Neue Basis Hawaii: Ricardo Campello im Interview

Neue Basis HawaiiRicardo Campello im Interview

von Jan Wildeman
Was würdest du deine Ambitionen für die kommende Saison beschreiben? 2019 hast du haarscharf den WM-Titel verpasst.
Logischerweise ist es weiterhin mein Traum, Weltmeister zu werden. Dafür werde ich natürlich weiterhin alles geben und hoffe, dass es vielleicht in diesem Jahr dann endlich klappt.

Beobachtest du deine Mitstreiter aktuell und vor allem mögliche Newcomer in diesem Jahr? Wer sticht für dich aktuell besonders heraus? Gibt es jemanden von den jüngeren Windsurfern, auf den du im World Cup ungern früh antreten wollen würdest und denen du echte Überraschungen zutraust?
Ich denke da vor allem an Marc Paré. Er hat in letzter Zeit wirklich beeindruckende Videos produziert. Es sieht so aus, als würde er eine Menge Zeit auf dem Wasser verbringen und viel Aufwand betreiben und er hat sich wirklich stark verbessert. Ich glaube er wird definitiv einer zum Beobachten sein. Aber hoffentlich nicht in diesem Jahr (lacht)!

Eine letzte PWA bezogene Frage: Welche Spots sind auf der World Tour normalerweise deine Lieblings-Spots?
Auf jeden Fall Maui. Aber ich mag Pozo auch sehr gern, man kann dort wirklich hoch springen und das Event ist auch immer wirklich sehr gut organisiert. Am wenigsten mag ich Sylt, sorry dass ich das sage (lacht). Auch wenn wir in den letzten Jahren oft Glück gehabt haben mit den Bedingungen. Wenn es dort gute Bedingungen mit Wind von der richtigen Seite gibt, dann mag ich also auch Sylt.
Neue Basis Hawaii: Ricardo Campello im Interview
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Es gab große Neuigkeiten zum Red Bull Storm Chase. Es ist soweit und das wohl radikalste Event der Welt ist wieder auf Standby. Wie fühlt sich das an?
Ich bin wirklich Stoked! Vor allem da es ja noch nicht wirklich feststeht, ob wir anderweitig Contests haben werden, ist es toll, dass wir die Gelegenheit erhalten, uns selbst in radikalen Bedingungen zu pushen, und natürlich zu überleben (lacht). Die Nominierungen sind zwar noch nicht herausgekommen, aber ich habe eine E-Mail erhalten also hoffe ich, dass ich auf der Liste stehe…

Wie hast du das letzte Storm Chase Event in Irland wahrgenommen? Es war kalt, stimmt's?
Es war wirklich irre, es war super kalt, super windig und es hat durchgehend geregnet oder sogar geschneit. Es war wirklich eine Mission. Ich war leider nicht zufrieden mit meiner Performance, aber ich war super glücklich, teilgenommen zu haben. An solchen Tagen kann immer alles mögliche passieren, manchmal kann man es gar nicht einplanen. Deshalb war es trotz allem eine wahnsinnige Erfahrung.

Hast du insgeheim einen Lieblings-Spot, wo du gerne einen Red Bull Storm Chase erleben möchtest?
Ich habe nicht wirklich einen Lieblings-Spot. Irland war super, aber ich weiß nicht so viel über die kalten Orte an denen der Contest stattfinden könnte. Ich habe es dann doch lieber warm (lacht).
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Im Jahr 2019 haben wir beeindruckende, extrem hohe Sprung-Bilder von dir in Norddänemark gesehen. War dieser Trip ein gutes Storm Chase Training und könntest du dir vorstellen, dass Cold Hawaii ein potentieller Storm Chase Ort sein könnte in ähnlichen Bedingungen?
Ja, dieser Tag in Hanstholm war wirklich gut. Ich glaube es war sogar eine meiner besten Session in einer langen Zeit. Ich hatte wirklich eine Menge Spaß und bin froh, dass ich mich dazu entschieden habe, für den Forecast den Trip zu realisieren. Ich glaube auf jeden Fall, dass Cold Hawaii ein potentieller Spot sein könnte, sogar sein sollte.

Materialfrage: Es sieht so aus, als wärst du mehr als zufrieden mit deinem Naish Surfmaterial. Nutzt du deine Zeit auf Maui auch, um aktiv in der Entwicklung bei Naish zu arbeiten und deine Erfahrung einzubringen? Welches ist aktuell dein am meisten genutztes Set-Up?
Das Gesamtkonzept ist wirklich perfekt für mich. Das Material ist super, und die Kommunikation mit dem Team auch. Ich wohne tatsächlich nur fünf Minuten vom Naish Headquarter entfernt, also fahre ich eigentlich jeden Tag dorthin. Jedes Mal, wenn ich aus dem Wasser komme und etwas brauche, oder eine Idee für die Entwicklung habe, dann gehe ich direkt am nächsten Morgen zu Naish und rede mit den Designern, auch Robby über meine Gedanken. Ich hatte wirklich schon die Gelegenheit, viel Zeit mit Testen und Entwickeln von neuem Material zu verbringen. Mein Lieblingssegel ist ganz klar das 4.5er. Allerdings machen besonders die kleinen Segel auch echt viel Spaß.

Du hast sogar dein eigenes Quad Board entwickelt, richtig?
Ja, das stimmt. Ich mag andere Finnen-Systeme einfach nicht wirklich. Mit Thruster oder Twin-Fin kann ich nicht viel anfangen und das Quad was wir zusammen entwickelt haben, fährt sich wirklich richtig gut und ich nutze es in allen möglichen Bedingungen. Auch Robby Naish fährt mittlerweile ein Quad Board glaube ich (lacht).

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast Ricardo.
Sehr gerne, ich danke euch.

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