Seit dem letzten Jahr ist Valentin auch mehr in die Entwicklung des Freestyle-Segels von Gun Sails eingebunden. Bisher lag die Entwicklungsarbeit eher beim Segeldesigner und seinem Tester, nun steht aber die Entwicklung eines neuen Freestyle Segels an. Valentin verrät, dass für kommendes Jahr soll etwas "nettes" geplant sei: "Die ersten Prototypen eines neuen, vierlattigen Konzepts sind gerade angekommen, mehr darf ich aber noch nicht verraten!"

Inzwischen verbringt Valentin auch mehr und mehr Zeit hinter der Kamera. Ob Andre Paskowski wie im Freestyle auch hier Vorbild stand? Die Filme des 2013 verstorbenen Freestyle-Worldcuppers sind wohl die Besten, die es im Windsurfen bis dato gibt. Valentin steht jedoch erst seit seiner Verletzung vermehrt filmend am Strand. Letztes Jahr brach er sich in Soma Bay den Mittelfuß. Im ägyptischen Krankenhaus wurde der Fuß jedoch nur geröntgt - mit fatalen Folgen. Der Bruch wurde nicht erkannt und Valentin lief nur vier Wochen mit Krücken herum bevor er direkt in den ersten Worldcup der Saison startete. Erst zurück in Hamburg wurde der Bruch in einem MRT entdeckt. Die darauffolgende Reha verläuft für Valentin seht langwierig.

Dummerweise habe ich dann im Oktober gedacht, dass alles wieder gut sei. Ich bin nach Brasilien geflogen und hatte gedacht, ich könnte wieder anfangen zu surfen. Leider war das noch nicht der Fall. Zwei Wochen war ich schon auf dem Wasser, hatte dann aber am ersten Tag in Jeri einen dummen Crash, bei dem ich in der Schlaufe hängen geblieben bin. Ich bin an den Strand gekommen und wusste direkt: Jo, der ist wieder durch.

Surfen konnte Valentin für den Rest seines Aufenthalts in Brasilien vergessen, sodass er kurzerhand beschloss einen Film zu drehen. Das Ergebnis ist "Passion for Nature", ein Clip, der in den Medien außerordentlich gut ankam. Leider will der Knochen in seinem Fuß nicht mehr richtig zusammenwachsen und es ist auch noch nicht ganz klar, wieso das so ist.


Noch dieses Jahr soll ein neuer Film über Julian Wiemar entstehen. Drei Wochen verbrachte Valentin in Südafrika um ihm auf Schritt und Tritt zu folgen. Selber zu windsurfen war leider noch nicht wieder drin. In dem 30 minütigen Streifen soll es um Julians Reisen gehen. Als Highlight ist im Oktober ein Trip zum Windsurf-Paradies Maui geplant, um Material für den letzten Part zu drehen.

Erklärtes Ziel Böcklers ist es Windsurfen, durch Aktionen wie zum Beispiel dem "Alster-Flashmob", bei dem ein paar Freestyler während eines Sturms mitten in Hamburg surfen gingen, wieder zurück in die Wahrnehmung der Massen zu bringen. Eine perfektes Gelegenheit hierfür waren jüngst ein paar von Weg abgekommene Delfine, die in Flensburg zu Gast waren. Die Tiere sind eigentlich aus karibischen Gewässern bekannt, aufgrund der steigenden Meeres-Temperatur kommen sie aber immer häufiger auch in der Nordsee vor.

"Durch die Presseagentur habe ich in den letzten Jahren viele Leute kennengelernt, unter anderem auch einen Redakteur der Bildzeitung. Der hat mich angerufen und gefragt, ob ich nicht Lust habe nach Flensburg zu kommen, um mit den Delfinen zu surfen. Ich habe zwar erst gezögert, weil mein Fuß ja auch noch nicht wieder heil ist, aber innerhalb von zwei Tagen haben wir diese Sache dann doch durchgezogen. Gun Sails hat mir dann schnell noch ein Freeride-Segel zugeschickt, da ich gar nichts an Freeride-Material hatte, und dann haben wir die Aktion gestartet." Zum seinem Erstaunen haben sich die Delfine tatsächlich gezeigt und hatten auch richtig Lust, mit ihm zu surfen. Die "Delfinsurf-Geschichte" ist daraufhin durch die halbe deutsche Medienlandschaft gewandert. "Auch wenn die Leute Philip Köster kennen und wissen, dass er Windsurfer ist, ist Windsurfen in den Medien leider viel zu wenig präsent."

Sportlich versucht Valentin dieses Jahr erst einmal seinen Fuß auszukurieren. Nur bei den German Freestyle Battles will er unbedingt dabei sein. Als Ziel hat er dabei Overall die oberen drei Plätze angepeilt. Der enorm starken Konkurrenz ist er sich dabei aber bewusst - schließlich hat Deutschland im Moment mit Adi Beholz, Tilo Eber, Marco Lufen, Julian Wiemar und Co. eine Menge starker Freestyler zu bieten.

Fotos: Phil Schreyer, Alexis Fernet, John Carter, Stev Dumröse, Privat
Text: Lars Niggemeyer