Windsurfen in Europa: Traumbedingungen ohne Flugreise

Windsurfen in EuropaTraumbedingungen ohne Flugreise

von Leon Jamaer
Aus den unterschiedlichen und teils widersprüchlichen Informationen kristallisieren sich drei Spots heraus: Das allseits beliebte Le Dossen, die durch Thomas Traversas vielzähligen Missionen bekannt gewordene Ile aux Vaches und Meledan, ein Mysto-Big-Wave-Spot an der Ile de Vierge, bei dem keiner so richtig zu wissen scheint, ob man hier vernünftig windsurfen kann.

In Le Dossen erwischen wir einige gute Tage. Die große Sandbucht funktioniert bei südwestlichen Windrichtungen, fast allen Wellengrößen und sogar unterschiedlichen Tiden. Je nach Wasserstand laufen die verschiedenen Bänke mal besser, mal schlechter. Da sich die vielen Windsurfer in der gesamten Bucht verteilen, hat man jede Menge Platz. Wir treffen Adrien, einen unserer Informanten. Auf seinem Van steht der Schriftzug Rendez nous la mer - „Gib uns das Meer zurück“. Im Frühjahrs-Lockdown stand es unter Strafe Wassersport auszuüben. Umso glücklicher ist Adrien nun, da die ersten Herbststürme heranziehen und man sich zumindest tagsüber frei bewegen darf. Viele Franzosen kommen an die Küste und genießen es trotz des herbstlichen Wetters draußen und an der frischen Luft zu sein.
Windsurfen in Europa: Traumbedingungen ohne Flugreise
Windsurfen in Europa: Traumbedingungen ohne Flugreise
Windsurfen in Europa: Traumbedingungen ohne Flugreise
Der Wind dreht auf Nordwest und wir fahren noch abends Richtung Audierne, um morgens in Ile aux Vaches - die Insel der Kühe ist schon lange keine Geheimtipp mehr - aufs Wasser zu kommen. Wir wollen auf dem Wasser sein bevor der Spot zu voll wird und stehen eine gute Stunde vor Sonnenaufgang auf. Während der Kaffee noch brodelt herrscht neben uns bereits Hektik. Ein langhaariger schmächtiger Kerl und sein Kumpel riggen ihre Segel im Dunkeln. Thomas Traversa erklärt mir er hat nur eine knappe Stunde, dann muss er zurück, um aus dem Ferienhaus auszuchecken und seine Familie abzuholen - keine Zeit zum Nachzusehen ob überhaupt genug Wind ist.
Windsurfen in Europa: Traumbedingungen ohne Flugreise
Windsurfen in Europa: Traumbedingungen ohne Flugreise
Windsurfen in Europa: Traumbedingungen ohne Flugreise
Als Leif und ich am Break ankommen hat Thomas bereits ein gutes Dutzend masthoher Wellen zerlegt. Die Sonne geht auf, Thomas verschwindet und der Ozean ist plötzlich wieder flach. Kaum eine Welle bricht mehr an der langen Felsnase. Glück oder Expertenwissen - wahrscheinlich beides.

Kurz vor Ende der Reise kommt der heiß erwartete Riesen-Swell und erweckt Meledan zum Leben, ein Spot den meine Brüder und ich schon seit Ewigkeiten surfen wollten. Obwohl der Ort fast alle Schwierigkeiten der zuvor gesurften Wellen vereint, versuchen Leif und ich unser Glück. Doch viel gibt es über die Ile de Vierge nicht zu berichten, so bleibt der mystische Charakter dieses Küstenabschnitts erhalten.

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