PWA World Cup Fuerteventura 2025: Zurück auf dem Hindernisparcour

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Sarah-Quita Offringa steht nach fünf Siegen in Folge kurz vor ihrem 26. Weltmeistertitel, während bei den Herren mit nur 3,3 Punkten Abstand zwischen dem Ersten und Vierten noch alles offen ist.

von Sven Block
Der dritte Tag beim Fuerteventura PWA Grand Slam 2025 bot einige der spannendsten Rennen bislang mit vielen unerwarteten Wendungen. Mit Segelgrößen von 5,6 bis 6,8 Quadratmetern gewappnet, sorgte vor allen die Wiedereinführung des liebevoll Wurst getauften Hindernisses zusammen mit weiterhin schwer kontrollierbarem Swell für viele Turbulenzen auf der Strecke. Sarah-Quita Offringa machte es vielleicht am klügsten, wartete in zweiter Linie auf Fehler ihrer Konkurrentinnen, um sich dann einen Sieg nach den anderen zu holen. Sie liegt jetzt mit 15,8 Punkten Vorsprung auf Justine Lemeteyer uneinholbar an der Spitze der Wertung, während die beiden Top-Platzierten bei den Herren, Maciek Rutkowski und Pierre Mortefon, heute unerwartet Federn lassen mussten.

Slalom-X Damen


Sarah-Quita Offringa steht kurz davor ihren Slalom-X-Weltmeistertitel zu verteidigen und damit ihre Gesamtbilanz auf 26 Titel zu erhöhen. Die Arubanerin hat sich in den letzten drei Tagen fortlaufend gesteigert und nach dem Gewinn aller drei Entscheidungen heute hat sie nun die letzten fünf Läufe hintereinander gewonnen. Die 33-Jährige war in den letzten drei Tagen zwar nicht immer die Schnellste, konnte aber viele Schwierigkeiten umgehen und in entscheidenden Momenten die Kontrolle behalten, um sich in eine nahezu uneinholbare Position zu bringen.

Justine Lemeteyer konnte Femke van der Veen heute in der Eventwertung überholen und belegt nun den zweiten Platz. Sie holte sich zwei zweite Plätze. Vor den letzten beiden Tagen trennen die beiden jedoch nur 0,6 Punkte. Femke van der Veen hatte mit einem zehnten, achten und vierten Platz ihren bislang schlechtesten Tag, kämpft aber weiterhin um das Podium.
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Jenna Gibson wird unterdessen sowohl ihrem Pech als auch ihren Fehlern nachtrauern. Die Britin setzte sich in der neunten Entscheidung an die Spitze, stürzte dann aber an der Markierung ohne Fremdeinwirkung schwer, was nur den siebten Platz bedeutete. Anschließend war sie in der zehnten Elimination gut platziert, wurde dann aber bei der ersten Halse von Blanca Alabau aus dem Rennen geworfen, die beide zu Fall brachte. Die schnellste Frau der Welt nutzte ihr immenses Tempo und kämpfte sich zurück auf den dritten Platz, doch Mae Davico stürzte an der letzten Boje, was ihr schließlich erneut unverschuldet in Mitleidenschaft gebracht nur den fünften Platz einbrachte. In der letzten Elimination des Tages setzte sie sich erneut an die Spitze des Feldes und baute bis zur dritten Markierung einen deutlichen Vorsprung auf, doch dann wurde sie nach der Halse von der Dünung überrascht und kam erneut zu Fall. Sie schaffte es aber dennoch Dritte in diesem Lauf zu werden. Sie hat heute viele Chancen vergeben, doch nach der 12. Elimination mit dem dritten Streichergebnis hat sie weiterhin eine Chance auf das Podium.

Bobbi-Lynn de Jong erreichte ihr bisher bestes Ergebnis auf der World Tour - den zweiten Platz in der zehnten Elimination, da sie dem heillosen Gemetzel entgehen konnte. Nun trennen sie und Blanca Alabau auf den Plätzen fünf und sechs nur noch zwei Punkte. Die 17-jährige Debütantin Charlotte Philip erreichte in der neunten Entscheidung erstmals einen Platz unter den Top-4.

Slalom-X Herren


In der Spitzengruppe der Herren geht es nach wie vor unglaublich eng zu. Nur 1,3 Punkte trennten den Ersten vom Dritten, während nach den letzten beiden Rennen heute nur 3,3 Punkte zwischen dem Ersten und dem Vierten liegen.

Maciek Rutkowski führt weiterhin die Wertung an, hatte aber seinen bisher schlechtesten Tag auf dem Wasser und belegte einen achten und einen neunten Platz. Der Pole ging als Zweiter in die erste Halse des Siegerfinales der sechsten Elimination. Da Pierre Mortefon sich zum ersten Mal in dieser Woche nicht für die Top-8 qualifizieren konnte, sah es so aus, als könnte Maciek Rutkowski seinen Platz an der Spitze der Rangliste festigen, doch er stürzte bereits beim Einlauf. Im Viertelfinale der siebten Elimination beendete die Wurst seinen Durchmarsch. Glücklicherweise befand er sich in einem Heat mit nur sechs Fahrern und kam mit einem blauen Auge davon. Aber er verpasste nach einem Zusammenstoß mit Amado Vrieswijk im Halbfinale dennoch den Einzug ins Siegerfinale und muss sich nun für die letzten beiden Tage neu aufstellen.
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Während Maciek Rutkowski seinen bisher schlechtesten Tag erlebte, zeigte Jordy Vonk seinen besten Tag. Er gewann die sechste Elimination und sicherte sich damit zum ersten Mal in seiner Karriere zwei aufeinanderfolgende Siege. In der darauffolgenden Elimination belegte er den zweiten Platz und sprang damit hochverdient von der vierten auf die zweite Position. Damit liegt er jetzt nur noch einen Punkt hinter dem Führenden. Jordy Vonk riskierte jedes Mal alles, wenn er auf die Wurst zusteuerte und wirkte den ganzen Tag über erneut phänomenal schnell.

Wie Maciek Rutkowski hatte auch Pierre Mortefon heute nicht seinen besten Tag auf dem Wasser und landete in beiden Entscheidungen zum ersten Mal in dieser Woche außerhalb der Top-3. Der amtierende Weltmeister führte das erste Halbfinale der sechsten Elimination an, verpasste dann aber überraschend den Einzug ins Siegerfinale. Im nächsten Rennen konnte er sich einen Platz unter den ersten Acht sichern, wurde aber hinter Bruno Martini, Jordy Vonk, Matteo Iachino und Taty Fans nur Fünfter. Auch Pierre Mortefon streicht heute beide Ergebnisse und rutscht einen Platz auf den dritten Ring ab, hat aber weiterhin gute Chancen auf den Titel.

Matteo Iachino besticht einmal mehr durch seine Konstanz. Er landete in den ersten sieben Entscheidungen nur einmal außerhalb der Top-3. Obwohl er aktuell Vierter ist, hat der Italiener einen Trumpf im Ärmel: Sein zweiter Streicher ist ein dritter Platz. Das verschafft ihm eine starke Position gegenüber den drei Führenden, die alle wissen, dass jeder Fehler sie fortan wertvolle Punkte kosten kann. Matteo Iachino weiß, dass er seine Höchstgeschwindigkeit noch steigern muss, aber nach zwei weiteren dritten Plätzen heute ist er perfekt aufgestellt, um an den letzten beiden Tagen an der Spitze anzugreifen.

Taty Frans hält die fünfte Position, doch der Bonairener festigte seinen Platz, nachdem er in der sechsten Elimination mit dem zweiten Platz sein bisher bestes Ergebnis des Events erzielen konnte und in der siebten Entscheidung mit einem vierten Platz nachlegte, um einen rundum gelungenen Tag zu krönen. Taty Frans schien die Bedingungen erneut zu genießen, als er große Sprünge zeigte und selbstbewusst auf die Wurst zusteuerte, wo viele lieber einen Gang zurückschalteten.

Auch Amado Vrieswijk und Nico Prien liegen in der Zwischenwertung weiterhin auf den Plätzen sechs und sieben. Nico Prien hatte Glück nach einer heftigen Kollision mit Ingmar Daldorf beim Überqueren der Startlinie im Siegerfinale der siebten Entscheidung unverletzt davonzukommen. Aber auch bei ihm lagen Pech und Glück an diesem Tag dicht beieinander. Im Semifinale zuvor hatte er sich noch gegen Jordy Vonk, Sacha Fortune und Pierre Mortefon eindrucksvoll durchsetzen können.

Bruno Martini kämpft sich weiter in der Rangliste nach oben, nachdem für den Italiener in der siebten Elimination endlich alles geklappt hat und er seinen ersten Sieg der Woche erringen konnte. „The Big Italian“, wie Ben Proffitt ihn liebevoll nennt, springt damit von knapp außerhalb der Top-10 (Platz 11) auf die achte Position.

Der erwartete anhaltende Wind verspricht für die nächsten zwei Tage ein spannendes Finale.

Zwischenergebnis Slalom-X PWA World Cup Fuerteventura 2025


Herren (7 Eliminations)
1. Maciek Rutkowski (POL)
2. Jordy Vonk (NED)
3. Pierre Mortefon (FRA)
4. Matteo Iachino (ITA)
5. Taty Frans (NB)
6. Amado Vrieswijk (NB)
7. Nico Prien (GER)
8. Bruno Martini (ITA)
9. Ingmar Daldorf (NED)
10. Jimmy Thieme (FRA)

Damen (11 Eliminations)
1. Sarah-Quita Offringa (ARU)
2. Justine Lemeteyer (FRA)
3. Femke van der Veen (NED)
4. Jenna Gibson (GBR)
5. Blanca Alabau (ESP)

Fotos: PWA/John Carter

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