Auf dem Sprung zum Profi - Julian Salmonn im Interview

Auf dem Sprung zum ProfiJulian Salmonn im Interview

von Fritz Lüders
Apropos World Cup Cabezo: Dort gibt es ja auch abseits von Events einige namenhafte Windsurfer auf dem Wasser. Hast du einen festen Trainingspartner oder wirst du von Bruch, Mussolini und Co. unterstützt?
Tim Van Dam Sanchidrian und einige der Locals sind meine Trainingspartner. Die sind hier auch alle total offen und nett und haben mich von Anfang an gut aufgenommen. Wenn die Jungs, die die PWA mitfahren, mal hier sind, unterstützen diese mich eigentlich auch. Ich kann mir auf jeden Fall jederzeit Tipps von den Pros einholen.

Wie ging bei dir überhaupt alles los? Als Wunderkind wurdest du ja wahrscheinlich nicht gerade geboren.
Zum Windsurfen kam ich - wie so viele - durch die Eltern. Die haben das schon ewig gemacht und wir fuhren in den Ferien somit immer zu irgendwelchen Surfspots. Ich fand es schon früh nervig, dass die Urlaube so kurz waren und dann auch manchmal kein Wind war. Deswegen hatte ich irgendwie schon immer vor, ein Auslandsjahr zu machen, um öfters aufs Wasser zu gehen. Über Freunde hat sich dann vor drei Jahren plötzlich die Situation auf Teneriffa ergeben - und seitdem bin ich hier.
Auf dem Sprung zum Profi - Julian Salmonn im Interview
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Manche gehen ja davon aus, dass man schon als Kind wie Kai Lenny oder Philip Köster fahren muss, um Profi zu werden. Wie gut warst du im Windsurfen als du dich für eine Karriere entschieden hast?
Eigentlich war es damals eher so ein Kleiner-Jungs-Traum und nicht wirklich absehbar. Ich hatte ein Jahr bevor ich nach Teneriffa kam mit dem Frontloop angefangen, konnte ein wenig Wellen abreiten und natürlich springen. Ich hatte nicht den festen Plan Profi zu werden. Eher gesagt hatte ich das gar nicht im Kopf. Vielmehr wollte ich nur so viel Zeit wie möglich auf dem Wasser verbringen und den größtmöglichen Spaß haben. Ich spielte vielleicht manchmal etwas mit dem Gedanken, dass ich Profi werden will, aber wirklich ernst genommen habe ich das nicht.

Wie ging es weiter als du auf Teneriffa deine ersten großen Fortschritte gemacht hast. Wie kamst du an Sponsoren heran? Mit welchen Events fingst du an?
Sponsoren gab es am Anfang erstmal keine. Über andere Locals, die zum Beispiel den Surfshop-Besitzer kannten, bekam ich dann erste Unterstützung. So erhielt ich damals beispielsweise meine Goya-Segel. Aber gerade was Reisen angeht, sind die Hauptsponsoren immer noch die Eltern (lacht). Unterstützen tun mich inzwischen Severne, windsurfingtenerife.com und Godzilla Surfshop. An dem ersten Wettkampf nahm ich gleich im Sommer meiner Ankunft teil. Da machte ich bei den Juniors der PWA mit. Der nächste hat dann allerdings etwas gedauert, da ich eine längere Verletzung hatte.
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Was genau ist damals passiert?
Ich habe mir bei einem einfüßigen Backloop das Schienbein mehrmals gebrochen. In der Luft merkte ich, dass die Rotation nicht stimmte und ließ deshalb los. Ich bin dann senkrecht aus einigen Metern Höhe mit einem Bein in den Schlaufen vom Himmel gefallen, wobei dieses dann leider zur Seite weggebrochen ist.

Der Unfall hat dich sicherlich für einige Zeit außer Gefecht gesetzt. Inwieweit hat dich die Verletzung nach dem Comeback gehemmt?
Als ich nach der langen Zeit endlich wieder aufs Wasser durfte, verboten mir die Ärzte zu springen. Das hat mich zwar einerseits vielmehr zum Wellenabreiten gebracht, weshalb ich da besser wurde, aber das Springen habe ich natürlich dann etwas aus dem Kopf verloren und immer mehr Respekt davor aufgebaut. Inzwischen habe ich damit aber keine Probleme mehr.

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