Am vorletzten Tag des Fuerteventura PWA World Cups 2024 kochten die Emotionen hoch, als die erste Saison im Slalom-X zu Ende ging. Die Dünung, die schon am Donnerstag begann, baute sich weiter auf, was zu einigen massiven Stürzen führte - sei es beim Speedrun, beim Überwinden des Hindernis oder beim Versuch mit dem Überqueren der Ziellinie den erhofften Sieg einzufahren. Slalom-X sorgt für Spannung - ohne Frage. Und die besten Racerinnen und Racer der Welt setzen auch am zweiten Tag dabei alles aufs Spiel.

Slalom-X Damen

Sarah-Quita Offringa begann den Tag in der Komfortzone, nachdem sie alle fünf Entscheidungen am Vortag gewinnen konnte. Die beste Windsurferin der Welt war heute genauso dominant und holte sich in jedem der ersten vier Rennen mit großem Vorsprung den Sieg, womit sie den Event- und Weltmeistertitel bereits vor dem letzten Rennen fest in der Tasche hatte. Die 33-Jährige schaffte zwar nicht ganz zehn Siege, aber das spielte am Ende wirklich keine Rolle. Den Event auf Fuerteventura beendet sie mit einem perfekten Ergebnis von 5,6 Punkten. Sarah-Quita Offringa untermauerte einmal mehr ihren Status als die Queen des Windsurfens, nachdem sie alle vier Wettbewerbe, an denen sie in den letzten fünf Wochen teilgenommen hat, gewinnen konnte.

Immer wieder war es Justine Lemeteyer, die versuchte, Sarah-Quita Offringa wenigstens einen Sieg abzuringen und in der zehnten und letzten Entscheidung erhielt sie endlich ihre gerechte Belohnung, als sie den Event mit einem verdienten Sieg beenden konnte.

Marion Mortefon komplettiert das Event-Podium auf Fuerteventura, verpasst aber knapp den letzten Platz auf dem prestigeträchtigen Gesamtpodium, der an Jenna Gibson geht, die sich im Countback den dritten Platz in der Gesamtwertung 2024 sichern konnte.

Slalom-X Herren

Pierre Mortefon konnte sich vor der sechsten Entscheidung mit einer 100-prozentigen Qualifikationsquote für das Siegerfinale in dieser Saison rühmen, doch dann stürzte er im Halbfinale der letzten Elimination bei einem Sprung schwer, was diesen großartigen Rekord abrupt beendete. Zu diesem Zeitpunkt war Pierre Mortefon sich noch nicht bewusst, dass ihm der Titel bereits sicher war, und so wirkte er am Strand niedergeschlagen und dachte, er hätte seine Chancen auf den Weltmeistertitel womöglich noch vertan. Doch dann schlugen seine Gefühle schnell in Euphorie um, als ihm klar wurde, dass er der erste Fahrer in der Geschichte ist, der den Slalom-X-Weltmeistertitel gewonnen hat. „Mortefon ist nicht im Rennen, weil sein Mast gebrochen ist, aber das ist eigentlich egal“, kommentierte die PWA im Liveticker zu diesem Zeitpunkt lapidar, als der Franzose aus dem Rennen war, aber hatte natürlich die Hausaufgaben gemacht.

Matteo Iachino beendet die Saison mit 20.500 Punkten gleichauf mit Pierre Mortefon, verliert aber im Countback gegen seinen langjährigen Rivalen, der nach seiner dominanten Vorstellung in Pozo mit vier Siegen und drei zweiten Plätzen den Grundstein für seinen Saisonerfolg gelegt hatte. Ob sich der Italiener der Folgen im letzten Rennen bewusst war oder nicht, wissen wir nicht, aber er zeigte in der letzten Elimination eine grandiose Halse in letzter Sekunde an der vierten und letzten Boje, um sich geschickt an Jordy Vonk vorbeizumanövrieren und den Lauf an zweiter Position zu beenden, was ihm den Eventsieg auf Fuerteventura mit nur 0,7 Punkten Vorsprung vor Pierre Mortefon sicherte.

Matteo Iachinos letzter entscheidender Schachzug verwies Jordy Vonk vom dritten auf den vierten Platz, nicht nur in der Event-Rangliste, sondern auch in der Gesamtwertung. Der Niederländer verpasst das Podium in der Event-Rangliste um nur einen Punkt, während er in der Gesamtwertung nach Countback gegen Maciek Rutkowski verlor.

Maciek Rutkowski zeigte in der letzten Elimination des Tages eine hervorragende Leistung und sicherte sich endlich einen hart erkämpften Sieg, nachdem er sich mit Jordy Vonk ein packendes Duell lieferte. Beim entscheidenden Sprunghindernis setzte der Pole alles auf eine Karte und ging in Führung, was sich als entscheidend für den letzten Platz auf dem Podium erweisen sollte, da Jordy Vonk beim Ansturm auf das Hindernis leicht zögerte und zurückfiel. Unterdessen bedeutet das Ergebnis dieses Rennens auch, dass sich Taty Frans sich den letzten Platz auf dem prestigeträchtigen Event-Podium sichern konnte.

Morgen findet der Abschluss des Foil-Slaloms statt, und nach aktuellem Stand führen Daniele Benedetti und Justine Lemeteyer die Event-Wertung an, aber zwischen den Führenden an der Spitze der Event-Rangliste geht es hauchdünn zu und für ein spannendes Finale am Abschlusstag ist gesorgt.

Ergebnis Damen Slalom-X PWA World Cup Fuerteventura 2024

(10 Eliminations)
1. Sarah-Quita Offringa (ARU)
2. Justine Lemeteyer (FRA)
3. Marion Mortefon (FRA)
4. Jenna Gibson (GBR)
5. Femke van der Veen (NED)

Ergebnis Herren Slalom-X PWA World Cup Fuerteventura 2024

(Sechs Eliminations)
1. Matteo Iachino (ITA)
2. Pierre Mortefon (FRA)
3. Taty Frans (NB)
4. Jordy Vonk (NED)
5. Maciek Rutkowski (POL)
6. Ingmar Daldorf (NED)
7. Bruno Martini (ITA)
8. Amado Vrieswijk (NB)
9. Lohan Jules (FRA)
10. Nico Prien (GER)

Fotos: PWA World Tour/John Carter