Weltmeister Matteo Iachino: „Ich muss noch einiges lernen“

Weltmeister Matteo Iachino„Ich muss noch einiges lernen“

von Fritz Lüders
Wie wurdest du dann von deinem Titel benachrichtigt? Was passierte in der wahrscheinlich sehr langen Nacht?
Ich war total stoked. Es war ein wirklich unbeschreibliches Gefühl. Weltmeister zu sein ist einfach nur unglaublich, Jungs (lacht). Wir feierten dann mit einigen Freunden und es wurde eine lange Nacht - aber es passierte nichts Schlimmes. Ich realisierte es auch wirklich nur sehr langsam.

Ok, das glauben wir dir jetzt einfach mal. Aber wie sehr kann man so einen Titel eigentlich genießen? Man muss sich doch wahrscheinlich schnell auf die neue Saison vorbereiten, alles organisieren und eventuell neue Verträge unterzeichnen, oder?
Ich feiere ehrlich gesagt immer noch. Wir schmissen in meinem Heimatdorf eine riesige Party mit vielen Freunden und dem Point-7-Team. Danach hatte ich ein bisschen Zeit für mich selber in Peru. Ein wirklich cooler Trip zwischen Waveriding und ganz normalem Tourismus. Und natürlich bleibe ich ein Starboard- sowie Point-7-Rider. Tausche niemals das Material des Weltmeisters (lacht).
Weltmeister Matteo Iachino: „Ich muss noch einiges lernen“
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Apropos Sponsoren: Du wurdest direkt nach deinem Wechsel auf Anhieb Weltmeister. Wie wichtig ist das Material im Slalom?
Absolut ausschlaggebend! Man braucht eine gute Board-Segel-Kombo, die auch noch perfekt auf dich und deinen Style abgestimmt ist.

Was macht neben jeder Menge Training einen Weltmeister? Wie sehr setzt du auf taktische Skills?
Es dreht sich alles um den Kopf. Du musst mental zu 100 Prozent bereit sein, anders kommst du sonst nie so weit. Das zu trainieren sind mindestens 60 Prozent des Trainings: Einfach versuchen, so easy und natürlich wie möglich auf dem Kurs zu sein. Es ist außerdem gleichzeitig der härteste Teil.
Weltmeister Matteo Iachino: „Ich muss noch einiges lernen“
Weltmeister Matteo Iachino: „Ich muss noch einiges lernen“
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Wie bereitest du dich dann auf Heats vor? Studierst du jeden Kontrahenten, die Bedingungen und stellst einen Masterplan auf? Oder einfach Trapez umschnallen und los geht's?
Ich studiere mich selbst und probiere, so hart es geht alles zu geben. Jeder Heat ist verdammt schwierig und man kann sich nicht nur auf die anderen fokussieren, dann verliert man wichtige Energie in einen nutzlosen Vorgang.

Als Nummer eins der Welt und Vorbild für viele Slalom-Nachwuchssurfer: Von wem kannst selbst du noch etwas lernen?
Es gibt noch sehr viele Dinge, die ich lernen muss. Antoine Albeau gewann satte 23 Titel - ich denke, ich muss mir von ihm also noch besonders viel abschauen.

Nun wurde dein wahrscheinlich größter Traum Wirklichkeit. Was ist dein nächstes Ziel?
Ein Kapitel meines Lebens ist damit geschlossen und das ist ein wirklich tolles Gefühl. Es war mein Traum seitdem ich jugendlich war. So ein großer Wunsch - ich dachte, es wäre unmöglich ihn zu erfüllen. Und nun habe ich es geschafft: Ich fühle etwas, das ich zuvor nie fühlte und es ist einfach großartig. Ich fokussiere mich nun auf die nächste Saison, allerdings auf eine neue Art, und werde es dann noch einmal probieren.

Fotos: PWA / John Carter

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