Monty Spindler: der Segelmacher

Monty SpindlerDer Segelmacher

Seinen Namen kennt fast jeder Windsurfer auf der Welt. Zwar sind die „fetten Jahre“ längst Geschichte, aber Monty Spindler ist noch immer hochmotiviert seine Segel weiter zu entwickeln. Nach Neilpryde und A.R.T. kam „The Loft“, danach folgte „Loftsails“. Wie der sympathische US-Amerikaner sein Leben als Segelmacher verbrachte verrät er WINDSURFERS bei einem Interview in Tarifa.

von Fabian Grundmann
Moin Monty, schön dass du dir Zeit genommen hast uns ein paar Fragen zu beantworten. Du bist einer der namentlich bekanntesten Segelmacher für Windsurfsegel weltweit. Kannst du kurz zusammenfassen, wie deine Zeit durch A.R.T. beeinflusst wurde und wie es dann zum Ende kam?
Sehr gerne! Also die Marke A.R.T. wurde geboren, als Udo Schultz für seine Boardmarke Fanatic eine Segelmarke als Partner suchte. North Sails bewarb sich damals um eine Kooperation, aber Udo wollte eine für sich bessere Lösung finden. 1986 bekam ich das Angebot bei A.R.T. Segeldesigner zu werden, nachdem ich Neilpryde verlassen hatte. Elf Jahre lang arbeitete ich dann für A.R.T., bis sich der Windsurfmarkt in den früher 90ern stark veränderte. Alle Marken mussten das Produktionsvolumen reduzieren. A.R.T. sah eine Möglichkeit Kosten zu sparen, indem ich entlassen wurde und Robert Stroj ab 1996 meine Funktion übernahm. 1997 war dann Schluss mit der Marke A.R.T.
Monty Spindler: der Segelmacher
Monty Spindler: der Segelmacher
Monty Spindler: der Segelmacher
Du kommst gebürtig aus den USA, aber du lebst seit einigen Jahren in Tarifa. Was war der Grund den USA den Rücken zu kehren? Ist Europa ein besserer Markt, um Segel zu verkaufen oder war der Levante-Wind in Tarifa ein guter Grund um täglich Segel testen zu können?
In den 70ern arbeitete ich in verschiedenen Yacht-Saillofts in den USA und nähte Windsurfsegel für mich selbst. 1980 baute ich dann Custom-Segel für Racer, wie Ken Winner und andere, die zu diesem Zeitpunkt von Neilpryde gesponsort wurden. 1982 holte Neilpryde mich dann nach Hongkong, um dort Segel zu designen. Das war eine sehr interessante Zeit! Zwei Jahre später versetzte mich Neilpryde dann an den Gardasee um enger mit den europäischen Vertrieben und Shops zusammen zu arbeiten. Auch Neilpryde musste dann später sein Produktionsvolumen verringern. Ich kaufte das Gardasee-Loft von Neilpryde 1985 ab und kam ja dann ein Jahr später zu A.R.T. Der Gardasee ist ein Paradies! Aber die Winter waren lang und kalt, außerdem vermisste ich echte Wellen und einen weiten Blick. Die Winter verbrachte ich dann auf Maui und in Tarifa, bis ich 1994 komplett nach Tarifa zog. Ja, der Levante und der Poniente! Lange Strände, viel Platz und das milde Klima! Tarifa zog mich in seinen Bann! Ein perfekter Platz zum Windsurfen, zum Leben und um Segel zu entwickeln.
Monty Spindler: der Segelmacher
Monty Spindler: der Segelmacher
Monty Spindler: der Segelmacher
Als du mit deiner jetzigen Marke Loftsails durchgestartet bist, war der Hype rund ums Windsurfen bereits verflogen. Was hast du von der Marke erwartet? Was waren deine Ziele und hast du diese schon erreicht?
The Loft startete 1999. Ich habe alleine begonnen die Marke zu managen, was ich auch bis 2009 durchgehalten habe. Danach wurde es mir zu viel mich um alles selbst zu kümmern und gab die kommerzielle Arbeit ab. „The Loft“ änderte ich dann 2011 zu „Loftsails“. Anfangs hatte ich keine speziellen Erwartungen, außer meine Kreativität zu genießen und die Interaktion zwischen meinem Equipment und dem Wind zu entwickeln. Ich habe viel entdeckt und viel gelernt. Mein übergeordnetes Ziel, kreativ zu arbeiten und mich selbst zu verwirklichen, habe ich somit erreicht.

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