PWA/IWT Gran Canaria Gloria World Cup 2025Mission vollendet
Philip Köster holt sich seinen achten Titel in Pozo. Der Weg dorthin war nicht nur sinnbildlich steinig, erst im zweiten Anlauf bezwang er Marcilio Browne, nachdem er im ersten Versuch mit einem kapitalen Sturz zu kämpfen hatte.
von Sven BlockDer zweite Tag beim Gran Canaria Gloria World Cup 2025 wurde zeitweise zur Überlebensaufgabe. Die noch windigeren Bedingungen als am Vortag forderten die Athleten aufs Äußerste. Zudem wehte der Wind stärker aus nördlicher Richtung, was der Wettkampfarena ein anderes Gesicht verlieh und saubere gelandete Sprünge mit hohen Wertungen nicht einfacher machte. Nach fast 10 Stunden intensiven Wettkampf konnte niemand Philip Köster daran hindern, den achten Sieg an seinem Homespot nach Hause zu bringen und seine Führung aus der Single Elimination zu verteidigen.
Doch Philip Köster musste hart dafür arbeiten. Im ersten Finale gegen Marcilio Browne wurde ihm beim Versuch einen Vorwärtsloop einzuleiten, das Rigg förmlich aus den Händen gerissen - ein seltener Anblick, der die immense Stärke des Winds verdeutlicht. Ein „Air Chachoo“-Versuch kommentierte Ben Proffitt, aber zum Spaßen war Philip Köster in diesen Sekunden wohl nicht zumute und das Ausmaß des Dramas wurde schnell ersichtlich. Sein Equipment flog meterweit in Richtung Bunker. Philip Köster musste zunächst schwimmen, dann die Höllenquallen über den steinigen Ausstieg meistern und den Strand hoch laufen, um sich ein neues Set zu organisieren. Dabei verlor er wertvolle Zeit, während Marcilio Browne weiter Punkte sammeln konnte. Und schon bevor Philip Köster seine Ausrüstung verloren hatte, hatte der Brasilianer bereits einen gewaltigen 10-Punkte-Pushloop nachgelegt, der die zwischenzeitliche Führung für ihn bedeutete. Zwar blieben Philip Köster mit neuem Equipment noch gut vier Minuten, aber an eine erfolgreiche Aufholjagd war zu diesem Zeitpunkt nicht zu denken
Doch Philip Köster musste hart dafür arbeiten. Im ersten Finale gegen Marcilio Browne wurde ihm beim Versuch einen Vorwärtsloop einzuleiten, das Rigg förmlich aus den Händen gerissen - ein seltener Anblick, der die immense Stärke des Winds verdeutlicht. Ein „Air Chachoo“-Versuch kommentierte Ben Proffitt, aber zum Spaßen war Philip Köster in diesen Sekunden wohl nicht zumute und das Ausmaß des Dramas wurde schnell ersichtlich. Sein Equipment flog meterweit in Richtung Bunker. Philip Köster musste zunächst schwimmen, dann die Höllenquallen über den steinigen Ausstieg meistern und den Strand hoch laufen, um sich ein neues Set zu organisieren. Dabei verlor er wertvolle Zeit, während Marcilio Browne weiter Punkte sammeln konnte. Und schon bevor Philip Köster seine Ausrüstung verloren hatte, hatte der Brasilianer bereits einen gewaltigen 10-Punkte-Pushloop nachgelegt, der die zwischenzeitliche Führung für ihn bedeutete. Zwar blieben Philip Köster mit neuem Equipment noch gut vier Minuten, aber an eine erfolgreiche Aufholjagd war zu diesem Zeitpunkt nicht zu denken



nachdem ihm sein Herausforderer ins Superfinale gezwungen hatte. Nur Sekunden nach der grünen Flagge in der finalen Entscheidung legte er einen perfekten 10-Punkte-Pushloop hin. Kösters Taktik im Finale war deutlich zu erkennen. Da der Contest bei Ebbe endete, entschied sich Köster, in Richtung Judgetower seine Punkte einzusammeln, während Marcilio Browne weiter unten am Bunker sein Glück suchte. Marcilio Browne fand schließlich tatsächlich geeignete Rampen, landete einen 8-Punkte-Pushloop, gefolgt von einem 9,38-Punkte-Stalled-Double-Forward, um sich in der Schlussphase wieder ins Rennen zu bringen. Vielleicht war es aber ein entscheidender Faktor, dass Köster seine Spotkenntnisse optimal einbringen konnte, um sich die aussichtsreicheren Punktechancen zu verschaffen und er ging, wie im gesamten Wettkamp, äußerst diszipliniert an die Sache, was sich letztendlich auszahlte. Zwei Minuten vor Schluss fand er die beste Welle des Heats, scorte 7,38 Punkte und machte den Sack zu. Der achte Eventsieg in Pozo steht damit zu Buche, zugleich sein erster Sieg bei einem 5-Sterne-Event seit 2022. „That was my best day in life :o=)“ steht noch heute auf der Athleten-Seite von Philip Köster zu seinem ersten Sieg 2009. Dieser Tag wird ihm zumindest ebenfalls unvergesslich bleiben.
Für Marcilio Browne ist dies ein weiteres Spitzenergebnis in diesem Jahr und er hat damit die Entscheidung um den Weltmeistertitel weiter fest im Griff. Mit seinem Sieg in Chile mit einem soliden zweiten Platz hier in Pozo, bestätigt er seine Position als bester Allround-Waverider der Welt. Der Brasilianer kann mit Leichtigkeit nahtlos von Float- und Down-the-Line-Ride- zu extremen Onshore-Sprungbedingungen wechseln, was seine immense Vielseitigkeit unterstreicht.
Für Marcilio Browne ist dies ein weiteres Spitzenergebnis in diesem Jahr und er hat damit die Entscheidung um den Weltmeistertitel weiter fest im Griff. Mit seinem Sieg in Chile mit einem soliden zweiten Platz hier in Pozo, bestätigt er seine Position als bester Allround-Waverider der Welt. Der Brasilianer kann mit Leichtigkeit nahtlos von Float- und Down-the-Line-Ride- zu extremen Onshore-Sprungbedingungen wechseln, was seine immense Vielseitigkeit unterstreicht.



Marino Gil Gherardi gab sein Bestes und sorgte für einige magische Momente, als er versuchte, Pozo zu bändigen. Der 22-Jährige konnte seinen Titel vom letzten Jahr zwar nicht verteidigen, doch mit seinem dritten Platz steht er auf Gran Canaria bereits drei Jahre in Folge auf dem Podium.
Marc Paré wirkte nach seinem vierten Platz etwas niedergeschlagen, er hatte sich mit den guten Ausgangschancen vielleicht ein besseres Ergebnis erhofft, doch auch er kann auf ein weiteres solides Ergebnis zählen. „Man kann wohl sagen“, kommentiert Pressesprecher Chris Yates von der PWA, „dass die Top-4 dem Rest um Längen voraus waren und nur winzige Details den Unterschied zwischen Weiterkommen und Niederlage ausmachten.“ Gegen Marino Gil Gherardi landete der Spanier einen wahnsinnigen 9,95-Punkte-Double-Forward, fand aber leider keine weitere Rampe für seinen Pushloop Forward mehr. Bei aller Heat-Strategie und auch ohne mangelndem Ehrgeiz gehört eben auch das kleine Quäntchen Glück dazu und dies war an diesem Tag vielleicht nicht auf der Seite von Marc Paré.
Liam Dunkerbeck verbesserte sich um vier Plätze und belegte damit zum zweiten Mal in Folge den fünften Platz. Der 21-Jährige zeigte einige der stärksten Sprünge des Tages - das Waveriding ist ohnehin eine Augenweide - und beendete in Heat 45 Ricardo Campellos fulminantes Comeback.
Ricardo Campello wird sein frühes Ausscheiden gestern wohl bereut haben. Bei diesen brutalen Bedingungen war es eine unglaubliche Bürde, den ganzen Tag auf hohen Niveau in die Heats zu gehen. Der 40-Jährige kam aber von Heat zu Heat mehr in Fahrt und erzielte im 44. Heat mit 29,95 Punkten die zweithöchste Punktzahl des Tages, konnte diese Leistung im nächsten Heat gegen Liam Dunkerbeck jedoch nicht mehr fortsetzen. Er kämpfte sich aber vom 17. Platz in der Single auf den sechsten Platz in der Double Elimination zurück - ein hervorragendes Ergebnis - insbesondere wenn man bedenkt, dass er nach eigenem Bekunden nicht mehr so oft trainieren konnte wie früher.
Nach der Double Elimination der Herren sind heute die Entscheidungen bei den Damen geplant. Wir dürfen uns also auf weitere Action im Livestream der PWA freuen.
1. Philip Köster (GER)
2. Marcilio Browne (BRA)
3. Marino Gil Gherardi (ESP)
4. Marc Paré (ESP)
5. Liam Dunkerbeck (ESP)
6. Ricardo Campello (VEN)
7. Víctor Fernández (ESP)
8. Alessio Stillrich (ESP)
9. Miguel Chapuis (ESP)
9. Moritz Mauch (GER)
11. Antoine Martin (FRA)
11. Mike Friedl jr. (ESP)
Fotos: PWA/John Carter
Marc Paré wirkte nach seinem vierten Platz etwas niedergeschlagen, er hatte sich mit den guten Ausgangschancen vielleicht ein besseres Ergebnis erhofft, doch auch er kann auf ein weiteres solides Ergebnis zählen. „Man kann wohl sagen“, kommentiert Pressesprecher Chris Yates von der PWA, „dass die Top-4 dem Rest um Längen voraus waren und nur winzige Details den Unterschied zwischen Weiterkommen und Niederlage ausmachten.“ Gegen Marino Gil Gherardi landete der Spanier einen wahnsinnigen 9,95-Punkte-Double-Forward, fand aber leider keine weitere Rampe für seinen Pushloop Forward mehr. Bei aller Heat-Strategie und auch ohne mangelndem Ehrgeiz gehört eben auch das kleine Quäntchen Glück dazu und dies war an diesem Tag vielleicht nicht auf der Seite von Marc Paré.
Liam Dunkerbeck verbesserte sich um vier Plätze und belegte damit zum zweiten Mal in Folge den fünften Platz. Der 21-Jährige zeigte einige der stärksten Sprünge des Tages - das Waveriding ist ohnehin eine Augenweide - und beendete in Heat 45 Ricardo Campellos fulminantes Comeback.
Ricardo Campello wird sein frühes Ausscheiden gestern wohl bereut haben. Bei diesen brutalen Bedingungen war es eine unglaubliche Bürde, den ganzen Tag auf hohen Niveau in die Heats zu gehen. Der 40-Jährige kam aber von Heat zu Heat mehr in Fahrt und erzielte im 44. Heat mit 29,95 Punkten die zweithöchste Punktzahl des Tages, konnte diese Leistung im nächsten Heat gegen Liam Dunkerbeck jedoch nicht mehr fortsetzen. Er kämpfte sich aber vom 17. Platz in der Single auf den sechsten Platz in der Double Elimination zurück - ein hervorragendes Ergebnis - insbesondere wenn man bedenkt, dass er nach eigenem Bekunden nicht mehr so oft trainieren konnte wie früher.
Nach der Double Elimination der Herren sind heute die Entscheidungen bei den Damen geplant. Wir dürfen uns also auf weitere Action im Livestream der PWA freuen.
Double Elimination Herren Gran Canaria Gloria World Cup 2025
1. Philip Köster (GER)
2. Marcilio Browne (BRA)
3. Marino Gil Gherardi (ESP)
4. Marc Paré (ESP)
5. Liam Dunkerbeck (ESP)
6. Ricardo Campello (VEN)
7. Víctor Fernández (ESP)
8. Alessio Stillrich (ESP)
9. Miguel Chapuis (ESP)
9. Moritz Mauch (GER)
11. Antoine Martin (FRA)
11. Mike Friedl jr. (ESP)
Fotos: PWA/John Carter