PWA World Cup Fuerteventura 2024: Adrien Bosson setzt sich gegen Lennart Neubauer durch

Adrien Bosson schlägt Lennart Neubauer in den letzten Sekunden des Finales der Single Elimination und führt den Event nach einem unglaublich knappen Kampf an. Im kleinen Finale konnte sich Yentel Caers gegen seinen Teamkollegen Sam Esteve durchsetzen.

26.07.2024 von Sven Block

Auch am zweiten Tag des Fuerteventura PWA World Cups 2024 ging es bei Windgeschwindigkeiten zwischen 20 und 30 Knoten vor Fuerteventura zur Sache. Je nach Wolkenlage schwankte die Windstärke etwas, aber insgesamt waren die Bedingungen einfacher als gestern, mit etwas flacheren Bedingungen am Morgen, bevor am Nachmittag eine leichte Dünung ein paar Rampen auf der Innenseite bot.

Adrien Bosson konnte es am Ende selbst kaum fassen. Er setzt sich im Finale der Single Elimination gegen Lennart Neubauer durch, der bis dato einen eindrucksvollen Auftritt hatte und sich im Semifinale u.a. gegen den amtierenden Weltmeister Yentel Caers durchsetzen konnte.

Adrien Bosson sparte sich dabei das Beste bis zum Schluss auf und fuhr im Siegerfinale gegen Lennart Neubauer seinen besten Heat der Single Elimination. Er inszenierte ein großartiges Comeback, das er mit einem Bongka startete, der am Strand viel Jubel auslöste, bevor er einen Burner into Burner und einen No-Handed Burner hinzufügte. Aber der Franzose schien in der letzten Minute trotzdem geradewegs auf eine Niederlage zuzusteuern, da ihm auf der Backbordseite eine Wertung fehlte. In den letzten Sekunden gelang dem Freestyle-Weltmeister von 2022 ein simpler Culo, der gerade ausreichte, um den knappen Heat noch zu seinen Gunsten zu wenden. Adrien Bosson gewann hier auch im letzten Jahr die Single, also wird er dieses Mal, so ist zu vermuten, in der Rückrunde noch entschlossener auftreten, um den ersten Platz diesmal zu verteidigen.

Bis zum Finale war Lennart Neubauer der klare Favorit. Der aktuelle Vizeweltmeister durchbrach sowohl im Achtel- als auch im Halbfinale die 40-Punkte-Marke und war damit der einzige Fahrer, der diese Marke heute überhaupt knacken konnte. Aber im Finale scheiterte er dann quälend knapp. Während der gesamten ersten beiden Tage war die Performance von Lennart Neubauer äußerst beeindruckend. Er machte kaum Fehler und kämpfte sich mit einer Reihe von Spock into Double Culos, Gozzada Burners, Shifties und Flaka into Ponches schnurstracks ins Finale. Verständlicherweise wirkte er nach dem Finale etwas niedergeschlagen und blickte ungläubig in die Heat-App auf das Ergebnis. Er kann sich nun ganz auf sein Comeback in der Double Elimination konzentrieren und hat mit dieser Gesamtleistung beste Chancen, den Eventtitel noch zu holen.

Der amtierende Weltmeister Yentel Caers ist ein weiterer Fahrer, der sein Comeback jetzt in der Double planen wird. Wenn man in die Vergangenheit blickt, könnte dem Belgier genau das gelingen. Im letzten Jahr wurde er ebenfalls Dritter in der Single Elimination, bevor er hier seinen ersten Sieg auf der World Tour erringen konnte. Yentel Caers lieferte sich im Halbfinale ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Lennart Neubauer, verlor aber letztendlich knapp. Im kleinen Finale konnte er diese Enttäuschung schnell hinter sich lassen und seinen Teamkollegen Sam Esteve im Kampf um den dritten und vierten Platz besiegen. Auf dem dritten Platz liegend, wird er die Rückrunde gewiss noch einmal nutzen, um auf dem Podium weiter nach oben zu klettern.

Jacopo Testa, der zuvor in der zweiten Runde leider für das Aus von Niclas Nebelung sorgte, hatte zuvor seine Chancen gegen Sam Esteve, verpasste aber den Einzug ins Halbfinale um knappe 0,9 Punkte. Er teilt sich mit Balz Müller, Antony Ruenes und Youp Schmit den fünften Platz.

Die Top-10 werden derzeit komplettiert durch Steven van Broeckhoven, Niclas Nebelung, Takumi Moriya, Takuma Sugi, Nicolas Akgazciyan, Nil Bacon und Antoine Albert.

Nach Abschluss der Single Elimination wurden noch die ersten fünf Läufe der Double abgeschlossen, bevor der Wind zu schwach und unbeständig wurde, um den Wettbewerb fortzusetzen. George Grisley, Kiri Thode, Tim Gerdes, Tigo Kort und Bodhi Kempen nutzten die Chance, sich in der Double Elimination wieder in Stellung zu bringen.