Auf dem Sprung zum Profi - Julian Salmonn im Interview

Auf dem Sprung zum ProfiJulian Salmonn im Interview

von Fritz Lüders
Zurück zum Wettkampfeinstieg: Wie waren deine ersten Resultate und welche Tricks hattest du zu der Zeit auf dem Kasten?
Die Ergebnisse waren eigentlich ziemlich gut. Hier in Cabezo wurde ich Dritter bei den Juniors, allerdings war das Ganze zu der Zeit bei den Nachwuchsfahrern noch nicht so bekannt und es kamen kaum Teilnehmer. Außerdem kam ich in Pozo bei den Junioren auf einen vierten Platz (2015). Damit war ich jedoch nicht so ganz zufrieden, das möchte ich auf jeden Fall besser machen. Auf Teneriffa wurde ich vergangenes Jahr Zweiter und nahm am Mainevent teil. Auf Sylt durfte ich mitfahren, aber leider hatten wir ja keinen Wind. Ich konnte bei den ersten Wettbewerben Wellen abreiten, Aerials, Tabletops und den Frontloop.

Das bedeutet, dass man sich mit ein paar Basicmoves schon trauen kann, bei solchen Events mitzumachen, ohne dass man sich völlig blamiert?
Ja, klar. Man sollte sich auf jeden Fall nicht Gedanken machen, dass man gleich die ganze Palette an Tricks können muss.

Hast du dir denn während der Trainingssessions irgendwelche Manöver fest vorgenommen oder einfach nur so viel gesurft, wie es irgendwie ging, und die Tricks kamen dann von alleine?
Oft habe ich einfach nur gesurft, gesurft, gesurft. Manchmal habe ich dann darüber nachgedacht, einen Move zu trainieren. Allerdings verliere ich manchmal den Spaß, wenn ich zu fokussiert an ein neues Manöver herangehe und das alles dann zu ernst nehme. Deswegen probiere ich hauptsächlich einfach durch viel Zeit auf dem Wasser besser zu werden.
Auf dem Sprung zum Profi - Julian Salmonn im Interview
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Was für Moves stehen jetzt noch auf der Liste? Und wie trainierst du diese?
Mein großes Ziel ist der Doubleloop! Den möchte ich unbedingt beherrschen. Ich frage auch öfters Dany Bruch, Alex Mussolini oder Adam Lewis um Rat, wie man dieses oder jenes macht. Außerdem probiere ich mir so ziemlich jedes verfügbare Windsurfvideo anzugucken und das dann so gut wie möglich nachzumachen.

Was würdest du jungen Leuten mit dem Traum vom Profisurfen raten? Wie sollten diese loslegen?
Grundsätzlich natürlich so viel aufs Wasser zu gehen, wie möglich - und zu trainieren! Aber vor allen Dingen sich einfach mal zu trauen, mitzumachen. Zum Beispiel hier auf den Kanaren einfach mal bei einem Contest anzumelden und zu schauen, wie weit man kommt.

Wie kommt man überhaupt an eine Wildcard heran, wenn man mitmachen möchte?
Das ist immer etwas tricky. Entweder über den Eventorganisator, oder natürlich indem man sportlich erfolgreich ist. Ansonsten muss man eben durch die Trials, für die man sich dann bewerben kann. Bei vielen anderen Events kann man sich aber einfach problemlos einschreiben.
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Du hast ja noch etwas Schulzeit vor dir - wie passt das eigentlich zusammen mit dem Profisport?
Dass man sich auf beides voll konzentriert, geht eigentlich nicht. Um Profi-mäßig unterwegs zu sein, müsste ich von der Schule viel mehr unterstützt werden, wie das zum Beispiel bei Sportschulen der Fall ist. Mich lassen die nur sehr ungern oder gar nicht gehen. Zum Beispiel hätte ich vergangenes Jahr eine Wildcard für den PWA Klitmöller bekommen, aber die Schule hat mir da einen Riegel vorgeschoben und ich durfte nicht nach Dänemark. Bei meinem Kumpel Marc Paré ist das etwas anders. Seine Schule hat wirklich viel Verständnis für seine Reisen.

Was müsste denn passieren, dass du die Schule schmeißen würdest?
Puh, schwer zu sagen (grinst). Nein, eigentlich habe ich fest vor, die Schule fertig zu machen.

Du bist nun schon drei Jahre auf Teneriffa, gibt es irgendwas, was du aus Deutschland vermisst?
Ganz klar viele alte Freunde und die Familie. Was ich hier auf Teneriffa schade finde, sind die fehlenden Jahreszeiten. Es ist zwar total cool, dass es immer warm ist und man stets aufs Wasser gehen kann und nie friert. Aber ich liebe es auch manchmal nach Deutschland zu fliegen und einfach mal Winter und Schnee zu erleben. Mal wieder Snowboarden zu gehen, das wäre cool!

Fotos: windsurfingtenerife.com, Jochen Stolz

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