R(e)volution Foil-Windsurfen: Die Zukunft des Sports?

Die Zukunft des Sports?R(e)volution Foil-Windsurfen

von Fritz Lüders
Was kostet ein durchschnittliches Foil?
Einer der größten Haken ist leider der amtliche Preis. In Zeiten, wo Windsurfmaterial generell teuer wie nie zuvor ist, haben die wenigsten ein derart pralles Portemonnaie, dass man nur für eine große Finne mal eben den Wert eines Kleinwagens auf den Tisch legt. Das Problem hierbei: Die bisherigen Foils sind nahezu aus 100 Prozent Carbon gefertigt. So kostet ein handgefertigtes Lokefoil, das sich unter anderem Pierre Mortefon oder Anton Questel in die Boxen schrauben, satte 1800 Euro. Auch die anderen Hersteller nehmen sich da nicht viel. Je nach Art, Größe und Qualität muss man für ein Hydrofoil zwischen 1400 und 2200 Euro locker machen. Dabei sind die Grenzen nach oben eher offen.

WINDSURFERS: Wird es bald ein günstigeres geben?
William Huppert: Ja, wir arbeiten an einem Alu-Foil, das deutlich leichter zu fertigen ist. Das wäre dann natürlich auch wesentlich günstiger. Aber ganz ehrlich, wenn man das mit Slalomfinnen vergleicht, die 400 Euro das Stück kosten, kann man den Preis vielleicht nachvollziehen. Beim Foil wird viel mehr Material verwendet.
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Auf den Alu-Trichter kamen auch schon andere Firmen. So hat Neil Pryde gerade das erste Alu-Foil präsentiert. Was das nun jedoch preislich bedeutet, steht noch in den Sternen. Beim Surf-Festival 2017 auf Fehmarn kann dieses erstmals getestet werden. Aber mit Alu werden die Eigenschaften natürlich auch etwas schlechter sein, drückt Huppert auf die Euphorie-Bremse.

Wird sich Foil-Windsurfen durchsetzen?
Ich bin mir sicher, es wird sich durchsetzen, prophezeit Arnon Dagan. Es ist nicht nur etwas, das man bei Leichtwind nutzen kann, nein es ist auch vor allen Dingen etwas Neues. Es zieht die Aufmerksamkeit auf sich und es ist im Endeffekt Windsurfen. Die PWA diskutiert bereits, eine Foil-Tour zu starten, und viele sind interessiert. Ich denke also, es wird kommen.

WINDSURFERS: Wann, denkst du, wird die Disziplin ready für die breite Masse sein?
Arnon Dagan: Ich glaube, es wird nicht viel mehr geändert. Die Entwicklung ist eigentlich komplett abgeschlossen. Man kann bereits gesamte Wettbewerbe durchführen, und das ist das, was zählt. Noch gibt es ja keine offiziellen Weltmeistertitel, deswegen kann man ja immer noch punktuell Sachen ändern.
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WINDSURFERS: Was würdest du an den Foils noch ändern?
Arnon Dagan: Da gibt es noch einige Dinge. Zum Beispiel den Stand, der beim Foil ganz anders ist, als beim normalen Windsurfen. Außerdem sollte man es hinbekommen, dass man nicht ständig wegfliegt (lacht). Wenn man überpowert ist, hebt man einfach ab und crasht. Das hemmt natürlich viele Leute, Vollgas zu geben. Sobald man Vollgas geben kann, ist alles perfekt.

William Huppert sieht Foil gerade bei Leichtwind als die Zukunft des Windsurfens" an. Weiter erklärt der Franzose: Ich glaube nicht, dass Foil Slalom verdrängen wird. Vielmehr glaube ich, dass es sich als neue Disziplin etablieren wird. Mann kann bei Leichtwind zum Beispiel auf diese riesigen 12 Quadratmetersegel verzichten. Das ist ein großer Vorteil.

Foil wird kommen, da sind sich alle einig. Sobald preislich günstigere Exemplare den Markt erobern, wird man ohne Zweifel auch mehr Hobbysurfer mit den Riesenfinnen sehen. Die höhere Ausbeute, die Innovation und der Spaßfaktor sind dabei die drei größten Argumente.
Was aber ist eure Meinung zu der neuen Disziplin? Habt ihr bereits Hydrofoils getestet? Teilt uns gerne eure Erfahrungen und Standpunkte zu dem Thema mit und kommentiert auf unserer Facebook-Seite.

Fotos: Lokefoil, William Huppert, J. Carter / PWA, Tom Servais, Neil Pryde, melinda.surfbasar.ch

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