Lucas Nebelung im Interview: Zwischen Medizin, KI und Double Air Culo

Lucas Nebelung im InterviewZwischen Medizin, KI und Double Air Culo

von Runa Krabbenhöft
Dein Name wird vor allem mit Freestyle in Verbindung gebracht. Du hast aber gerade erwähnt, dass du nach Pozo fliegst. Willst du dort auch aktiv für Wavecontests trainieren oder fährst du nur zum Spaß in der Welle?
Freestyle ist und bleibt meine Hauptdisziplin, aber ich Freestyle auch gerne an Spots, wo kleine Wellen laufen. Pozo bietet, finde ich, eine ganz coole Mischung aus Wave und Freestyle. Die Bedingungen können echt knifflig sein, aber das macht da auch definitiv den Reiz aus. Wie gesagt, ich finde die Kombination aus beiden Disziplinen cool, und da ist Pozo perfekt. Ich habe auch das Gefühl, dass es einen für Contests weiterbringt, wenn man auch mal bei schwierigeren Bedingungen rausgeht. In der Welle fahre ich hauptsächlich aus Spaß. Ich bin letztes Jahr bei den Danish Open einen Contest in der Welle gefahren, das hat mir auch viel Spaß gemacht, aber schauen wir mal, was die Zukunft da noch so bringt.
Lucas Nebelung im Interview: Zwischen Medizin, KI und Double Air Culo
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Wer die Freestyle-Ranglisten aktiv verfolgt, der wird dort nicht nur einen Nebelung finden, sondern auch deinen Bruder Niclas. Wie ist es für dich, mit deinem Bruder zu konkurrieren?
Das ist tatsächlich eine Frage, die wir öfter hören. Ich habe das Gefühl, dass die Leute immer eine extreme Rivalität zwischen uns erwarten. Natürlich will ich den Contest auch gewinnen, aber ich würde sagen, dass Niclas und ich gar nicht so sehr in Konkurrenz stehen. Wir pushen uns eher gegenseitig. Ich finde es mega cool, jemanden in der Familie zu haben, der die gleiche Leidenschaft hat. Als ich gerade mal 14 und Niclas 17 war, waren wir sechs Wochen alleine in einem Apartment auf Fuerte und sind da jeden Tag Vollgas Windsurfen gegangen. Zurückblickend echt ein Wunder, dass da verletzungstechnisch nie groß was passiert ist und unsere Eltern in der ganzen Zeit nicht vor Angst gestorben sind. Aber zu zweit kann man ja auch immer auf den anderen aufpassen. Später sind wir beide zum Studieren nach Kiel gezogen und sehen uns hier fast jeden Tag, sei es in der Mensa, beim Tennisspielen oder auf dem Wasser.

Zurück zum Windsurfen, genauer gesagt zum Tow-in. Muss man das aktiv üben oder kann man die ganzen Tricks einfach adaptieren?
Aktiv trainieren tue ich das jetzt nicht. Ich kenne auch niemanden, bis auf Lennart Neubauer, der das macht. Die ganzen geduckten Moves wie zum Beispiel ein Air Funnel oder ein Burner sind schon sehr nah am Original, sodass man sie auch nach ein paar Versuchen im Tow-in stehen kann. Tow-in als Event macht mir Spaß, weil es ganz neue Möglichkeiten für Veranstaltungen bietet. Aber an ganz normales Windsurfen kommt es einfach nicht ran, da es immer so lange Wartezeiten zwischen den Runs gibt.
Lucas Nebelung im Interview: Zwischen Medizin, KI und Double Air Culo
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Was ist dein Lieblingsmove und woran übst du gerade?
Mein Lieblingsmove ist ganz klar der Backloop, auch wenn das kein klassischer Freestyle-Trick ist. Ich finde, man kann ihn tausendmal machen und er macht immer noch Spaß. Von dem Moment, wo man ganz oben ist und anfängt zu rotieren, kann ich gar nicht genug bekommen. Im Moment übe ich Double Air Culos, ich habe schon ein paar gestanden, aber es wäre auf jeden Fall ein Ziel, den konstant zu stehen.

An dieser Stelle nochmal vielen Dank an meine Sponsoren: Gunsails, We One, Maui Ultra Fins und XCEL.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die Zukunft.

Fotos: PWA/John Carter, Nicolas Hess (nicolashess-photography.ch), Frithjof Blaasch (@bulgenslag)

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