Johannes Höfner ist der kreative Kopf von Einführungskampagnen wie für den Fly Wing von Neilpryde und leidenschaftlicher Filmemacher der ersten Stunde. Mathias Genkel hat mit dem Motiondesigner und 3D-Spezialisten über seine Arbeit, die inflationäre Flut von Bildmaterial in Zeiten von Social Media und über seine Lieblingsfilme gesprochen.
von Mathias GenkelHallo Johannes, vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview nimmst. Bitte stelle dich einmal kurz vor.
Ich bin Johannes Höfner und bin im Bereich Motiondesign/3D-Grafik in Berlin selbständig tätig. Ich habe früher, vor wahrscheinlich 15 Jahren, mehr so nebenbei Windsurfvideos mit Mathias Genkel (a.k.a. „Rock 'n Rohwurst“) und Kevin Pritchard produziert, später auch durchaus professionell für diverse Marken wie z.B. Starboard oder Naish. Um etwas mehr „Stetigkeit“ und Ruhe ins Leben zu bekommen, habe ich mich auf meine zweite Leidenschaft nach dem Windsurfen, nämlich aufs Motiondesign konzentriert und da viele Jahre eher klassische Jobs in Werbeagenturen gemacht. Das Filmen habe ich lieber denen überlassen, die es professionell machen. Da ist so viel Talent unterwegs, Wahnsinn! Seit etwa zwei Jahren mache ich mich wieder vermehrt in der Windsportbranche breit - und das Feuer für den Sport ist identisch mit damals! Das sind manchmal nur simple Logo-Animationen, aber auch aufwendigere 3D-Präsentations-Filmchen von z.B. Wings oder Foils - das ist ein ganz dankbares Thema. Das macht mir oft ähnlich viel Spaß, wie wenn ich selbst aufs Wasser komme! Ich mache da bestimmt einen ganz guten Job, aber wenn ich mich so umschaue, gerade im Marketing der größeren Sportmarken, frustriert es mich immer wieder immens, wie gut und kreativ die sind. Ich kann nur versuchen so zu kopieren, dass es gerade niemand merkt (lacht).
Ich bin Johannes Höfner und bin im Bereich Motiondesign/3D-Grafik in Berlin selbständig tätig. Ich habe früher, vor wahrscheinlich 15 Jahren, mehr so nebenbei Windsurfvideos mit Mathias Genkel (a.k.a. „Rock 'n Rohwurst“) und Kevin Pritchard produziert, später auch durchaus professionell für diverse Marken wie z.B. Starboard oder Naish. Um etwas mehr „Stetigkeit“ und Ruhe ins Leben zu bekommen, habe ich mich auf meine zweite Leidenschaft nach dem Windsurfen, nämlich aufs Motiondesign konzentriert und da viele Jahre eher klassische Jobs in Werbeagenturen gemacht. Das Filmen habe ich lieber denen überlassen, die es professionell machen. Da ist so viel Talent unterwegs, Wahnsinn! Seit etwa zwei Jahren mache ich mich wieder vermehrt in der Windsportbranche breit - und das Feuer für den Sport ist identisch mit damals! Das sind manchmal nur simple Logo-Animationen, aber auch aufwendigere 3D-Präsentations-Filmchen von z.B. Wings oder Foils - das ist ein ganz dankbares Thema. Das macht mir oft ähnlich viel Spaß, wie wenn ich selbst aufs Wasser komme! Ich mache da bestimmt einen ganz guten Job, aber wenn ich mich so umschaue, gerade im Marketing der größeren Sportmarken, frustriert es mich immer wieder immens, wie gut und kreativ die sind. Ich kann nur versuchen so zu kopieren, dass es gerade niemand merkt (lacht).
Wie hast du dein Interesse für das Motiondesign entdeckt? War nicht gleich dein erstes Projekt an der Uni so gut, dass der Prof die Arbeitsdateien als Beweis dafür sehen wollte, dass du den Clip selbst erstellt hast?
Ich wollte das einfach schon immer machen - diese ganzen coolen Einspieler auf Eurosport oder MTV, die Anzeigen von F2 und Neilpryde! Eigentlich habe ich davon geträumt, der Windsurfer in den Filmen und Magazinen zu sein, aber das konnte ich durch mangelndes Fahrkönnen nicht erreichen. Am Computer war ich erfolgreicher. Da hab ich teilweise Anzeigen mit mir selbst nachgebaut. Oder einfach meine superschlechten Forwardloops zwei bis drei Meter höher gephotoshopped und solchen Blödsinn. So kann man sich auch Träume verwirklichen. Ein wenig zumindest (lacht).
Ah, die Story mit dem Prof - ja an der Uni war ich weitgehend faul und hab eigentlich immer alles nur auf den letzten Drücker gemacht, gerade wenn es mal windig war. Daran hat sich auch nichts geändert! Als absoluter Nerd hab ich aber tatsächlich hier und da über mehr technisches Know-how verfügt als so mancher Dozent, der dann meine Arbeitsdateien sehen wollte, weil er mir nicht glauben wollte, wie ich die Arbeit innerhalb von ein bis zwei Nächten so hinbekommen hatte.
Wie hat das Windsurfen sonst noch dein Leben beeinflusst?
Es ist völlig irrsinnig, wenn ich mal so zurückschaue, was ich durchs Windsurfen alles erleben durfte: Ob das im Heli mitten in Jaws war, man mit all seinen Idolen in Hanstholm die surrealste Sunsetsession erlebt hat oder mutterseelenallein bei 5°C über den Wannsee dahinfoilt - das kann kein „normaler“ Mensch nachvollziehen. Und egal was ich bisher getan habe, es hatte immer irgendwie das Ziel, beide Welten miteinander zu verbinden oder sich dieses Stück Freiheit einzubauen. Die Leute, die man trifft, trifft man immer wieder, und so abgedroschen und klischeehaft es klingt: das ist eine weltweite Familie und es ergeben sich immer wieder neue Verbindungen und Möglichkeiten. Das kostbarste Network der Welt, sag ich dir! Ich war komplett geflashed, als ich im Frühjahr nach 8 Jahren mal wieder auf Maui war und von allen Pros trotz vieler Falten und grauer Haare noch erkannt wurde!
Ich wollte das einfach schon immer machen - diese ganzen coolen Einspieler auf Eurosport oder MTV, die Anzeigen von F2 und Neilpryde! Eigentlich habe ich davon geträumt, der Windsurfer in den Filmen und Magazinen zu sein, aber das konnte ich durch mangelndes Fahrkönnen nicht erreichen. Am Computer war ich erfolgreicher. Da hab ich teilweise Anzeigen mit mir selbst nachgebaut. Oder einfach meine superschlechten Forwardloops zwei bis drei Meter höher gephotoshopped und solchen Blödsinn. So kann man sich auch Träume verwirklichen. Ein wenig zumindest (lacht).
Ah, die Story mit dem Prof - ja an der Uni war ich weitgehend faul und hab eigentlich immer alles nur auf den letzten Drücker gemacht, gerade wenn es mal windig war. Daran hat sich auch nichts geändert! Als absoluter Nerd hab ich aber tatsächlich hier und da über mehr technisches Know-how verfügt als so mancher Dozent, der dann meine Arbeitsdateien sehen wollte, weil er mir nicht glauben wollte, wie ich die Arbeit innerhalb von ein bis zwei Nächten so hinbekommen hatte.
Wie hat das Windsurfen sonst noch dein Leben beeinflusst?
Es ist völlig irrsinnig, wenn ich mal so zurückschaue, was ich durchs Windsurfen alles erleben durfte: Ob das im Heli mitten in Jaws war, man mit all seinen Idolen in Hanstholm die surrealste Sunsetsession erlebt hat oder mutterseelenallein bei 5°C über den Wannsee dahinfoilt - das kann kein „normaler“ Mensch nachvollziehen. Und egal was ich bisher getan habe, es hatte immer irgendwie das Ziel, beide Welten miteinander zu verbinden oder sich dieses Stück Freiheit einzubauen. Die Leute, die man trifft, trifft man immer wieder, und so abgedroschen und klischeehaft es klingt: das ist eine weltweite Familie und es ergeben sich immer wieder neue Verbindungen und Möglichkeiten. Das kostbarste Network der Welt, sag ich dir! Ich war komplett geflashed, als ich im Frühjahr nach 8 Jahren mal wieder auf Maui war und von allen Pros trotz vieler Falten und grauer Haare noch erkannt wurde!
Welches Shooting war das einprägsamste?
Da gab es einige. Die Sessions mit dem Helikopter auf Maui waren für mich als Aviation-Freak jedes Mal der Wahnsinn und ich kann mich an die meisten noch detailliert erinnern, aber es gab auch einige einprägsame und brenzlige Watershoots in Ho'okipa, beim Aloha Classic z.B.
Inwiefern brenzlig?
Auf Maui kann es sich im Wasser schnell ändern: Da denkst du, du gehst in gemütlicher 2m-Brandung beim Aloha Classic, nach zwei bis drei Daytime-Party-Bieren filmen und dann rollen wie aus dem Nichts über masthohe Closeout-Sets über dich rüber und du bist einfach nicht bereit dafür. Es riss mir gleich die geliehenen Flossen von den Füßen und ich versuchte mich beim Tauchen unten am Riff festzuhalten. Das ging dann auch, aber das war das erste Mal, dass ich tatsächlich das Gefühl hatte, Wasser atmen zu müssen. Mich hat dann ein Jetski der Oceansafety von Contest rausziehen können, aber es war definitiv sehr einprägsam. Die Kamera blieb unversehrt! Don't drink & dive!
Kannst du noch speziell darauf eingehen, wie die Zusammenarbeit mit Kevin Pritchard zustande kam?
Mit Kevin habe ich die wahrscheinlich besten Trips und Jobs gehabt, die man sich so vorstellen kann. Wir haben uns damals über Facebook kennengelernt. Er ist zu dieser Zeit auf mein damaliges Projekt mit Mathias Genkel „Rock-n-Rohwurst“ aufmerksam geworden und so kamen wir ins Plaudern, bis ich mal rübergeflogen (nach Maui, Anm. d. Red.) bin und wir einfach einen Riesenspaß hatten, kleine Clips zu produzieren! Darauf folgte eine enge Freundschaft und viele tolle Shootings.
Wie siehst du die Trendsportart Wingen im Vergleich zum Windsurfen?
Es ist meine persönliche Erleuchtung und Rettung! Ich fand es ja immer saudoof - diese Typen mit der Strandmuschel überm Kopf und dem wackeligen Stativ unterm Board, peinlich! Niemals würde ich damit beginnen. Durch einen Auftrag bin ich dann doch mal in Versuchung gekommen, es heimlich zu probieren und war nach ca. 100m Flug aus dem Stand komplett infiziert. Es ist nicht besser oder schlechter, aber es gibt mir einfach die Möglichkeit, fast das ganze Jahr durchgängig mitten in Berlin ca. zweimal pro Woche ordentlich aufs Wasser zu kommen. Es ist so viel leichter zu organisieren. Ich laufe mit dem Zeug zur Havel und bin bei ein paar Knoten Wind (mit etwas Gefuchtel) am Fahren. Als jemand, der am Schreibtisch sitzt und alles mögliche dafür tut, dem Rücken größtmöglichen Schaden zuzufügen, ist das die perfekte Fitness. Gesundes „High“ inklusive! Plötzlich ist jeder noch so jämmerliche See ein Revier! Ich mache mir aber trotzdem noch die Mühe, Wave-Material mitzunehmen, wenn es an Nord- oder Ostsee geht.
Da gab es einige. Die Sessions mit dem Helikopter auf Maui waren für mich als Aviation-Freak jedes Mal der Wahnsinn und ich kann mich an die meisten noch detailliert erinnern, aber es gab auch einige einprägsame und brenzlige Watershoots in Ho'okipa, beim Aloha Classic z.B.
Inwiefern brenzlig?
Auf Maui kann es sich im Wasser schnell ändern: Da denkst du, du gehst in gemütlicher 2m-Brandung beim Aloha Classic, nach zwei bis drei Daytime-Party-Bieren filmen und dann rollen wie aus dem Nichts über masthohe Closeout-Sets über dich rüber und du bist einfach nicht bereit dafür. Es riss mir gleich die geliehenen Flossen von den Füßen und ich versuchte mich beim Tauchen unten am Riff festzuhalten. Das ging dann auch, aber das war das erste Mal, dass ich tatsächlich das Gefühl hatte, Wasser atmen zu müssen. Mich hat dann ein Jetski der Oceansafety von Contest rausziehen können, aber es war definitiv sehr einprägsam. Die Kamera blieb unversehrt! Don't drink & dive!
Kannst du noch speziell darauf eingehen, wie die Zusammenarbeit mit Kevin Pritchard zustande kam?
Mit Kevin habe ich die wahrscheinlich besten Trips und Jobs gehabt, die man sich so vorstellen kann. Wir haben uns damals über Facebook kennengelernt. Er ist zu dieser Zeit auf mein damaliges Projekt mit Mathias Genkel „Rock-n-Rohwurst“ aufmerksam geworden und so kamen wir ins Plaudern, bis ich mal rübergeflogen (nach Maui, Anm. d. Red.) bin und wir einfach einen Riesenspaß hatten, kleine Clips zu produzieren! Darauf folgte eine enge Freundschaft und viele tolle Shootings.
Wie siehst du die Trendsportart Wingen im Vergleich zum Windsurfen?
Es ist meine persönliche Erleuchtung und Rettung! Ich fand es ja immer saudoof - diese Typen mit der Strandmuschel überm Kopf und dem wackeligen Stativ unterm Board, peinlich! Niemals würde ich damit beginnen. Durch einen Auftrag bin ich dann doch mal in Versuchung gekommen, es heimlich zu probieren und war nach ca. 100m Flug aus dem Stand komplett infiziert. Es ist nicht besser oder schlechter, aber es gibt mir einfach die Möglichkeit, fast das ganze Jahr durchgängig mitten in Berlin ca. zweimal pro Woche ordentlich aufs Wasser zu kommen. Es ist so viel leichter zu organisieren. Ich laufe mit dem Zeug zur Havel und bin bei ein paar Knoten Wind (mit etwas Gefuchtel) am Fahren. Als jemand, der am Schreibtisch sitzt und alles mögliche dafür tut, dem Rücken größtmöglichen Schaden zuzufügen, ist das die perfekte Fitness. Gesundes „High“ inklusive! Plötzlich ist jeder noch so jämmerliche See ein Revier! Ich mache mir aber trotzdem noch die Mühe, Wave-Material mitzunehmen, wenn es an Nord- oder Ostsee geht.