Alexia Kiefer Quintana im Interview: Weiter auf Titelkurs

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Kaum eine andere Fahrerin im Worldcup rückt Sarah-Quita Offringa so unaufhaltsam auf die Pelle wie die 20-jährige Alexia Kiefer Quintana, die sich seit letztem Jahr einen festen Platz an der Weltspitze erobert hat. Zwei Worldcups vor Saisonende hat PWA-Pressesprecher Chris Yates mit der erfolgreichen Athletin gesprochen.

von Chris Yates/PWA
In den letzten beiden Jahren hat sich Alexia Kiefer Quintana nach einer bemerkenswerten Erfolgsserie zur echten Titelaspirantin entwickelt. Vor 2024 stand die 20-Jährige noch nie auf dem Podium der World Tour, doch seit der letzten Saison landete sie bei allen sieben Events, an denen sie teilnahm, unter den Top-3. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. 2019 und 2022 holte sie den Juniorentitel, sammelte Erfahrung im Hauptfeld und beendete 2024 schließlich die Saison im Gesamtklassement als Dritte.

Zuletzt beim PWA Tourstopp auf Teneriffa wurde es für Sarah-Quita Offringa im Finale richtig knapp und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, dass sie ihre Karriere mit ihrem ersten Weltmeistertitel krönt. Auch für dieses Jahr hat sie diese Ambition noch lange nicht aufgegeben, wie sie Pressesprecher Chris Yates in einem aktuellen Interview verriet.

2022 und 2023 war dein bestes Ergebnis ein sechster Platz. Letztes Jahr hast du dann einen riesigen Schritt nach vorne gemacht, standst bei jedem Wettkampf auf dem Podium und bist auch in der Gesamtwertung auf dem Podium gelandet. Was war deiner Meinung nach der Schlüssel zu diesem immensen Fortschritt?
Einfach weiter trainieren, konzentriert bleiben und niemals aufgeben. Ich denke, das hat mir geholfen, diesen großen Schritt nach vorne zu machen und seit letztem Jahr bei jedem Wettkampf auf dem Podium zu stehen.
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Jetzt in dieser Saison genießt du ein weiteres großartiges Jahr, bist aktuell Zweite in der Gesamtwertung und hast die letzten sieben Wettkämpfe in Folge mit einer Podiumsplatzierung beendet. Was ist das Geheimnis deiner Konstanz und wie stolz bist du auf diesen Rekord?
Dieses Jahr war unglaublich. Bis Teneriffa lag ich auf Platz eins der Rangliste, punktgleich mit Sarah-Quita (Offringa, Anm. d. Red.), und das hat mir ein tolles Gefühl gegeben. Seit ich mit dem Windsurfen angefangen habe, war das mein Ziel. Es endlich geschafft zu haben, war unglaublich. Jetzt liege ich auf dem zweiten Platz, und es kommen noch zwei Events. Ich freue mich sehr darauf, anzutreten und alles zu geben, um noch einen Platz gutzumachen und Weltmeisterin zu werden ;).

Auf Teneriffa warst du dem Sieg in der Single Elimination ziemlich nahe. Warst du enttäuscht, dass du nicht gewonnen hast oder trotzdem glücklich über den zweiten Platz, der natürlich ein weiteres Top-Ergebnis ist?
Ehrlich gesagt war ich etwas enttäuscht, in der Single Elimination Zweite zu werden. Es ist ein fantastisches Ergebnis, aber ich weiß, dass ich viel besser hätte abschneiden können. Ich kam etwas traurig aus dem Wasser, weil ich wusste, dass es nicht mein bester Heat war. Ich konnte vor lauter Nervosität keinen einzigen Backloop landen, obwohl das mein Lieblingsmove ist! Aber nun ja, das gehört alles dazu, also nehme ich es als Lektion und versuche, das nächste Mal, wenn ich in einer ähnlichen Situation bin, ruhiger zu bleiben.
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Du zählst Teneriffa zu deinen Lieblingsspots. Was liebst du so sehr an Teneriffa?
Teneriffa ist ohne Zweifel mein Lieblingsort auf der Welt. Ich liebe die Bedingungen, die unglaublichen Wellen zum Surfen und den Wind, der nicht so extrem stark ist wie in Pozo. Ich liebe die Atmosphäre während des Wettkampfs, ich liebe El Médano und die Insel, weil sie so viele wunderschöne Orte hat. Ich bin mir ganz sicher, dass ich dort leben werde, wenn ich älter bin.

Du bist Sarah-Quita Offringas größte Herausforderin bei den zwei noch ausstehenden Events. Wie fühlst du dich vor den nächsten Events auf Sylt und Maui?
Ich bin nervös wegen der bevorstehenden Wettkämpfe, besonders wegen Sylt, denn dort weiß man nie, was einen erwartet, da die Bedingungen jedes Jahr anders sind. Aber gleichzeitig freue ich mich darauf, dorthin zu kommen und alles zu geben.

Du hattest den ganzen Sommer mit einer Schulterverletzung zu kämpfen. Ist es inzwischen besser geworden oder noch nicht ganz genesen?
Ehrlich gesagt kämpfe ich schon ziemlich lange mit der Schulterverletzung, die immer wieder kommt und geht. Ich habe nur ab und zu Schmerzen, aber jedes Mal waren sie sehr stark. Ich war schon bei mehreren Physiotherapeuten, aber keiner konnte mir bislang helfen. Während des Wettkampfs auf Teneriffa habe ich mit Blanca Alabau gesprochen, die, wie sich herausstellte, das gleiche Problem hat. Sie hat mir einen Physiotherapeuten auf Teneriffa empfohlen, der mir sehr gut helfen konnte. Ich hoffe also, dass es in ein paar Monaten besser wird.

Welche anderen Sportarten und Hobbys machst du außer Windsurfen noch?
Ich liebe alle Arten von Wassersport, sei es Surfen, SUP oder Schnorcheln. Am glücklichsten bin ich, wenn ich in der Nähe des Meeres bin.

Danke, Alexia. Viel Glück für den Rest der Saison.

Interview: PWA/Chris Yates
Fotos: PWA/IWT (John Carter, Fish Bowl Diaries, Rafael Espańa)

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