Speedrausch in der Wüste: Gunnar Asmussen in Namibia

Speedrausch in der WüsteGunnar Asmussen berichtet aus Namibia

von Gunnar Asmussen
Leider gab es nur drei bis vier Tage, an denen man die 50 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit auf 500m fahren konnte. Spaß machte es immer, aber der Wind war nicht wirklich stark und so hatte ich doch meine Probleme mit den Windlöchern. Am schlimmsten war aber, dass ich mir teilweise Gewicht auf die Schultern packte, obwohl ich nie Zusatzgewichte gebraucht hätte. Am besten Tag waren Björn Dunkerbeck und ich zu lange auf zu großem Material unterwegs und als wir dann endlich wechselten, nahm der Wind wieder ab. Schlussendlich schaffte ich nur 49,59 Knoten. Dennoch konnte ich in der GPS Weltrangliste den 2 Platz einfahren, nur 0,1 Knoten hinter Twan Verseput, dem Speed-Weltmeister aus den Niederlanden. Twan hat das ganze Jahr für dieses Event trainiert, war top vorbereitet und schaffte auch mit 50,05 Knoten den besten 500m-Speed. Andy war auch sehr gut unterwegs und fuhr mit 49,14 Knoten und Platz 5 im GPS Ranking vorne mit. Bei diesen Labor-Bedingungen war das ganze Feld sehr dicht zusammen und man brauchte schon etwas Glück mit den Böen. Unsere Topspeeds lagen auch bei diesen Bedingungen über 53 Knoten. Was wäre wohl bei 50 Knoten Windspeed gegangen?! Ich will gar nicht drüber nachdenken.
Speedrausch in der Wüste: Gunnar Asmussen in Namibia
Speedrausch in der Wüste: Gunnar Asmussen in Namibia
Speedrausch in der Wüste: Gunnar Asmussen in Namibia
Ich habe gehört, dass in der Vergangenheit an den fetten Tagen am Ende nur noch Antoine Albeau und Patrik Diethelm gefahren sind. Dann fallen Rekorde! Um auch mal so einen Tag auf dem Kanal zu erleben, würde ich alles geben. Ich bin nicht enttäuscht, ich hatte eine Menge Spaß, aber wenn man vorher auf Openwater schon über 54 Knoten gefahren ist, kommen mir meine Speeds auf dem Kanal wie Playmobil vor.

Meinen ersten Sturz mit über 50 Knoten hatte ich aber trotzdem. Mit Andy und Twan bin ich da aber in guter Gesellschaft. Unglaublich, dass macht einen echt fertig, ich war zwei Minuten komplett orientierungslos und musste erstmal wieder zu mir finden. Am schlimmsten war es, dass ich überhaupt nicht wusste, warum ich gestürzt bin. Das ist in den folgenden Runs ein wirklich blödes Gefühl, aber das vergeht. Immerhin weiß ich jetzt, wie sich sowas anfühlt und es wird sicher nicht der letzte bleiben. Im Grunde ist der Kanal aber sehr leicht zu fahren und fast jeder schaffte es über 50 Knoten Topspeed. Ein fliegender Schwede sogar komplett ausgehakt! Trapezfahren wird komplett überbewertet.
Speedrausch in der Wüste: Gunnar Asmussen in Namibia
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Der Trip zur Lüderitz Speedchallenge war eine meiner besten Reisen bisher, Namibia kann ich wirklich nur empfehlen. Tolles Essen, schöne Orte und obendrein unglaublich günstig. Das Event ist auch super, stressfrei und zieht coole Fahrer an den Start. Trotzdem bleibt es schön durchgemischt. Zum Schluss der Reise hatte ich drei Surf-Tage in Kapstadt, und konnte zur Abwechslung noch mal wieder schön auf's Waveboard steigen. Nächstes Jahr werde ich wieder dabei sein, jetzt bin ich vorbereitet und hoffe auf richtig gute Tage. Ich weiß genau, was ich zutun habe, um schneller den Kanal runterzukommen. Ich kann es kaum erwarten!

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