Schlei statt Hawaii: Henri Kolberg im Interview

Schlei statt HawaiiHenri Kolberg im Interview

von Mathias Genkel
O. k., Hawaii fiel aus. Dafür hattest du kürzlich einige TV-Auftritte. Wie kam es dazu? Kannst du uns ein bisschen von den Drehtagen erzählen? Warst du aufgeregt oder hast du extra was riskiert? Ich habe ein Foto von einem Goiter in Kellenhusen gesehen! Das sah gut aus!
Die Drehtage mit dem Fernsehen waren schon etwas ganz besonderes. Das kam eigentlich ganz spontan. Ich hatte nach meinem Sieg beim U20 World Cup in Klitmøller im letzten Jahr Kontakt zu einem Mitarbeiter beim NDR. Als dann diese extremen Bedingungen vorhergesagt waren, kam die Idee, das mit dem Fernsehen zu begleiten. Und nach dem ersten Dreh hatte ich dann sofort auch eine E-Mail von Sat.1 Regional in meinem Postfach, die die Story mega interessant fanden. Und so habe ich dann zwei Tage später auch noch mit denen gedreht.

Ich war natürlich aufgeregt. So ein Fernsehteam dabei zu haben und dann dort vor der Kamera zu reden, kannte ich ja so noch gar nicht. Und gerade wenn man sowieso schon nervös ist, vor der Kamera zu stehen und zu reden, hilft es nicht, wenn man eine Kopfhaube aufhat und das Gesicht kurz vom einfrieren ist. Aber ich glaube die Beiträge sind trotzdem ganz cool geworden. Extra was riskieren war gar nicht wirklich möglich. Ich musste einfach gucken, was in diesen extremen Bedingungen möglich war. Einen Doppel vor der Fernsehkamera zu springen war dann aber auf alle Fälle sehr cool.
Schlei statt Hawaii: Henri Kolberg im Interview
Schlei statt Hawaii: Henri Kolberg im Interview
Schlei statt Hawaii: Henri Kolberg im Interview
Das erinnert ja schon fast an Philip Köster! Hast du eigentlich Vorbilder im Windsurfen oder im Wassersport allgemein?
Klar habe ich Vorbilder. Als ich mit dem Windsurfen begonnen habe war Philip mein absolutes Vorbild und hat mich echt motiviert in die Welle zu gehen. Mittlerweile ist auch Brawzinho ganz oben auf der Liste. Marcilio hat einfach diesen kräftigen Style und das wirklich an jedem Spot auf der Welt. Das würde ich auch gerne können.

Vielleicht hilft dir dein neuer Boardsponsor dabei, diesen Style auf der Welle zu haben. Erzähl uns ein bisschen zu Sunova Boards.
Die Boards sind sehr cool und stechen mit ihrem Design aus der Masse heraus. Und durch den Hintergrund aus dem Surf und Sup-Bereich sind die auch sehr radikal, was mir sehr gefällt.
Schlei statt Hawaii: Henri Kolberg im Interview
Schlei statt Hawaii: Henri Kolberg im Interview
Schlei statt Hawaii: Henri Kolberg im Interview
Du wohnst an der Schlei. Siehst du hier deinen Lebensmittelpunkt in den nächsten Jahren oder gehst du studieren oder nur noch Windsurfen?
Grundsätzlich wohne ich hier tatsächlich gar nicht schlecht. Ich habe keinen direkten Homespot und muss immer ein kleines Stück fahren, aber innerhalb von 1,5 Stunden Fahrt erreiche ich auch fast jeden Spot hier um die Ecke, egal ob Ostsee oder Nordsee und auch nach Dänemark ist es nicht weit. Nach Klitmøller fahre ich gerade mal 3,5 Stunden. So kann ich dann wirklich immer jeden Wind mitnehmen, der kommt. Ob ich auch die nächsten Jahre hier bleiben werde, kann ich aber noch nicht sagen. Auf den Kanaren hat man natürlich so gut wie jeden Tag Wind, was auch nicht schlecht ist. Ich mag aber eigentlich die Idee lieber immer für ein paar Wochen an einem Ort zu sein, je nachdem wo die Bedingungen gerade am besten sind. Ich studiere nebenbei online deshalb bin ich da relativ flexibel.

Was studierst du denn? Bist du ernsthaft bei der Sache?

Ich studiere Medien-und Kommunikationswissenschaften. Das Fach ist cool und hilft mir auch bei meinen Tätigkeiten beim Windsurfen weiter, da ich mich da ja auch selbst vermarkten muss. Ich habe aller Dings grade Schwierigkeiten mich zu motivieren mir Termine und Deadlines zu setzen. Nur alleine zuhause zu studieren ist nicht ganz einfach, es fehlt einfach der persönliche Austausch. Ich versuche einen vernünftigen Rhythmus zu finden, es fällt mir aber nicht leicht obwohl ich das Thema sehr interessant finde. Deshalb überlege ich ein wenig, ob ich vielleicht doch auf eine andere Art und Weise studieren möchte.


Dann zurück zur Freizeit! Wenn du auf Segeltour gehst, hast du schon einmal richtig gute Wavespots entdeckt?
Richtig gute Wave Spots beim Segeln zu entdecken ist immer gar nicht so leicht. Mit dem Boot ist man ja deutlich langsamer unterwegs und wenn dann mal guter Wind ist, auch am richtigen Spot zu sein, kommt dann leider nicht so häufig vor. Meistens kommt sowas dann, wenn man es gar nicht erwartet. Genau diese Tage sind dann aber immer perfekt und bleiben einem lange in Erinnerung.

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