veranstaltung vertagt. Bis zu drei Eliminationen wären theoretisch am Sonntag noch möglich und könnten für Positionsveränderungen im Klassement sorgen.

Mit deutlichem Abstand und 16,0 Punkten Rückstand hinter Nico Prien liegt Fabian Wolf auf Platz drei. Er muss am Finaltag noch einmal alles geben, um seine Podiumsplatzierung zu verteidigen. Vier Punkte dahinter liegt der Italiener Ennio Dal Pont auf Platz vier. Scotty Stallman aus Großbritannien auf Rang fünf. Nur vier Punkte trennen die Fahrer auf den Positionen von vier bis neun. Auch hier ist vor dem Finaltag noch alles offen.

Herausheben muss man die besondere Leistung der französischen Worldcup Fahrerin Justine Lemeteyer. Sie tritt im Herrenfeld an und belegt dort aktuell einen sensationellen zwölften Platz. Selbst der Sprung ins Finale ist der Ausnahmeathletin einmal gelungen.

Fotos: Choppy Water / Henning von Jagow und Nicklas Witt