Windsurfen als Lebensaufgabe - Valentin Böckler im Portrait

Windsurfen als LebensaufgabeValentin Böckler im Portrait

Kaum ein Windsurfprofi engagiert sich medial so für unseren Sport wie Valentin Böckler. Wie er den Sport wieder pushen will lest ihr hier.

von Lars Niggemeyer
Valentin Böcklers Windsurf-Karriere beginnt eigentlich erst auf der Ostsee-Insel Fehmarn. Gebürtig kommt er aus Esslingen bei Stuttgart, was nicht gerade die beste Ausgangslage für eine Profikarriere im Windsurfen ist. Sein Vater ist jedoch enthusiastischer Surfer und so verbringt die Familie die Sommerferien regelmäßig am Gardasee. Hier steht Valentin auch das erste Mal auf dem Board. Richtig süchtig wurde er jedoch erst, als die Familie in den Norden, in die Nähe von Hamburg zieht. "Mein Dad hat mir alles beigebracht", sagt er heute. Jedes Wochenende geht es nach Fehmarn und jedes Jahr auch nach Wulfen zum Surffestival. Andre Paskowski und Co. live auf dem Wasser und nicht nur in Magazinen zu sehen ist ein echter Motivationsschub. Die Dinge nehmen ihren Lauf. Glücklicherweise hat Valentin immer an Himmelfahrt Geburtstag, sodass er nach dem Surffestival immer direkt eines neues Freestyle-Board geschenkt bekommt. Beim Surffestival fällt ihm auch die Starboard ProKids Trophy, bei der man Tickets zur World Junior Freestyle Championship auf Bonaire gewinnen kann, ins Auge.
Windsurfen als Lebensaufgabe - Valentin Böckler im Portrait
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Die Aussicht in badewannenwarmen Wasser surfen gehen zu können ist für ihn genug Motivation um im Freestyle richtig loszulegen. Er lernt, übt, schaut sich Videos an. Ein Jahr später tritt er auch bei der ProKids Trophy, seinem ersten Contest, an. Inzwischen sind jedoch auch schon die KeikiSurfer inklusive Max Dröge aktiv. Aus dem Flug nach Bonaire wird nichts, Valentin ist aber weiterhin motivert, viel auf dem Wasser und geht das erste mal auf Reisen. Zuerst geht es noch mit der Family nach Dahab, dann aber zum Young Gun Camp nach Prasonisi. Danach ist er viel mit Worldcupper Adi Beholz unterwegs. "Das hat auf jeden Fall ordentlich gepusht!", schwärmt er von dieser Zeit.

Türöffner zu Valentins Karriere ist sein erster Titel in 2010. In der Altersklasse U20 gewann er die European Freestyle Pro Kids Tour. Die Tour wurde zwar nie richtig promotet und fand so auch unter dem Radar der Windsurfmedien statt, er fährt jedoch alle Tourstops mit und sichert sich so seinen ersten vorzeigbaren Titel. Direkt meldeten sich die ersten Lokalzeitungen bei ihm, um den frischgebackenen Junior Europameister zu interviewen. Bei seinem Ausbilder OTTO in Hamburg genießt er einen Sonderstatus als Sportler, sodass die Teilnahme an allen Events kein Problem darstellt.
Windsurfen als Lebensaufgabe - Valentin Böckler im Portrait
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Schon damals engagiert er sich für den Sport und gründet die "Funsport-Academy", bei der er junge Windsurfer wie zum Beispiel Julian Wiemar bei der Sponsorensuche und ihrer Promotion unterstützt. Diese ist nicht ganz unumstritten, sein Engagement für Nachwuchstalente, ist jedoch auch einer der Gründe, wieso er als erster Nachwuchs-Windsurfer mit dem "boot Düsseldorf Windsurf Talent Of The Year" ausgezeichnet wird.

Durch den EM-Titel wird auch eine Agentur aus München auf Valentin aufmerksam - eine Agentur für Profi-Sportler, wie man sie eigentlich aus dem Football, Tennis oder Fußball kennt. Für "ihre" Sportler sind solche Agenturen auf der Jagd nach Werbe-Deals und lassen sich das auch einiges kosten. Verrückt in Valentins Fall war nur, dass die Agentur Valentin Sponsoren- und Werbe-Deals zwei Jahre lang für lau organisieren. Für die Agentur war der junge Europameister ein Testballon, anscheinend wollte man testen, ob sich auch das Managen von Funsportlern lohnt.

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