Ein Bayer im Norden: Quirin Kraus im Interview

Ein Bayer im NordenQuirin Kraus im Interview

von Mathias Genkel
Ja, und das Geld für das Material muss ja irgendwie verdient werden. Wie schützt du denn dein Material vor Abnutzung und starken äußeren Einwirkungen beim Erlernen neuer Moves?
In erster Linie verwende ich dafür den Surfbent. Das Teil ist echt super und ich will gar nicht wissen, wie mein Board aussehen würde, wenn ich den kleinen Surfbent nicht hätte. Ich kann ihn an dieser Stelle nur empfehlen. Seitdem ich diesen Schutz benutze, fühle ich mich nicht nur sicherer, sondern das Material hält auch einfach besser.

Ansonsten setze ich in erster Linie auf qualitativ sehr hochwertiges Material, wie die Segel von Sailloft, Neoprenanzüge von Prolimit oder Boards von Tabou. Man kann ganz klar sagen, wenn du keine vernünftigen Marken kaufst, kaufst du doppelt.

Danke. Deine Sponsoren werden sich über diese Antwort sicher sehr freuen und dein Lieblingsmaterial ist eindeutig benannt. Doch wer ist dein Lieblingswindsurfer?
Die Liste an Lieblingswindsurfern ist lang, ich differenziere da auch ganz stark zwischen nationalen Helden und internationalen Stars. International ist Davy Scheffers nicht nur ein wahnsinnig guter Freestyler, innovativ und mit dem besten Style von allen PWA-Ridern, sondern auch ein echt lustiger Typ. Sein Surfstyle ist einfach super, diese Power Moves - Sliding Kombinationen sind das wovon ich nicht nur nachts träume. Aber national ist das unter anderem Anton Munz. Ich bin ernsthaft beeindruckt wie konsequent man mit dem Fahrrad Surfen fahren kann. Gerade in einer Zeit, wo das Klima am Kippen ist, sind Menschen wie Anton ein Muss für unseren blauen Planeten. Ich habe großen Respekt davor, wenn jemand zum Surfen nach Weißenhaus fährt, und dann auch noch mit dem Rad… Ich meine: Er ist wirklich mit dem Fahrrad bis nach Weißenhaus gefahren! Für mich ist er irgendwie ein nationaler Held!

Naja und dann finde ich, dass Constantin Geis ein komplett unterbewerteter Fahrer ist. Sein Style ist gut, aber besonders die Sympathie ist unglaublich groß.
Ein Bayer im Norden: Quirin Kraus im Interview
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Wobei Anton Munz für mich auch wirklich wählbar wäre, sollte er es in der Politik versuchen. Das ist irgendwie authentischer als ein grüner Parteivorsitzender, der Mikroplastik im Schilf der Schlei sucht. Aber diese ganzen Dinge zeigen ja eins: Wir leben in unsicheren Zeiten mit zahlreichen globalen Problemen. Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Ich ziehe im Frühjahr mit meiner Freundin und meinen süßen Katzen aufs Land. Und dort sehe ich mich dann für die nächsten 50 Jahre. Ansonsten habe ich natürlich auch große Ziele im Windsurfen, wie zum Beispiel das German Freestyle Battle zu gewinnen.

Deine Surfvideos stechen durch ausgefallene Musikwahl und spannende Schnitte hervor.
Findest du? Na ja, das ist meistens die Musik, die ich gerade recht viel höre. Ich höre recht unvoreingenommen und stehe auf vielfältige Musik. Die Schnitte finde ich allerdings nicht besonders, manchmal lasse ich auch eine automatische Schnittfunktion von Premiere auf dem Video laufen. Das klappt super.

Übernimmt künstliche Intelligenz den Videoschnitt? Damit wären wir bei den negativen Seiten moderner, digitaler Medien. In letzter Zeit sieht man dich weniger in den sozialen Netzwerken. Auf dem Wasser bist du aber weiterhin sehr aktiv. Wie kommt es dazu?
Ich bin recht produktiv und habe dadurch irgendwie ein bisschen weniger Zeit für Instagram. Ich habe mal diese Doku „das soziale Experiment“ gesehen und irgendwie hat mich das bewegt. Na ja und jetzt versuche ich zumindest nicht mehr süchtig zu werden.
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Okay, wie meinst du das?
Mich stört häufig diese polarisierende, radikale Art in den Sozialen Medien. Ich finde das macht das Land unproduktiv. Mittlerweile bin ich aber doch wieder mehr auf Instagram unterwegs. Den besten Content für Windsurfer gibt es aber auf Windsurfers.de. Dort hat man den lokalen Touch das finde ich prima.

Also sollte man die Zeit produktiv nutzen und weniger in den sozialen Medien abhängen! Was hältst du von Foil-Freestyle, das ja bei wenig Wind ziemlich produktiv sein kann?
Finde ich beeindruckend, allerdings holt es mich auch nicht wirklich ab.

Und Tow In?
Finde ich richtig geil. Fände ich cool, wenn das mal öfter gemacht wird. So bisschen wie die Leute im Skatepark. Ich könnte mir vorstellen an warmen Augusttagen in der Flaute wäre das eine starke Alternative!

Dann sehen wir uns da hoffentlich bald zu einem Freestyle-Event! Danke für das Interview, Quirin.

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