PWA World Cup Fuerteventura 2024: Sarah-Quita Offringa holt sich die Single

PWA World Cup Fuerteventura 2024Sarah-Quita Offringa holt sich die Single

Der PWA World Cup Fuerteventura 2024 begann mit einem explosiven Start. Bei 30 bis 35 Knoten Wind konnte die Single Elimination der Damen und die erste Runde bei den Herren beendet werden. Die 14-fache Freestyle-Weltmeisterin erlebte eine Schrecksekunde, aber am Ende reichte es doch für den Sieg.

von Sven Block
Gleich am ersten Tag ging es beim Worldcup auf Fuerteventura ans Eingemachte. Zwar baute sich mit der Sideshore-Richtung keine richtige Dünung auf, aber der starke verlässliche Wind machte die ersten Entscheidungen spannend und sehenswert. Im deutlich kleineren Teilnehmerfeld der Damen konnte die gesamte Hinrunde, bei den Herren die erste Runde ausgefahren werden, wobei die Topgesetzten den Einstieg in den Wettbewerb ohne nennenswerte Blessuren überstanden haben.

Freestyle Damen


Sarah-Quita Offringas Eröffnungs-Heat war gewohnt weltmeisterlich. Mit 28,5 Punkten holte sie die höchste Wertung im Wettbewerb und warnte damit ihre Rivalinnen. Im Finale hingegen lief sie nicht zu gewohnter Form auf, machte eine Reihe untypischer Fehler und brauchte bis kurz vor Schluss noch eine Wertung auf der Backbordseite, um ihr Scoresheet zu vervollständigen. Em Ende gelang der Arubanerin ein Vorwärtsloop, der sich als entscheidend erwies, um das Siegerfinale gegen Oda Brødholt mit knappen Vorsprung zu gewinnen. Da die letzte Wertung erst nach Heat-Ende addiert wurde, wurde die Norwegerin schon zum Siegerinterview gebeten. Zu diesem Zeitpunkt lag sie noch mit 0,1 Punkten Vorsprung knapp in Führung.

Aber Oda Brødholt freute sich auch über den zweiten Platz und ihre solide Leistung auf dem Wasser. Dasselbe Ergebnis hatte sie auch im vergangenen Jahr in der Hinrunde erzielen können und auch diesmal gelang es ihr gegen Maaike Huvermann im Halbfinale mit einer Kombination aus Shuvit Spocks, Burnern und Skopus die Oberhand zu behalten.

Lisa Kloster, die 2023 den vierten Gesamtrang belegte, bewies am ersten Tag, dass sie allemal das Zeug dazu hat, um sich eine Platz auf dem Podium zu erkämpfen. Mit einem fantastischen dritten Platz in der Single Elimination, sicherte sie eine gute Position für die Rückrunde. Sie zeigte im Halbfinale gegen Sarah-Quita Offringa nicht ihre beste Leistung, aber im B-Finale gegen Maaike Huvermann passte alles zusammen und sie holte sich den Sieg mit 0,7 Punkten Vorsprung.
PWA World Cup Fuerteventura 2024: Sarah-Quita Offringa holt sich die Single
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Auch wenn in diesem Jahr erneut Freestyle bei den Damen vor Sylt angekündigt bleibt, hat Pressesprecher Chris Yates von der PWA wohl wenig Hoffnung, dass auch der Damenwettbewerb in dieser Disziplin im späten September vor Westerland mit einer zweiten Jahreswertung ausgetragen wird. Das ist nicht nur deshalb schade, weil der Damenwettbewerb mit der geringen Anzahl der Teilnehmerinnen kompakt gestaltet ist und zu schnellen Ergebnissen führt. Für Lisa Kloster besteht somit aber die Möglichkeit, dass sie mit der Verteidigung ihrer guten Platzierung gegen Maaike Huvermann in der Rückrunde auf ihre erste Podiumsplatzierung in der Weltmeisterschaft hinsteuert.

Aber Maaike Huvermann wird die Podiumsplatzierung nicht kampflos aufgeben wollen. Auch im letzten Jahr hatte die Niederländerin zunächst einen schwachen Start, nutzte die Rückrunde aber gnadenlos, um sich auf den zweiten Platz zurückzukämpfen.
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Freestyle Herren


Die erste Runde bei den Herren brachte zwar wenig Überraschungen, aber natürlich genügend Action, um den ersten Eindruck zur Verfassungsform des Teilnehmer zu ermitteln, die hier im Rahmen der PWA Tour das erste Mal auf einander treffen. Der starke Wind und die eher kleinen Dünungswellen machten es den Teilnehmern allerdings nicht leicht, ihr ganzes Potential zu zeigen. Augenweiden wie der Double Air Culo und der immense Air Kabikuchi, den Yentel Caers im letzten Heat zeigen konnte, waren eher die Ausnahme. Lennart Neubauer war der einzige Fahrer, der einen Shifty nicht nur versuchte, sondern auch sauber landen konnte. Der eine oder andere Fahrer wird aber vielleicht auch mit angezogener Bremse in die erste Runde gestartet sein, wie Moderator Ben Proffitt vermutet.

Die jeweiligen Favoriten im Heat, Sam Esteve, Steven van Broeckhoven, Niclas Nebelung, Amado Vrieswijk, Balz Müller, Lennart Neubauer, Nicolas Akgazciyan, Anthony Ruenes, Antoine Albert und Yentel Caers, zogen ohne Probleme in die nächste Runde ein. Der eine oder andere Heat hatte es natürlich trotzdem in sich.

Heat 1b brachte Steven van Broeckhoven und Gollito Estredo, der für We One und Gunsails antrat, zusammen. Am Ende war es Steven van Broeckhoven, der den Sieg mit recht deutlichem Vorsprung davontrug und es wird für Gollito Estredo ein langer Weg durch die Double Elimination sein um seinen ersten Einstand auf der Tour seit 2022 gebührend zu Ende zu bringen.

Gleich im Anschluss-Heat bewies Niclas Nebelung erneut seine Starkwindqualitäten und beeindruckende Form. Er erzielte mit 35,8 Punkten die zweithöchste Wertung des Tages und verwies den Niederländer Robin van Linden in diesem Heat in eine Statistenrolle. Kann er an dieser Form festhalten, wird es im nächsten Heat auch für Jacopo Testa schwer, ins Viertelfinale einzuziehen.

Der hatte gestern deutlich mehr Probleme sich durchzusetzen und mit Davy Scheffers einen ebenbürtigen Gegner zugelost bekommen. Als fast keine Zeit mehr übrig blieb, landete der Italiener einen wahnsinnigen Spock in Kabikuchi, was wohl der Schachzug des Tages war und Davy Scheffers den Platz im Achtelfinale zunichtemachte. Der Niederländer hat sich aber als starker Kandidat für die Rückrunde deutlich empfohlen. Mit 31 Punkten auf der Scorekarte räumt er das Feld mit der höchsten Wertung bei den Unterlegenen und hätte dem einen oder anderen Heat-Gewinner locker das Wasser gereicht.

Auffällig gut präsentierte sich auch der aktuelle U20-Freestyle-Weltmeister Takumi Moriya, der mit Bodhi Kempen in Heat 4a keinen leichten Gegner hatte. Er trifft im Achtelfinale jetzt auf Adrien Bosson.

Im fünften Heat sendete Lennart Neubauer deutliche Signale an seine Konkurrenten. Mit 39,5 Punkten konnte er die höchste Wertung des Tages erzielen und die bisherige Bestleistung von Niclas Nebelung einstellen. Er zeigte hervorragende Combos wie einen Spock into Kono und einen Double Burner.

In Heat 7b kam es zu einem äußerst knappen Kampf zwischen den beiden Bonaireanern Youp Schmit und Kiri Thode, der wie Gollito Estredo sein Comeback feierte. Im Großteil des Heats wurden die beiden Topathleten kaum duch ein paar Nachkomma-Punkte getrennt, aber Youp Schmit gelang es zum Heat-Ende einen Kabikuchi und einen Double Culo zu landen, um schließlich die Oberhand zu gewinnen und weiterzukommen.

Die Vorhersage für heute sieht geringfügig weniger windig aus als für gestern. Es sollte immer noch windig genug sein, um den explosiven Freestyle vom Vortag fortzusetzen und die zweite Runde bei den Herren hält bereits einige Höhepunkte bereit.

Ergebnis Freestyle Damen Single Elimination PWA World Cup Fuerteventura 2024


1. Sarah-Quita Offringa (ARU)
2. Oda Johanne Brødholt (NOR)
3. Lisa Kloster (GER)
4. Maaike Huvermann (NED)

Fotos: PWA World Tour/John Carter

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