Lass uns über ein schöneres Thema sprechen. Du hast das letzte Jahr, in dem es wegen der Pandemie keine Wettkämpfe gab, zu Hause auf Aruba verbracht, zusammen mit Oda Johanne. Ihr habt auch viele Surftrips mit ihr zusammen gemacht. Man sieht euch eigentlich nur noch zusammen, haha!
Ich denke, Oda und ich haben im Moment die Möglichkeit zu reisen und zu trainieren, wo immer wir wollen. Also haben wir beschlossen, genau das zu tun! Zusammen zu reisen öffnet einem die Türen zu Orten, an die man alleine nicht kommen würde. Wir sind beste Freundinnen geworden, und das gemeinsame Reisen hat viel Spaß gemacht. Für mich ist sie großartig, weil sie die einzige andere Frau ist, die alle drei Disziplinen auf hohem Niveau betreibt, und wir sind beide immer bereit, uns selbst zu fordern. Ich glaube, wir pushen uns gegenseitig auf und außerhalb des Wassers. Manchmal wird sogar ein Crossfit-Workout zu einem Wettbewerb zwischen uns. Na ja, eigentlich jedes mal haha. Aber am Ende des Tages ist es toll, jemanden zu haben, mit dem man dieses Windsurfing-Abenteuer teilen kann!

Welcher Trip hat dir am besten gefallen?
Letztes Jahr haben wir einen wirklich coolen Roadtrip nach Sardinien gemacht. Alles ging schief, aber es war ein totales Abenteuer. Bevor wir nach Sardinien gefahren sind, sind wir durch Dänemark gefahren, und ich mag Hanstholm wirklich sehr, und die Küste Dänemarks hat einige wahnsinnige Wellen! Dank Steffi Wahl und Lina Erpenstein habe ich gelernt, wie fantastisch es sein kann, im Norden zu surfen. Sie sind so leidenschaftlich, wenn es um Wellen und Windsurfen geht, und sie sind diejenigen, die das jedes Jahr in mir wecken, wenn ich im Norden bin.

Hat es etwas für dich verändert, rauszugehen und frei zu surfen und sich keine Gedanken über das Training oder die kommenden Bedingungen zu machen?
Ich denke, es gab mir die Möglichkeit, mich zu entspannen. Seit 2014 habe ich in allen Disziplinen Wettkämpfe bestritten, so dass ich nur etwa 1 Monat im Jahr zu Hause war. Wegen der Pandemie war ich 5 Monate am Stück zu Hause und konnte mich beruhigen und ein wenig durchatmen. Das freie Surfen hat mir in diesen 5 Monaten Spaß gemacht, aber nach dem Event in Israel im letzten Juni habe ich gemerkt, dass ich wirklich Wettkämpfe brauche, um mich zu pushen. Es war also gut, auch mal zu spüren, wie es ohne Wettkämpfe ist.

Stell dir vor, du könntest deine persönliche Traum-Worldtour organisieren, wo würden die Worldcups stattfinden? Wäre Sylt dabei?
100% ehrlich, Sylt ist jedes Jahr ein Highlight. Die Bedingungen sind rau, und die Sonnenuntergänge am Ende des Tages sind Wahnsinn, was Sylt ein bisschen ein magisches Gefühl verleiht. In den letzten drei Jahren hatten wir wirklich gute Bedingungen und die Wettkämpfe dort waren ein Riesenspaß! Also würde ich es auf jeden Fall auf der Tour behalten.

Natürlich bin ich ein großer Fan von Maui, Cabo Verde und den Kanaren, und in den letzten Jahren waren wir an einigen wirklich coolen Spots für Slalom. Die folgenden Spots sind Events, die ich gerne für Wave und Freestyle sehen würde. Für die Welle Moulay in Marokko, Sardinien, Margaret River in Australien, Baja in Mexiko, ein mobiles Event in Kapstadt, und der Norden von Fuerteventura. Im Freestyle Jericoacoara, Geraldton in Australien, El Yaque und Büsum an der Nordsee.

Du und Oda, ihr habt in den letzten Monaten einige Youtube-Videos gemacht. Wird das zu einer neuen Karriere? Auch mit 30k Followern auf Instagram, was nur etwas weniger ist als Björn Dunkerbeck oder Philip Köster, könntest du wahrscheinlich allein von Social Media leben? Könntest du dir vorstellen, hauptberuflich nur noch Influencerin zu sein?
Das Videodrehen ist eine von Odas heimlichen Leidenschaften, und ich bin normalerweise der Schauspieler, der improvisieren muss, also sind wir zusammen ein gutes Team. Ich würde nie zu viel filmen, sondern nur surfen, aber in letzter Zeit habe ich gelernt, dass es auch cool ist, zu filmen und zu teilen, was wir durchmachen. Wer weiß, wen man damit inspiriert, oder? Ich denke, wir wollen einfach den Spaß am Sport teilen und gleichzeitig ein hohes Niveau für Frauen zeigen. Die Top-Action ist cool zu sehen, aber wir finden es auch wichtig, den Lebensstil zu zeigen und die Leute auf unser Abenteuer mitzunehmen. Ich denke, es ist cool, wenn wir in der Zukunft mehr High-End-Videos zu machen. Social Media wird immer größer, ich sollte mich vielleicht ein bisschen damit beschäftigen, um mir noch Support zu sichern, haha.

Vlog - A Day in Karpathos

Vielen Dank Sarah-Quita und wir wünschen dir viel Glück beim kommenden Worldcup!
Danke fürs Folgen und Unterstützen! Drückt mir die Daumen für La France!

Fotos: Oda Johanne, Artmando Multimedia, Jetlag, PWA/John Carter