Tobias Bjørnå im Interview: „Ich möchte eines Tages Weltmeister werden“

Tobias Bjørnå im Interview„Ich möchte eines Tages Weltmeister werden“

von Willem Trahn
Welche Rolle spielt die Schule bei deinen Zukunftsplänen?
Ich habe noch 2,5 Jahre Schule vor mir und kann kaum abwarten, bis ich endlich mit der Schule fertig bin. Große Zukunftspläne habe ich nicht, ich möchte mich nach der Schule erstmal aufs Surfen konzentrieren. Ich bin aber fest entschlossen den höchsten Schulabschluss hier in Dänemark zu machen, um auf der sicheren Seite zu sein. Viele andere Profisurfer haben mir auch immer wieder gesagt, wie wichtig das in unserem Sport ist.

Wie kommst du mit deinen schulischen Verpflichtungen zurecht, während du gleichzeitig eine Karriere im professionellen Windsurfen anstrebst?
Ich bin in einem staatlich finanzierten Sportlerverein, der es mir erlaubt Prüfungen zu verschieben, damit ich zu allen Wettkämpfe fahren kann. Teilweise kann ich sogar fürs Training einige Stunden in der Schule ausfallen lassen. Am Ende muss ich natürlich immer überlegen, ob es richtig ist, meine Bildung fürs Surfen zu vernachlässigen, aber in gewissen Maßen, lasse ich gerne ein paar Stunden ausfallen, um mehr Zeit auf dem Wasser zu haben. Wenn ich im Klassenzimmer sitze und sehe, dass draußen perfekter Wind ist, kann ich mich eh nicht mehr auf die Schule konzentrieren, dann muss ich das ja gar nicht erst probieren (lacht).
Tobias Bjørnå im Interview: „Ich möchte eines Tages Weltmeister werden“
Tobias Bjørnå im Interview: „Ich möchte eines Tages Weltmeister werden“
Tobias Bjørnå im Interview: „Ich möchte eines Tages Weltmeister werden“
Wie hat es sich angefühlt, den PWA Wave Champion-Titel in der U13-Kategorie zu gewinnen, und welche Auswirkungen hatte das auf deine zukünftige Karriere?
Es war natürlich ein super Gefühl, aber es war auch teilweise echt überwältigend. Ich war eben noch sehr jung und war dann auf einmal in großen nationalen Medien zu sehen. Also ich hatte danach definitiv einen hohen Leistungsdruck verspürt. Jedoch war es nicht so, dass ich das Gefühl hatte irgendwelche Zuschauer beeindrucken zu müssen oder mich für meine zuvorige Leistung zu rechtfertigen. Es war eher so, dass ich selber immer mehr aus mir rausholen wollte und bei jedem schlechten Heat unzufrieden und enttäuscht von meiner Leistung war. Ich denke, dass man sich teilweise selber im Weg steht, wenn man alle seine Leistungen immer mit dem ersten Erfolg vergleicht.

Wie behältst du deine Nerven in Wettkämpfen?
Ich erinnere mich noch an meinen ersten Wettkampf. Da war ich so nervös, dass ich am ganzen Körper am Zittern war. Klar bin ich immer noch bei jedem Wettkampf aufgeregt, aber man kann das Gefühl von Mal zu Mal besser kontrollieren, weswegen ich damit mittlerweile eigentlich kein Problem mehr habe. Anfangs war es aber wirklich so, dass es durch die Aufregung unmöglich für mich war 100% meiner Leistung abzurufen.
Tobias Bjørnå im Interview: „Ich möchte eines Tages Weltmeister werden“
Tobias Bjørnå im Interview: „Ich möchte eines Tages Weltmeister werden“
Tobias Bjørnå im Interview: „Ich möchte eines Tages Weltmeister werden“
Abgesehen vom Windsurfen, gibt es da noch andere Hobbys oder Beschäftigungen, die dir Spaß machen?
Am meisten Spaß habe ich am Reisen. Am liebsten reise ich mit anderen Surfern zu Spots wie Pozo, wo wir uns dann alle zusammen in der Nähe ein Appartement mieten. Bei diesen Trips geht es dann auch um das miteinander und darum die Kultur etwas besser kennen zu lernen. Aber am Ende dreht sich dann anscheinend doch wieder alles ums surfen (lacht).

Welche konkreten Ziele hast du für deine Windsurfkarriere und wie willst du diese erreichen?
Ich möchte zu 100% eines Tages Weltmeister werden. Ich weiß aber auch, dass das noch ein langer Weg ist. Erstmal fange ich dieses Jahr an in der Herrenklasse anzutreten. Da ist es erstmal mein Ziel mich zurechtzufinden und mich langsam von Event zu Event zu verbessern. An Tricks möchte ich definitiv weiter an dem doppelten Frontloop arbeiten. Mein nächstes Ziel ist es, den einigermaßen konstant zu landen.

Tobias, vielen Dank für das Interview. Wir wünschen die eine erfolgreich Saison und hoffen, dass du deinen Zielen in diesem Jahr näher kommst.

Fotos: PWA/John Carter, I lost a wave in 79 (@ilostawavein79), Duotone/Jens Hogenkamp, Privat

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