Maximale Geschwindigkeit von über 30 Knoten auf winzigen Foils bei über 30 Knoten Wind, waren die Realität für die 14 Damen und 27 Herren, die am ersten Tag im Freefly-Slaloms beim Stopp der GWA Wingfoil World Tour auf Fuerteventura antraten. Und Nia Suardíaz und Francesco Cappuzzo verschwendeten keine Zeit, um ihren Führungsanspruch in der Weltspitze erneut zu demonstrieren.

Der World Cup auf Fuerteventura findet dieses Jahr zum 36. Mal statt und ist seit jeher ein legendäres Ereignis, das die erfolgreichsten Windsurfer und Kiteboarder der Welt hervorgebracht hat. Auch die GWA ist inzwischen fest am Playa de Sotavento etabliert und die Offiziellen entschieden, die Veranstaltung mit zwei Freefly-Slalom-Entscheidungsrunden zu beginnen. Es sollte ein Tag voller harter Stürze und Disqualifikationen werden, bis die Ergebnisse der ersten beiden Qualifikationsläufe bei den Damen und Herren standen. Fahrerinnen und Fahrer, die sich ganz auf die Surf-Freestyle-Disziplin konzentrieren, müssen sich gedulden und werden im Laufe der Woche beim Event gegeneinander antreten.

Weltmeisterin Nia Suardíaz, die schon den Tourstopp in Leucate souverän gewann, meisterte beide Runden wie gewohnt mühelos und lag damit fast 10 Punkte vor der Zweitplatzierten Kylie Belloeuvre, die im letzten Finale mit einer Disqualifikation die Chance verpasste, weiterhin auf die Führende aufzuschließen. „Ich war auf einem 3,0 qm großen Wing und einem 550 großen Frontfoil unterwegs“, sagte eine entspannte Nia Suardíaz am Strand nach ihrem Sieg nach der ersten Entscheidungsrunde. Auf die Frage, welche Größe das Backfoil habe, wußte sie nicht recht zu antworten und lachte: „ich weiß es wirklich nicht.“ Der Vorsprung von Nia Suardíaz war wie immer beeindruckend. Sie baute den Vorsprung sowohl zwischen den Bojen wie im Pumpfoil-Bereich konsequent aus und demonstrierte erneut, ihren disziplinübergreifenden Führungsanspruch auf der Tour.

Slalomspezialist Francesco Cappuzzo, wie Nia Suardíaz Gewinner des Freefly-Slaloms in Leucate, dominierte den Tag zwar nicht wie die junge Spanierin, gewann aber ebenfalls die erste Qualifikation. Im letzten Lauf des Tages bei dem Herren, dem Finale der zweiten Runde, hatten sich drei Fahrer, Francesco Cappuzzo, Bastien Escofet und Gollito Estredo, ihren Weg durch die Gruppe gebahnt und fuhren schließlich fast gemeinsam über die Ziellinie. Gollito Estredo setzte sich im Fotofinish durch und brachte damit die vorläufigen Qualifikationsergebnisse etwas durcheinander, aber Francesco Cappuzzo liegt nach zwei Rennen immer noch souverän vor Bastien Escofet und Julien Rattotti an der Spitze.

Auch auf Fuerteventura wird ein neues Format für FreeFly-Slalom angewendet, das mehrere Entscheidungsserien mit jeweils eigenen Finals verwendet, um am Ende die besten Fahrerinnen und Fahrer für das Finale zu qualifiziert. Dieses neue Format bietet, so die GWA, ein faireres Ergebnis und ermöglicht es den Organisatoren, die Qualifikationsphase in jeder Phase der Events zu beenden.

Für heute ist ein zweiter Tag mit schnellem FreeFly-Slalom geplant. Die Organisatoren hoffen, mindestens vier vollständige Ausscheidungsrunden zu absolvieren, bevor sie in eine letzte Entscheidungsrunde wechseln, die in einem Finallauf die besten Fahrerinnen und Fahrer ermittelt. Der Wind dürfte den Sand auch heute wieder vom Strand über das Wasser fegen und die Bühne für noch mehr wilde Slalomaction bieten.

Fotos: GWA Wingfoil Tour/Svetlana Romantsova