Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“

Maria Behrens im Interview„Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“

Maria Behrens ist längst nicht mehr nur ein aufstrebendes Talent. Bei Events wie auf Sylt und jetzt auf Maui mischt sie ganz vorne mit. Wie die 21-jährige Lübeckerin damit umgeht und was sonst noch so in ihrem Leben vorgeht, erfahrt ihr hier im Interview.

von Willem Trahn
Moin Maria, erzähl uns doch mal, wo du dich gerade befindest und was für dich heute ansteht.
Also ich bin im Moment auf Stand-by bei den Aloha Classics. Es ist so, dass in den 12 Tagen, in dem der Event stattfindet, fünf Tage herausgesucht werden, bei dem die Konditionen am besten sind. Bisher hatten wir aber drei Tage Flaute. Deswegen hatten wir jetzt auch die letzten Tage Zeit, die Insel ein wenig zu erkunden, aber auch viel Gelegenheit, Wellenreiten zu gehen.

Ah, also bist du auch ab und zu am Wellenreiten?
Zu Hause eher nicht. Ich bin halt Shortboarderin und da gibt es zu Hause nicht genug Welle. Also an der Ostsee kommt ja Welle in der Regel nur zusammen mit Wind und da gehe ich dann eben Windsurfen. Deswegen probiere ich die Wellen hier so gut es geht auszunutzen.
Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“
Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“
Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“
Bei unserem letzten Interview hattest du uns gesagt, dass Sarah-Quita Offringa dein oder zumindest eins deiner Vorbilder ist. Wie fühlt es sich an, nicht nur mit ihr auf einem Level zu surfen, sondern auch besser abzuschneiden und dir sogar den zweiten Platz auf Sylt zu holen?
Das fühlt sich natürlich sehr krass an. Ich hab ein paar Vorbilder und sie war auf jeden Fall immer eins davon. Einfach, weil sie so cool bei den Wettkämpfen herüberkommt. Ich würde aber nicht sagen, dass ich mit ihr auf einem Level surfe, weil sie einfach in allen Bedingungen superstark surft. Deswegen ist es weiterhin mein Ziel, so wie sie zu sein. Auf Sylt war das dann natürlich der Hammer für mich neben ihr zu stehen, jedoch bin ich ihr nicht direkt in der Single Elimination begegnet. Daher war es für mich ein viel größeres Ding, gegen Lina zu fahren und knapp zu gewinnen, da sie auch eine meiner Vorbilder ist.

Wie gehst du denn jetzt an weitere Wettbewerbe ran, wo du jetzt schon mal beim World Cup ins Finale gekommen ist?
In den Aloha Classic gehe ich dadurch eigentlich mit viel Selbstvertrauen, was nicht nur an Sylt liegt, sondern auch daran, dass ich aktuell auf dem neunten Platz in der Gesamtwertung liege. Jedoch habe ich auch Respekt vor den Bedingungen, da hier der Wind von rechts kommt, was eigentlich meine schwächere Seite ist.
Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“
Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“
Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“
Ist dein Erfolg denn nur vorteilhaft oder würdest du sagen, dass du dadurch jetzt in gewissermaßen einen erhöhten Leistungsdruck verspürst?
Ja, genau, das sollte man nicht unterschätzen. Vor allem hier auf Maui kommt ja noch dazu, dass ich die Bedingungen nicht gewöhnt bin. Wenn man dann auch noch die anderen sieht, die hier seit Jahren hinkommen und absolut rippen, dann steigt der Druck ganz gut. Um hier besser abzuschneiden, muss ich mehr in ähnlichen Konditionen trainieren, das ist ganz klar. Trotzdem nehme ich mir das nicht zu doll zu Herzen und freue mich einfach fünf Wochen hier auf Maui zu sein (lacht).

Aber lass uns doch mal mehr über dich reden, wie bist du damals zum Surfen gekommen?
Zum Windsurfen bin ich damals 2014 gekommen, also mit 12 Jahren. Das kam durch meine Eltern, die haben mich immer unterstützt. Angefangen habe ich im Flachwasser rund um Fehmarn. Den Wasserstart hab ich dann aber sogar hier auf Maui gelernt und das ging auch echt schnell, weil meine Eltern mir damals vor den Haien Angst gemacht haben (lacht).

Fotos: PWA/John Carter, IWT Wave Tour/Fish Bowl Diaries (@fishbowldiaries), Privat

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