Lisa Kloster im Interview„Der Ozean gibt mir Antrieb und Energie“
Breaks, die wir hier sicher nicht nennen dürfen. Andere Frage: Was hältst du vom Wingen?
Ein Winger selbst hat mal gesagt “Chicken trying to fly” und ich finde, das passt ganz gut, besonders nach den Landungen, (lacht). Aber jeder Sport hat natürlich was Cooles an sich. Gerade bei wenig oder böigem Wind kann Wingfoilen echt von Vorteil sein. Ich persönlich kann zwar Wingen, aber habe es nur kurz auf dem Surf-Festival probiert - so zwei, drei Mal. Ich habe mich selber versucht zurückzuhalten, es öfter zu machen oder zu gut zu finden, weil ich wie gesagt keinen Platz mehr im Auto habe. Bis jetzt hat das auch ganz gut geklappt, da ich mich zum einen an Orten aufhalte, die windig genug für andere Sportarten sind und zum anderen mag ich dieses Gefühl, vom Board direkt auf dem Wasser. Der Pop mit Board (Unterwasserschiff) im Vergleich zum Foil ist schon was anderes und mir gefällt es mit Boards ohne Foil einfach besser. Aber das ist sicher auch Geschmackssache…
Und das hat sich ja auch vielleicht ein wenig geändert bei dir. Denn ich erinnere mich, dass es diese Phase gab, als du in der Schweiz warst und durchaus begeistert vom Windsurffoilen. Ich selbst bin da aber auch teils zwiegespalten. Foilstyle als Disziplin hätte beim diesjährigen PWA-Worldcup auf Sylt sicherlich gute Action bringen können. Auf der anderen Seite kenne ich zum Beispiel einfach niemanden in Norddeutschland, der für diese Disziplin wirklich trainiert. Wie sieht es da bei dir aus? Du bist ja durch Balz und die EFPT-Events sicher auch viel mit Foilstyle in Kontakt gekommen.
Ja, durch Balz & Co. war ich in der Schweiz, wo ich zum Geld verdienen nach dem Abi war, schon öfter auf dem Foil. Das war noch richtig die Pionier- und Experimentierzeit. Aber in der Schweiz war es auch super: das Wasser ist direkt tief genug und Wind reicht selten für eine Finnen-Session. Damals habe ich auch mal Shakas mit Foil gelandet. Als ich dann nach Kiel gezogen bin und zweimal bei 5 Grad mit dem Foil erst 300 Meter durch das kalte Wasser rausschwimmen musste bis es keine Untiefen mehr gab, hab ich langsam wieder aufgehört. Vor allem aber, weil ich trotzdem an jedem zweiten Tag mit Finne aufs Wasser gekommen bin, und weil ich beim Foilen häufig allein war. Vor einiger Zeit habe ich mein Foil mal verliehen. Dabei ist es kaputt gegangen und seitdem habe ich ich mich nicht mehr um ein neues gekümmert. Foilstyle bei der FPT ging erst nach meiner Foilphase los. Aber gerade im Frauenbereich ist es so sehr eine Nische, dass es sich nicht so richtig lohnt dafür zu trainieren (inkl. ein Bag mehr beim Reisen etc.). Da mir die anderen Sportarten aktuell ohnehin mehr Spaß machen, sehe ich gerade nicht den Grund dafür, Geld für ein Foil auszugeben, zumal ich, wenn dann mal kein Wind ist, auch genug am Laptop zu tun habe.
Ein Winger selbst hat mal gesagt “Chicken trying to fly” und ich finde, das passt ganz gut, besonders nach den Landungen, (lacht). Aber jeder Sport hat natürlich was Cooles an sich. Gerade bei wenig oder böigem Wind kann Wingfoilen echt von Vorteil sein. Ich persönlich kann zwar Wingen, aber habe es nur kurz auf dem Surf-Festival probiert - so zwei, drei Mal. Ich habe mich selber versucht zurückzuhalten, es öfter zu machen oder zu gut zu finden, weil ich wie gesagt keinen Platz mehr im Auto habe. Bis jetzt hat das auch ganz gut geklappt, da ich mich zum einen an Orten aufhalte, die windig genug für andere Sportarten sind und zum anderen mag ich dieses Gefühl, vom Board direkt auf dem Wasser. Der Pop mit Board (Unterwasserschiff) im Vergleich zum Foil ist schon was anderes und mir gefällt es mit Boards ohne Foil einfach besser. Aber das ist sicher auch Geschmackssache…
Und das hat sich ja auch vielleicht ein wenig geändert bei dir. Denn ich erinnere mich, dass es diese Phase gab, als du in der Schweiz warst und durchaus begeistert vom Windsurffoilen. Ich selbst bin da aber auch teils zwiegespalten. Foilstyle als Disziplin hätte beim diesjährigen PWA-Worldcup auf Sylt sicherlich gute Action bringen können. Auf der anderen Seite kenne ich zum Beispiel einfach niemanden in Norddeutschland, der für diese Disziplin wirklich trainiert. Wie sieht es da bei dir aus? Du bist ja durch Balz und die EFPT-Events sicher auch viel mit Foilstyle in Kontakt gekommen.
Ja, durch Balz & Co. war ich in der Schweiz, wo ich zum Geld verdienen nach dem Abi war, schon öfter auf dem Foil. Das war noch richtig die Pionier- und Experimentierzeit. Aber in der Schweiz war es auch super: das Wasser ist direkt tief genug und Wind reicht selten für eine Finnen-Session. Damals habe ich auch mal Shakas mit Foil gelandet. Als ich dann nach Kiel gezogen bin und zweimal bei 5 Grad mit dem Foil erst 300 Meter durch das kalte Wasser rausschwimmen musste bis es keine Untiefen mehr gab, hab ich langsam wieder aufgehört. Vor allem aber, weil ich trotzdem an jedem zweiten Tag mit Finne aufs Wasser gekommen bin, und weil ich beim Foilen häufig allein war. Vor einiger Zeit habe ich mein Foil mal verliehen. Dabei ist es kaputt gegangen und seitdem habe ich ich mich nicht mehr um ein neues gekümmert. Foilstyle bei der FPT ging erst nach meiner Foilphase los. Aber gerade im Frauenbereich ist es so sehr eine Nische, dass es sich nicht so richtig lohnt dafür zu trainieren (inkl. ein Bag mehr beim Reisen etc.). Da mir die anderen Sportarten aktuell ohnehin mehr Spaß machen, sehe ich gerade nicht den Grund dafür, Geld für ein Foil auszugeben, zumal ich, wenn dann mal kein Wind ist, auch genug am Laptop zu tun habe.



O.k., obwohl man sehen konnte, dass Maaike Huvermann schon im Foilstyle gestartet ist in Vieste. Da sehe ich dich auch! Aber welche Moves trainierst du denn gerade in den unterschiedlichen Disziplinen?
Im Freestyle-Windsurfen: Kabikuchi, Culo sauberer landen und mit dem Burner anfangen. Im Windsurf-Wave: höhere Backloops, Pushloops. Im Strapless-Kiten: den Double Backrool Rodeo sicherer landen, Kiteloops, Aerial in der Welle. Im Kite-Freestyle: Front-to-blind auch mal außerhalb von Brasilien landen. Beim Surfen: Agressivere Turns und mit 360 anfangen.
Krasses Programm! A propos, unterschiedliche Disziplinen: Wie läuft die Wave-Karriere nach dem diesjährigem Kanarensommer und was sind diesbezüglich deine Ambitionen für die kommende Saison? Fährst du diesen Sommer alles mit? PWA Pozo, Teneriffa, Fuerte? EFPT?
Dieses Jahr habe ich mit meiner besten Freundin Elli (Elena Dominick, Anm. d. Red.) ganz spontan in Teneriffa teil genommen. Ich habe eigentlich nie viel Welle trainiert (außer 5 Mal im Jahr in Tarifa) und hatte während des Tourstopps dann auch noch Corona mit Fieber. Danach bin ich aber noch über einen Monat in den Wellen gefahren und es hat mega Spaß gemacht. Ich habe dann auch meine ersten Backloops gelandet und die Spots Pozo und Cabezo besser verstanden. Aktuell ist es daher der Plan, die Kanaren Wave-Tour auch mitzufahren. Bei der EFPT will ich sowieso wieder komplett dabei sein! Zum FPT Cape Town schaffe ich es dieses Jahr aus finanziellen Gründen nicht, aber FPT Events sind immer ein Highlight und ich freue mich immer dabei, meine Freunde wieder zu treffen.
Was ist eigentlich mit den GFBs? Finden die noch statt oder schläft das ein?
Gute Frage. GFBs sind einfach immer der Hammer und oft auch bei richtig Hack! Das liebe ich sehr. Außerdem haben mich die GFBs und Community seit meinen Freestyle-Anfängen begleitet und vor allem sehr motiviert. Aber jetzt wo du es sagst, habe ich auch das Gefühl, dass es etwas weniger geworden ist. Das wird aber vor allem dran liegen, dass die Orga und alles komplett ehrenamtlich gemeistert wird. Wenn man mehrere Stopps oder sogar Sponsoren für Preise akquirieren will, ein enormer Aufwand dahinter steckt, wofür kaum jemand einfach so nebenbei noch Zeit hat. Umso cooler, wenn dann möglichst viele mithelfen, egal ob Judgen, Auf- und Abbau oder Filmen, um so etwas auf die Beine zu stellen.
Im Freestyle-Windsurfen: Kabikuchi, Culo sauberer landen und mit dem Burner anfangen. Im Windsurf-Wave: höhere Backloops, Pushloops. Im Strapless-Kiten: den Double Backrool Rodeo sicherer landen, Kiteloops, Aerial in der Welle. Im Kite-Freestyle: Front-to-blind auch mal außerhalb von Brasilien landen. Beim Surfen: Agressivere Turns und mit 360 anfangen.
Krasses Programm! A propos, unterschiedliche Disziplinen: Wie läuft die Wave-Karriere nach dem diesjährigem Kanarensommer und was sind diesbezüglich deine Ambitionen für die kommende Saison? Fährst du diesen Sommer alles mit? PWA Pozo, Teneriffa, Fuerte? EFPT?
Dieses Jahr habe ich mit meiner besten Freundin Elli (Elena Dominick, Anm. d. Red.) ganz spontan in Teneriffa teil genommen. Ich habe eigentlich nie viel Welle trainiert (außer 5 Mal im Jahr in Tarifa) und hatte während des Tourstopps dann auch noch Corona mit Fieber. Danach bin ich aber noch über einen Monat in den Wellen gefahren und es hat mega Spaß gemacht. Ich habe dann auch meine ersten Backloops gelandet und die Spots Pozo und Cabezo besser verstanden. Aktuell ist es daher der Plan, die Kanaren Wave-Tour auch mitzufahren. Bei der EFPT will ich sowieso wieder komplett dabei sein! Zum FPT Cape Town schaffe ich es dieses Jahr aus finanziellen Gründen nicht, aber FPT Events sind immer ein Highlight und ich freue mich immer dabei, meine Freunde wieder zu treffen.
Was ist eigentlich mit den GFBs? Finden die noch statt oder schläft das ein?
Gute Frage. GFBs sind einfach immer der Hammer und oft auch bei richtig Hack! Das liebe ich sehr. Außerdem haben mich die GFBs und Community seit meinen Freestyle-Anfängen begleitet und vor allem sehr motiviert. Aber jetzt wo du es sagst, habe ich auch das Gefühl, dass es etwas weniger geworden ist. Das wird aber vor allem dran liegen, dass die Orga und alles komplett ehrenamtlich gemeistert wird. Wenn man mehrere Stopps oder sogar Sponsoren für Preise akquirieren will, ein enormer Aufwand dahinter steckt, wofür kaum jemand einfach so nebenbei noch Zeit hat. Umso cooler, wenn dann möglichst viele mithelfen, egal ob Judgen, Auf- und Abbau oder Filmen, um so etwas auf die Beine zu stellen.



Wie sieht es mit dem Nachwuchs in Deutschland aus? Vor allem aus weiblicher Sicht? Und im Freestyle.
Da sprichst du echt was Wichtiges an. Aktuell fallen mir da natürlich Bijou Shahmirian und Holly Halm ein. Bijou hat schon richtig Wettkampferfahrung gesammelt und ist echt motiviert. Und auch Holly hat in der Naxos Lagune beidseitige Airjibes präsentiert. Es ist einfach superschön zu sehen, wenn neue Gesichter frischen Wind und Motivation mit in den Sport bringen. Aber auch wenn wir in Kiel die wohl bestausgeprägteste Women-Freestyle-Szene haben, sind wir häufig eher weniger Frauen bei den Tourstops. Dafür ist es immer super familiär und richtig spaßig. Wir freuen uns auch immer Tipps zu geben und uns gegenseitig zu unterstützen. Ich würde mich riesig freuen, wenn noch mehr Girls mit Freestyle anfangen! Gerade auf Naxos hatten wir auch ein paar richtig spannende Heats.
Die GFBs sind natürlich super, um erste Wettkampferfahrungen zu sammeln. Aber auch außerhalb der Wettkämpfe ist es immer schön, andere Freestylerinnen zu treffen und sich auf dem Wasser zu puschen. Wenn jemand Fragen zu Tricks, Competitions oder Sonstigem hat, kann er oder sie mich auch immer gerne anschreiben. Ich habe, als ich noch kleiner war, immer alle möglichen Freestyle-Edits „durchgesuchtet“. Das ist auch ein Grund, warum ich selber gerne Videos produziere. Wenn einer meiner Clips auch nur ein Girl dazu motiviert mit Freestyle zu starten, würde mich das riesig ehren.
Danke, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Wer Lisa Kloster live treffen möchte, kann dies auf der nächsten boot in Düsseldorf tun, wo sie am EFPT Tow-in Contest teilnehmen wird.
Fotos: Freestyle Pro Tour/Miles Taylor, Elena Dominick, Hans Dominick, Felix Schulke, Alexa Körner, Privat
Da sprichst du echt was Wichtiges an. Aktuell fallen mir da natürlich Bijou Shahmirian und Holly Halm ein. Bijou hat schon richtig Wettkampferfahrung gesammelt und ist echt motiviert. Und auch Holly hat in der Naxos Lagune beidseitige Airjibes präsentiert. Es ist einfach superschön zu sehen, wenn neue Gesichter frischen Wind und Motivation mit in den Sport bringen. Aber auch wenn wir in Kiel die wohl bestausgeprägteste Women-Freestyle-Szene haben, sind wir häufig eher weniger Frauen bei den Tourstops. Dafür ist es immer super familiär und richtig spaßig. Wir freuen uns auch immer Tipps zu geben und uns gegenseitig zu unterstützen. Ich würde mich riesig freuen, wenn noch mehr Girls mit Freestyle anfangen! Gerade auf Naxos hatten wir auch ein paar richtig spannende Heats.
Die GFBs sind natürlich super, um erste Wettkampferfahrungen zu sammeln. Aber auch außerhalb der Wettkämpfe ist es immer schön, andere Freestylerinnen zu treffen und sich auf dem Wasser zu puschen. Wenn jemand Fragen zu Tricks, Competitions oder Sonstigem hat, kann er oder sie mich auch immer gerne anschreiben. Ich habe, als ich noch kleiner war, immer alle möglichen Freestyle-Edits „durchgesuchtet“. Das ist auch ein Grund, warum ich selber gerne Videos produziere. Wenn einer meiner Clips auch nur ein Girl dazu motiviert mit Freestyle zu starten, würde mich das riesig ehren.
Danke, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Wer Lisa Kloster live treffen möchte, kann dies auf der nächsten boot in Düsseldorf tun, wo sie am EFPT Tow-in Contest teilnehmen wird.
Fotos: Freestyle Pro Tour/Miles Taylor, Elena Dominick, Hans Dominick, Felix Schulke, Alexa Körner, Privat