Auf Sylt wird in diesem Jahr auch die Jahres-Tourwertung im Waveriding entschieden. Viele der Top-Fahrer liegen noch knapp zusammen und insofern hat das Abschneiden auf Sylt für viele der anwesenden Athleten eine besondere Bedeutung. Aber auch für Fahrer die verletzungsbedingt oder aus familiären Gründen in diesem Jahr nicht mehr um die ganz vorderen Plätze in der Gesamtwertung mitfahren werden, gilt ein Sieg vor dem Brandenburger Strand immer als besonders prestigeträchtig. Nirgendwo sonst auf der Welt können sich die Fahrer vor einem so großem Publikum präsentieren. Die diesjährigen Debütanten auf der World Tour, Henri Kolberg und Laurin Schmuth, haben uns unter dem neuen Eindruck des zweiten World Cups in Pozo wieder ihre heißen Favoriten für den Sieg auf Sylt verraten:

Der amtierende Weltmeister Philip Köster braucht nicht wirklich vorgestellt werden. Als Nummer eins der Deutschen und mit Platz vier in der Weltrangliste ist Philip auch der erste Kandidat unserer „Top Picks“ für den Worldcup auf Sylt. Nach einem schwachen 25. Platz auf den Kapverden holte er sich in Pozo in überragender Form den Sieg. Nun steht er wieder mitten im Kampf um den Weltmeistertitel und nachdem er auch letztes Jahr im Herbst auf Sylt zum Training war, ist Philip Köster sicherlich sehr gut vorbereitet auf das alles entscheidende Event in der Königsdisziplin.

Leon Jamaer ist einer der konstantesten Fahrer auf der Tour. Mehrere Top-10 Ergebnisse und sehr viel Erfahrung. Nach acht Jahren auf JP wechselte er dieses Jahr auf Flikka Boards. Nachdem auch er den Kapverden World Cup ausgesetzt hat, da er Vater geworden ist, hat Leon auf Gran Canaria wieder voll angegriffen. Nur Brawzinho konnte ihn am Ende stoppen, bevor dieser bis ins Finale weiterkam. Auch wenn Sylt als Trainingsort nicht gerade beliebt ist, ist es für Leon aus Kiel fast ein Homespot. Egal ob auf Maui, Indo oder Kanaren, der Kieler gehört zur absoluten Weltspitze und kann an einem guten Tag jeden schlagen. Aber an den rauen Nordseespots gibt es niemanden, der sich so zuhause fühlt wie er. Und so gehört Leon auf Sylt auch zu unseren Hotshots für den Sieg.

Wie auch auf Gran Canaria ist Marc Paré unser heimlicher Top-Favorit. Der 24-jährige Katalane hat in den letzten Jahren ein enorme Entwicklung gemacht. Marc ist extrem ehrgeizig und hat alles, was man fürs Podium braucht. Doubles steht er mittlerweile im Schlaf und die Sessions in denen er keine Push-Forwards, Backloops off the Lip oder unzählige 360's und Goiter springt, zählt für Marc schon als schlechte Session. In den letzten zwei Jahren hat er außerdem viel Zeit in Klitmøller verbracht und konnte dort die Danish Open das ein oder andere Mal dominieren. Aktuell ist er definitiv der Windsurfer auf der Welt, der am meisten am Pushen ist und das Level in die Höhe treibt. In den letzten Jahren hielten ihn jedoch auch einige Verletzungen vom Wasser. Unter anderem eine komplizierte Verletzung am Fuß, wodurch er auch den ersten World Cup des Jahres verpasst hat. Durch seine dänische Freundin verbringt Marc mittlerweile viel Zeit in Klitmøller und so ist auch er bestens vertraut mit den Bedingungen der Nordsee. Wir sind gespannt, ob Marc auf Sylt endlich den Durchbruch schafft und aufs Podium springt.

Ein weiterer Fahrer, der dieses Jahr ganz klar im Fokus steht, ist Marcilio „Brawzinho“ Browne. Auch „Brawzinho“ sollte von uns mittlerweile keine große Vorstellung mehr brauchen. Unserer Meinung nach ist er der kompletteste und beste Windsurfer der Welt. Kein anderer ist so dominant wie er. Dass er in Pozo oben mitmischen kann, hat er nun schon mehrmals gezeigt und auch dieses Jahr landete er wieder auf dem zweiten Platz hinter Philip. Auch auf den Kapverden konnte er glänzen. In den schwierigen Down-the-Line-Bedingungen mit Wind von rechts haben viele der anderen Top-Fahrer ihre Schwierigkeiten. Nicht aber Browne. Auch hier sackte er einen zweiten Platz ein. Egal an welchem Spot auf der Welt, Marcilio gehört im Waveriding nach ganz oben. Genau das macht ihn so gefährlich für Sylt. Durch die vielen unterschiedlichen Bedingungen, die es auf der Insel gibt, hat er mit seiner Vielseitigkeit einen klaren Vorteil. Auch konnte man ihn in den letzten Wochen in weniger perfekten Bedingungen trainieren sehen. So war er die letzte Zeit nicht auf Maui, sondern in Brasilien und in England auf dem Wasser. Als derzeit führender in der Weltrangliste, wird Browne seine Augen voll auf den Weltmeistertitel gerichtet haben. Obwohl er für viele der beste Windsurfer der Welt ist, wurde er das letzte Mal 2013 Weltmeister in dieser Disziplin. Es wird also super spannend, ob er es nun erneut vor Sylt schaffen kann.