Du verbringst mehr Zeit mit deiner Familie in Österreich und hast nun auch deinen Teamkollegen und Duotone Cheftester Marco Lang nebenan. Wie trainiert oder arbeitet ihr zusammen?
Ich denke, um Produkte zu testen, neue Segel, Masten, Gabelbäume und Bretter, aber auch die aktuelle Ausrüstung, die wir verwenden, braucht es zwei Leute. Jemanden wie Marco zu haben, der weniger als eine Stunde von mir entfernt wohnt, macht es sehr einfach, diese Dinge zu erledigen. Wenn z.B. neue Prototypen ankommen, kann er mich anrufen und sobald die Bedingungen passen, können wir testen gehen. Wenn ich in Holland bin, habe ich niemanden in der Nähe, der so schnell ist wie er, und umgekehrt, wenn ich nicht in Österreich bin, ist es bei Marco genauso. Ich finde es also toll, dass wir uns gegenseitig helfen können. Das ist nicht nur für uns als Fahrer gut, sondern auch für unsere Sponsoren.

Du warst bei der Entwicklung des Warp_Fin 20.21 beteiligt. Wie zufrieden bist du mit dem Ergebnis? Ist das die Rennmaschine, die du brauchst, um endlich den PWA-Titel zu gewinnen?
Als ich auf Teneriffa ankam, habe ich die neuen Segel direkt aus der Box mit auf die Regattastrecke genommen und konnte gleich einige Heats gewinnen. Ich habe also schon super Erfahrung damit gemacht und freue mich nun darauf, die Segel dieses Jahr in richtigen Rennen zu fahren!

Wie haltest du dich in Form, motiviert und bereit, wenn es mit dem Welt Cup weitergeht?
Auf Teneriffa hatten wir perfekte Bedingungen, um uns auf den Welt Cup vorzubereiten. Außerdem habe einen neuen Personal Trainer, der mir sehr hilft, fitter zu werden als je zuvor. Ich denke, ich bin noch nicht der Stärkste und Fitteste, aber darauf hinzuarbeiten motiviert mich sehr. Wenn ich mir andere Sportarten anschaue, glaube ich, dass wir uns beim Windsurfen auf der physischen Seite noch verbessern können. Dieses Ziel gibt mir eine extra Motivation und wird mich in der Zukunft sicher weiterbringen.

Auch, wenn es schwer zu sagen ist, was sind deine Pläne für die kommende Saison? Gibt es interessante Projekte, an denen du gerade arbeitest?
Zuallererst hoffe ich, dass wir eine großartige Weltcup-Saison haben werden. Sowohl für die Leute zum Zuschauen bzw. Folgen als auch für uns, damit wir wieder an Wettkämpfen teilnehmen können. Außerdem werde ich Clinics in verschiedenen Ländern durchführen. Zudem habe ich in eine neue Kameraausrüstung investiert, um mehr Content und einige informative Videos selbst produzieren zu können. Mit einigen weiteren Dingen, die daherkommen, bin ich sicher, dass ich beschäftigt sein werde.

Wo willst du in fünf Jahren sein?
In fünf Jahren hoffe ich, dass ich mein Ziel, Weltmeister zu werden, erreicht habe, das ist mit Sicherheit eines der Dinge. Und jetzt, seit der Covid-Situation, hoffe ich, dass das Leben wieder normal ist, dass wir reisen können, dass wir eine tolle World Cup Tour haben mit vielleicht ein paar neuen Orten und toller Action. Ich mag es immer noch, an der Spitze meines Sports zu sein, mich selbst zu pushen, andere zu pushen und für in fünf Jahren denke ich, dass das ein schönes Ziel ist!

Welches Motto oder Statement möchtest du mit uns teilen?
Lasst uns in dieser Zeit positiv (nicht Covid-positiv natürlich) bleiben, auch wenn wir nicht tun können, was wir gerne tun würden. Einige Jungs wie ich haben das Glück, windsurfen zu können, während andere vielleicht zu Hause festsitzen. Aber lasst uns eine tolle Saison machen, genießt sie so viel wie möglich mit Freunden. Diese Periode wird irgendwann enden und das Leben wird wieder zur Normalität zurückkehren, bis dahin bleibt einfach positiv und treibt unseren erstaunlichen Sport voran.

Fotos: Dutone/Ronny Kiaulehn und CCfilms Christian Czadilek, John Carter/PWA