Vor der Pandemie fand ja auch der Red Bull Storm Chase 2019 noch statt. Da bist du zum wiederholten Male Dritter geworden und dadurch auch wieder für den nächsten Storm Chase qualifiziert. Wie stehst du zu diesem Event und willst du noch einmal antreten?
Auf jeden Fall! Der letzte Storm Chase war super krass. Das war ja jetzt schon der vierte Storm Chase, bei dem ich dabei war. Es war wieder ganz anders als die Male davor und es hat einfach sehr viel Spaß gemacht. Mit meinem dritten Platz bin ich qualifiziert und jetzt warte ich auf die nächste Möglichkeit, weil in diesem Winter leider nicht die richtige Vorhersage kam. Beim Storm Chase muss man einfach jederzeit bereit sein und von daher kann man sich jetzt nicht gezielt darauf vorbereiten. Aber ich habe richtig Bock drauf.

Ist der Storm Chase dein Lieblingsevent?
Ja, früher vielleicht schon. Mittlerweile ist es eher der Aloha Classic. Ist halt schwierig zu vergleichen. Der Storm Chase ist eine ziemlich harte Nuss und gerade mit den Temperaturen hat man da nicht immer nur Freude (lacht). Aber ja, je nachdem wie auch die Bedingungen sind. Beim letzten Mal war es sehr windig, aber die Wellen waren nicht so gut. Ich hoffe, dass wir beim nächsten Storm Chase einen Tick weniger Wind haben, aber bessere Wellen. Dann könnte der Event auf jeden Fall mit den besten Aloha Classics mithalten.

Du hast eben schon angesprochen, dass du in Dänemark deine neuen Bretter getestet hast. Du hast ja deinen Sponsor gewechselt, bist von JP Australia zu einem kleineren Unternehmen gewechselt. Wieso hast du diesen Schritt gemacht?
Ja, genau. Ich habe mich dazu entschieden, mit Flikkaboards an den Start zu gehen. Das ist eine Firma aus Slowenien, die seit 20 Jahren Custom Boards, beziehungsweise handgefertigte Kleinserien-Bretter anbietet, und sich über die Jahre einen sehr guten Ruf aufgebaut hat. Mich hat, neben der Qualität, vor allem gereizt, dass die Bretter aus Europa kommen und nicht einmal um die Welt geschifft werden müssen, bis die dann hier bei mir sind. So kann man engen Kontakt pflegen und gezielter an den Entwicklung der Boards mitarbeiten. Zusammen mit Flikkaboards Produkte zu entwickeln, die für mich gut funktionieren und auf denen ich besser performen kann, ist auch für den normalen Surfer und für alle, die sich ein Board von Flikkaboards bestellen möchten, eine Aufgabe, in der ich unheimlich viel Potenzial sehe. Ich habe richtig Lust diesen Weg gemeinsam mit Flikkaboards zu gehen.

Bei deinen Segeln bist du aber noch bei Neilpryde?
Genau. Es sieht so aus, dass ich diese Saison weiterhin mit den Segeln von Neilpryde an den Start gehen werde.

Welche Ziele hast du dir für 2022 gesetzt?
Eigentlich möchte ich vor allem mein Windsurfen und mein Material verbessern. Und natürlich möchte ich an Orte reisen, an denen ich noch nicht war und versuchen gute Bedingungen zu finden. Leider kann ich wohl nicht mehr an mein World Cup Ergebnis von 2019 (8. Platz, Anm. d. Redaktion) anschließen, da ich beim ersten World Cup des Jahres ja nicht dabei war. Von daher möchte ich bei den Events jetzt so gut wie möglich abschneiden und möglichst weit nach vorne fahren. Die Events werden ja wieder in Pozo, Teneriffa und Sylt sein, das kennt man ja schon seit Jahren. Ich bin zwar sehr gerne dort, aber reizen tun mich vor allem andere Spots und andere Länder.

Hast du einen großen Traum, den du dir gerne erfüllen möchtest?
Ich würde sehr gerne noch ein Windsurfvideo mit richtig guter Action von richtig guten Spots machen, die man so noch nicht gesehen hat. Man bringt halt seit Jahren immer ähnliche Sachen. Ich glaube, mein Potenzial liegt eher bei anderen Bedingungen, bei denen ich noch mehr meine Stärken ausspielen kann. Und wenn man da dann jemanden dabei hat, der filmt und zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und die besten Manöver und Wellenritte auf Film hat, das ist schon geil. Das wäre nochmal ein Traum von mir.

Danke, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast.

Fotos: PWA/John Carter, Red Bull, Pedro Gomez, Franzika Doose, Oliver Maier, Gwen Marche, Matt Pelikan, Victor Lafuente, Jimie Hepp, Thorsten Indra, Jerome Houyvet, Friethjof Blaasch, Leif Bischoff, Privat