GWA World Cup Hvide Sande 2023: Nia Suardíaz und Malo Guénolé siegen

GWA World Cup Hvide Sande 2023Nia Suardíaz und Malo Guénolé siegen

Die Spanierin Nia Suardíaz holt sich nach dem Surf-Freestyle-Triumph in Hvide Sande ihren ersten Weltmeistertitel. Malo Guénolé setzte sich bei den Herren durch und macht den Kampf um den Weltmeisterschaftstitel damit nochmal spannend.

von Sven Block
Gleich nach Tagesanbruch setzte die Wettkampfleitung Surf-Freestyle an, weil man befürchtete, dass sich der prognostizierte Windmangel in den kommenden Tagen als schwierig für diese Disziplin erweisen könnte. Und in der Tat hielt der Wind am ersten Tag in Hvide Sande an, um Ergebnisse bei den Damen und Herren auszufahren.

Nia Suardíaz holt sich mit einem Sieg beim GWA Wingfoil World Cup Dänemark, der vor der atemberaubenden Kulisse der Dünen von Hvide Sande ausgetragen wurde, ihren ersten Surf-Freestyle-Weltmeistertitel. Das 16-jährige Wingfoil-Wunderkind hat in diesem Jahr alles weggefegt und sich den Titel bereits gesichert, obwohl noch zwei Surf-Freestyle-Stopps auf der GWA Wingfoil World Tour ausstehen. „Es fühlt sich großartig an, hier Weltmeister im Surf-Freestyle zu werden“, sagte Nia Suardíaz nach dem Wettkampf. „Das war mein Ziel seit letztem Jahr. Ich habe es letztes Jahr nicht geschaft. Ich wurde Zweite. Ich habe viel trainiert und mein Fokus lag viel mehr darauf, Erste zu werden. Ich war vor dem Finale etwas nervös, weil ich wusste, dass ich den Titel holen könnte, wenn ich gewinne. Ich bin also total begeistert.“
GWA World Cup Hvide Sande 2023: Nia Suardíaz und Malo Guénolé siegen
GWA World Cup Hvide Sande 2023: Nia Suardíaz und Malo Guénolé siegen
GWA World Cup Hvide Sande 2023: Nia Suardíaz und Malo Guénolé siegen
Der amtierende Surf-Freestyle-Weltmeister Malo Guénolé tritt mit einem Sieg in Hvide Sande die Verteidigung seines Weltmeistertitels an. Es war sein erster Surf-Freestyle-Sieg in diesem Jahr, obwohl er sich im letzten Monat in Rio de Janeiro einen Wave-Sieg sichern konnte. „Ich bin ziemlich begeistert, denn es ist mein erster Surf-Freestyle-Sieg seit Taiba, als ich letztes Jahr im Finale gewonnen habe“, äußerte sich Malo Guénolé. „Es ist auch mein zweiter Sieg in Folge auf der GWA-Tour. Aber es ist das erste Mal in diesem Jahr, dass wir surfen. Ich surfe seit meiner Jugend. Ich denke, ich kann gut lesen, wo die Wellen am besten sind.“

Die erlesene Riege der Damen von 10 Athletinnen ging als erstes aufs Wasser. Nach einer kurzen Pause, als der Wind etwas nachließ, beschloss das Rennkomitee, das Format kurzfristig zu ändern. Bei kleinerer Brandung, zählten eine Welle und ein Trick. Im ersten Halbfinale sicherte sich der ehemalige Weltmeister Bowien van der Linden einen Platz im Finale. Die Niederländerin setzte sich gegen ihre Konkurrentin Orane Ceris aus Neukaledonien durch, die sich am Ende den dritten Podiumsplatz sicherte. „Ich bin super begeistert, weil es nicht so einfach war“, verriet Orane Ceris nach der neuen Regelung. „Normalerweise hätten wir nur drei Tricks gemacht, aber das hier war ein Trick und ein Wave-Score. Darauf war ich nicht besonders vorbereitet, da ich nicht gut surfen kann. Aber ich bin glücklich."

Im zweiten Halbfinale setzte die Französin Kylie Belloeuvre Nia Suardíaz durchaus unter Druck. Am Ende konnte Nia Suardíaz mit nur weniger als einem Punkt Vorsprung gewinnen. Der Toeside Frontside 5 hatte den Ausschlag gegeben.
GWA World Cup Hvide Sande 2023: Nia Suardíaz und Malo Guénolé siegen
GWA World Cup Hvide Sande 2023: Nia Suardíaz und Malo Guénolé siegen
GWA World Cup Hvide Sande 2023: Nia Suardíaz und Malo Guénolé siegen
Der erste Versuch, das Finale zwischen Nia Suardíaz und Bowien van der Linden auszutragen, scheiterte, als einige Fahrer den Wettkampf störten und das Rennen wiederholt werden musste. Nia Suardíaz' Wave-Score und ein Frontside 3 brachten beide höhere Scores und bescherten ihr den Sieg über Bowien van der Linden. Trotzdem freute sich die Niederländerin über ihren Erfolg: "Ich fühle mich gut; Ich freue mich über meinen zweiten Platz. Im Finale lief es richtig gut. Ich habe mein Bestes gegeben und es war wirklich knapp. Daher bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Es war ein Tag mit gemischten Gefühlen. Alles war etwas durcheinander. Wir hatten zwei Finale, also hatten wir ein bisschen zusätzliches Training.“

Bei den Herren sorgten die schwierigen Bedingungen bei schwächelnden Brisen für einige Überraschungen, darunter das unerwartete frühe Ausscheiden des jüngsten Finalisten Axel Gerard aus Frankreich und der Schweizer Legende Balz Müller im Viertelfinale.

Im Halbfinale trafen schliesslich die beiden Franzosen Alan Fédit und Bastien Escofet aufeinander. Alan Fédit eröffnete mit seinen charakteristischen Corkscrew Frontside 7, der ihm 7,67 Punkt bescherte. Aber Bastien Escofets hielt mit einer guten Wellenwertung dagegegen. Hohe 8,20 Punkte bedeuteten am Ende den Sieg und einen Platz im Finale.

Das zweite Halbfinale war ein Entscheidung zwischen Malo Guénolé und Chris MacDonald. Die hohe Wellenpunktzahl von 8,57 Punkten von Malo Guénolé war der ausschlaggebende Faktor mit dem sich der amtierende Weltmeister gegen die jüngsten Finalniederlagen revanchieren konnte.

Chris MacDonalds überragende Form in diesem Jahr hätte ihm den Surf-Freestyle-Weltmeistertitel gebracht, wenn er gewonnen hätte. Aber im Wellenabreiten zeigte der US-Amerikaner diesmal Schwächen. Auch im kleinen Finale um den dritten Podiumsplatz wurde er von Alan Fédit geschlagen. „Ich bin superglücklich, weil ich die letzten drei Monate bei superstarken Winden auf den Kanaren trainiert habe“, sagte Alan Fédit. „Jetzt bin ich wieder auf einem 5m2-Flügel. Er scheint dagegen groß und schwer. Aber ich habe es geschafft, aufs Podium zu kommen.“

Das Finale zwischen den formstarken Franzosen Malo Guénolé und Bastien Escofet erwies sich im Anschluss als ebenbürtig. Bastien Escofets einhändiger Backflip mit einer Wertung von 6,87 Punkten und eine hohe Wellenwertung sorgten dafür, dass beide auf nahezu gleichen Punktestand blieben. Aber es war erneut Malo Guénolés Wellenauswahl und sein Abreiten, für die er mit 8,60 die höchste Punktzahl des Tages erzielte, die ihm leichte Vorteile verschaften. Mit einem gewaltigen Frontside 7 am Ende des Laufs, der 8,33 Punkte erhielt, besiegelte er dann seinen Sieg in Hvide Sande. Bastien Escofet war mit seiner zweiten Position aber mehr als zufrieden: „Es ist das erste Mal, dass ich auf der Welttournee in einem Finale stehe“, freute er sich nach dem Finale. „Die Bedingungen waren brandgefährlich. Der Wind war etwas schwach, aber die Wellen machten so viel Spaß und waren so gut. Ich bin wirklich superstoked.“

In den kommenden Tagen steht FreeFly-Slalom-Action auf dem Programm, sobald der Wind ausreichen sollte. Auch hier kann es bereits zu spannenden Entscheidungen um den Weltmeistertitel kommen.

Ergebnis GWA Wingfoil World Cup Denmark 2023


Surf-Freestyle Damen
1. Nia Suardíaz (ESP)
2. Bowien van der Linden (NED)
3. Orane Ceris (FRA)
4. Kylie Belloeurvre (FRA)

Surf-Freestyle Herren
1. Malo Guénolé (FRA)
2. Bastien Escofet (FRA)
3. Alan Fédit (FRA)
4. Chris MacDonald (USA)

Fotos: GWA Wingfoil Tour / Lukas K. Stiller

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